Die vorangegangenen Formeln haben sich immer nur auf
ideale Gase bezogen. Die Versuche
von
Gay-Lussac und
Boyle wurden mit
Gasen durchgeführt, die sich annähernd ideal verhalten haben. Das waren z.B.
Sauerstoff (O
2), Stickstoff (N
2) und Wasserstoff (H
2). Die meisten anderen
Gase allerdings reagieren nicht streng nach diesen Formeln,
sondern zeigen Abweichungen. Die Voraussetzungen, die man bei den idealen Gasen gemacht hatte, sind nur
theoretisch, decken sich aber nicht mit der Wirklichkeit. Um die gefundenen Formeln auf
reale Gase umzusetzen,
muss man erst noch Berichtigungen machen:
Volumenberichtigung: Gasteilchen haben ein Volumen. Das bedeutet, daß den Teilchen eben nicht der
gesamte Raum des Systems zur Verfügung steht. Betrachtet man
rechtsstehendes Bild, sieht man, dass z.B. das Teilchen Nr. 1 nicht den Platz besetzen kann, auf dem
momentan die Teilchen Nr. 2-5 sind. Dieses Volumen ist sozusagen gesperrt und muß vom Gesamtvolumen
abgezogen werden:
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Abb.27
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Druckberichtigung: Eine weitere Berichtigung muss man beim Druck machen. Die Gasteilchen üben einen
Druck auf die Gefäßwand aus indem sie dagegenstoßen. Dieser Druck ist der von uns gemessene. Da aber die
Teilchen in Wechselwirkung miteinander stehen, verringert sich der Druck auf die Wand. Das kann man in
nebenstehendem Bild erkennen. Das Teilchen Nr. 1 fliegt auf die Wand zu, wird aber von den Teilchen
Nr. 2-5 zurückgezogen. Damit verringert sich die Kraft, mit der Teilchen Nr. 1 gegen die Wand stößt und somit
auch der Druck. Deswegen muß man nun noch den gemessenen Druck dadurch berichtigen, dass man etwas
dazuaddiert, um den verloren gegangenen Druck zu berücksichtigen:
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Abb.28
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