1798 |
Erscheinen des Buches "Beweis, dass ein beständiger Galvanismus
den Lebensprozess im Tierreich begleite", aufstellen einer Spannungsreihe
Ab Sommer Mitarbeit in Scherers chemischem Laboratorium in Weimar
Belvedere und Unterstützung bei dessen Zeitschrift "Allgemeines
Journal der Chemie" (bis Winter 1799/1800).
Im Sommer erste Erwähnung bei Goethe in einem Briefwechsel mit
Schiller: "Rittern habe ich gestern bei mir gesehen, es ist eine
Erscheinung zum Erstaunen, ein wahrer Wissenshimmel auf Erden."
Goethe und Ritter arbeiteten ein Jahr lang zusammen an Goethes Farbentheorie. |
1799 |
Veröffentlichung von "Über ein bisher unbekanntes
ölartiges Produkt", in dem er ebenfalls über Versuchsergebnisse
aus seiner Zeit als Lehrling berichtete. |
1800 |
Untersuchungen mit Voltas Ladungssäule |
1801 |
Beginnende Freundschaft mit dem dänischen Physiker Hans
Christian Oersted (1777-1851) bis zu Ritters Tod;
10 Jahre danach entdeckte Oersted die Ablenkung der Magnetnadel
durch den elektrischen Strom und damit den Elektromagnetismus in
geradliniger Fortsetzung von Ritters begonnenen Forschungen;
wiederum ein Jahr später (1820) konstruierte Michael
Faraday einen Rotationsapparat, der das Grundprinzip des Elektromotors
auf der Basis des elektromagnetischen Effekts verkörpert.
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Ritter sah nicht in stofflichen (Kontakttheorie Voltas) sondern
in chemischen Vorgängen (Oxidationstheorie) die Ursache der Elektrizität. |
1803/04 |
Im Wintersemester fand nach einigen Querelen mit der Fakultät
nach Intervention des Weimarer Hofes auf Wunsch der Studenten die
Vorlesung "Über Galvanismus, nach allen seinen Zweigen und
Anwendungen" statt; Ritter blieb (in Jena) Privatgelehrter, da
er sich nicht den akademischen Formalitäten zu einer Anstellung
als Hochschullehrer fügen wollte und auch nicht genügend
Geldmittel dazu hatte.
Am 17.6.1804 Hochzeit mit Dorothea Catharina Münchgesang (1785-1823),
der Hausangestellten seines Jenaer Wirtes (Geburt der ersten Tochter
im August des gleichen Jahres, der drei weitere Kinder folgten). |
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Ritter hatte in Jena starke Geldprobleme, er schrieb selber "...
was ich für den Leib brauchte, bekam ich alles geborgt, und was
ich mir verschaffen könnte, blieb für die Wissenschaft."
Da er nicht auf Geldmittel seiner Familie zurückgreifen konnte
und das einzige Einkommen aus den Honoraren seiner wissenschaftlichen
Veröffentlichungen bestand, war er gezwungen, zu borgen und Anleihen
aufzunehmen, und die ständige Last der Schulden bedrückte
sein Gemüt außerordentlich. Ohnehin schon menschenscheu
und unausgeglichen, trugen die wenigen Aussichten auf Besserung bietende
materiellen Lebensumstände zu Ritters zeitweiligen Depressionen
bei und führten zur Verhärtung seiner Zurückgezogenheit
und gesellschaftlichen Isoliertheit. |
1805 |
Im Sommer Umzug nach München, Aufnahme in die Königlich
Bayrische Akademie der Wissenschaften als besoldetes Mitglied im Dezember
1804 (nach Erhebung Bayerns zum Königreich nach dem Reichsdeputationshauptschluss
wurde die Akademie erheblich erweitert, Universitäten gegründet
oder reformiert)
Der Umzug nach München war nur möglich, nachdem Ritters
Freunde zusammengelegt hatten um die Reisekosten aufzutreiben. |
1808 |
Abhandlung "Über den Zusammenhang des Magnetismus mit
der Elektrizität" in München geschrieben - ist allerdings
nie erschienen - hier beschrieb Ritter Versuche, die auf den Elektromagnetismus
hätten führen können, allerdings hatten sie zu wenig
Beweiskraft oder waren nicht reproduzierbar (einige davon wurden auch
in Jena in Anwesenheit Oersteds durchgeführt). |
1810 |
Ritter verstirbt am 23. Januar an einer Tuberkulose, die die Lebensumstände
in Jena und die kaum besseren in München (die Akademien hatten
nicht genügend Geld, die Löhne der Angestellten auszuzahlen)
vorbereitet haben mochten.
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