Elektromagnetische Anwendung: Telegrafie
England, 1837


Wheatstone und Cooke erhielten 1837 ein Patent auf einen Telegraphen, ohne dass dieser richtig funktionierte. Ihr auf Elektromagnetismus basierendes Gerät war das erste seiner Art, das einfach zu bedienen und einfach zu lesen war.

Die beiden richteten ihre Arbeiten nach den Bedürfnissen der Eisenbahn, welche mit ihnen kooperierte: ihnen wurden Tests gestattet, die Eisenbahngesellschaft erprobte die Geräte. Trotz der großen Vorzüge des Geräts blieben Aufträge aus, die Eisenbahngesellschaften befürchteten zu hohe Betriebskosten und Übertragungsprobleme, denn immer noch war die Isolation der Leitungen ein großes Problem.

Der Hartnäckigkeit Cookes ist es zu verdanken, dass sich Eisenbahn und Militär doch noch für seine Erfindung interessierten:

  • Er umging das Isolationsproblem durch den Einsatz von Freileitungen
  • Er konstruierte einen Zweinadel-Telegrafen (Nachteil, im Gegensatz zum Fünfnadeltelegrafen war für dieses Modell eine spezielle Codierung und geschultes Personal notwendig)

Cooke hatte mit seiner Firma "Electric Telegraph Company" große Erfolge, denn neben Eisenbahn und Militär interessierte sich mit der Zeit auch die Öffentlichkeit (der zum ersten Mal diese Kommunikationsmöglichkeit zur Verfügung stand) für die neue Möglichkeit der Kommunikation. Durch steigende Auftragszahlen wurde ein neuer Industriezweig geschaffen, mehrere Firmen griffen Cookes Konzept auf, weil:

  • Telegrafie konnte durch niedrigen Kapitaleinsatz großen Profit erwirtschaften
  • Löhne konnten durch die Beschäftigung von Frauen niedrig gehalten werden
  • Kurze Ausbildungszeiten für Telegrafistinnen

Der 5-Nadel-Telegraf arbeitet mit 5 Magnetnadeln und 20 Buchstaben (ohne C, J, Q, U, X, Z). Fünf Drähte senden die Signale, welche die Nadeln so drehen, dass sie am anderen Ende auf die jeweiligen Buchstaben zeigen. Eine Nadel ist für Zahlen.


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