Die effektive Wirkung dieser Stromstöße zum Betäuben und Lähmen der Beute beschränkt sich allerdings auf wenige Dezimeter (30 bis 60 cm). Wird ein Beutetier, meist Fische, von den Stromstößen getroffen, verursachen sie unkontrollierte Nervenimpulse und Muskelkontraktionen, die die Beute für kurze Zeit durch Lähmung, Betäubung und Orientierungslosigkeit außer Gefecht setzen. Darüberhinaus dienen die elektrischen Organe auch als defensive Maßnahme, um herannahende Räuber mit Stromstößen für einen Moment zu verwirren, um so entfliehen zu können oder sie gar zu vertreiben.
Rechts eine Darstellung des Organs (Elektroplaxe) zur Erzeugung von Stromstößen und eine Verdeutlichung der Wirkungsweise. Da viele Elektroplaxe (ca. 500 bis über 1000) in einer Säule dicht übereinandergestapelt sind, wirken sie wie eine Reihe von in Serie geschalteten Batterien: ihre Spannungen addieren sich. Dazu kommt, dass alle Elektroplaxe einer Säule und alle Säulen über die Nervensteuerung gleichzeitig zur Entladung kommen, was an sich schon eine besondere physiologische Leistung darstellt. So kommen beträchtliche Spannungswerte zustande, die 50 bis 60 Volt erreichen können (manche Biologiebücher sprechen sogar von über 200V).
Auf die Frage, ob der Stromstoß eines Zitterrochens für einen
Menschen gefährlich oder gar tödlich sein kann, sei vermerkt,
dass Spannung und Stromstärke durchaus lebensbedrohliche Werte erreichen
können und der subjektiv empfundene Schmerz extrem sein kann. Zur
Verursachung von Herzstillstand (bzw. Herzkammerflattern) oder lebensbedrohlicher
Atemlähmung wird jedoch eine vergleichbare Stromstoßdauer von
ca. 20 ms bis 400 ms (Millisekunden) benötigt. Die Dauer einer Einzelentladung
des Zitterrochens betragen jedoch nur max. 5 ms.
Dies schließt eine Lebensgefahr zwar nicht hundertprozentig aus,
abgesehen von der Gefahr, als Taucher durch einen derartigen Stromstoß
unter Wasser orientierungslos zu werden, macht sie jedoch sehr unwahrscheinlich.
