Magnetismus
Griechenland 321 v. Chr.


Theophrasts Buch ("Über die Steine") erscheint. Dort beschreibt er die anziehende Wirkung eines Lyncarium genannten Steines (evtl. ein Turmalin). Plinius nennt diesen Kristall lapis lyncurius.

Theophrast schreibt von diesem natürlichen Magneten, dass er, ähnlich wie Bernstein, die Eigenschaft besitzt, Stroh, trockene Blätter, Borkenstückchen oder andere leichte Dinge anzuziehen. 
In seiner Naturgeschichte (77n.Chr., Buch 36, Kapitel 16) erwähnt Plinius, dass die blauen Lapis lyncurii die wirksamsten sind und zählt insgesamt fünf unterschiedliche Sorten auf (aus Griechenland und Asien stammend). Er schreibt weiter, dass Eisen ihm nicht widerstehen kann: "In dem Moment, in dem man ihm das Metall nähert, springt es auf den Magneten und als ob es ihn umklammere, bleibt es fest in seiner Umarmung". Daher bekam der Magnet auch von vielen die Bezeichnung ferrum vivum (schnelles Eisen).

Epikur erklärt die Wirkung des Magnetsteins folgendermaßen:
"Der Magneteisenstein oder Magnet genannt zieht Eisen an, weil die Teilchen, die ständig von ihm ausgehen, wie von allen anderen Körpern auch, so wunderbar in diejenigen passen, die vom Eisen ausgehen, dass bei einem Zusammenstoß sie sich leicht verbinden... Die gegenseitige Anziehung von Bernstein und anderen Stoffen kann auf die gleiche Art erklärt werden."

Mineralogisch gesehen zählen nach derzeitigem Wissensstand elf Turmalinarten zu dieser Gruppe von Edelsteinen; Fachleute schließen nicht aus, dass sich dieses breite Spektrum noch erweitern wird. Schon heute sind im Turmalinspektrum fast alle Farben des Regenbogens in natürlichen Vorkommen vertreten. Es gibt wohl keinen Edelstein, der eine so breite Farbpalette zeigt.


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