Samuel Thomas Sömmering (auch: Soemmering)
1755-1830


1755

Geburt am 25. Januar in Thorn (heutiges Polen) als neuntes Kind des Arztes Johann Thomas Sömmering und der Pfarrerstochter Regine Geret

  Besuch des Thorner Gymnasium academicum
1774 Immatrikulation an der Universität Göttingen für Medizin
1778 Promotion zum Dr. med. (Dissertation: Über die vergleichende Anatomie des Gehirns)
Studienreise in die Niederlande, nach England und Schottland
1779 Professor der Anatomie am Kasseler Collegium Carolinum
Bekanntschaft mit Johann Wolfgang von Goethe
1784 Professor für Anatomie und Physiologie an der Universität Mainz
1789 Dekan der Universität Mainz
1791 Entdeckung des gelben Flecks auf der Netzhaut und Benennung der Hirnanhangsdrüse als "Hypophyse"
1792 Hochzeit mit der Frankfurterin Margarethe Elisabeth Grunelius (1768-1802)
1796 Erscheinen von "Über das Organ der Seele", in welchem er den Sitz der Seele in die Flüssigkeit der Hirnkammern verlegt, löste heftige Diskussionen aus.
1797 Sömmering verlässt Mainz aus politischen Gründen, wird Praktischer Arzt in Frankfurt/Main
1800 Einführung der Pockenimpfung durch Sömmering
1802 Rufe nach Jena und St. Petersburg, die er zugunsten der Berufung an die Münchener Akademie der Wissenschaften ablehnte
1805 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften
Ernennung zum Kurfürstlichen Pfalz-Bayrischen Hofrat
1808 Erhebung in den persönlichen Adelsstand
Verzögerungen bei der Errichtung eines versprochenen Gebäudes für anatomische Forschungen brachten Sömmering dazu, sich mehr und mehr auf die Gebiete der Physik und Paläontologie zu verlegen.
1809 Entwicklung des elektrochemischen Telegrafen
1819 Rückkehr nach Frankfurt/Main
1828 Feiert unter großer Anteilnahme der Fachwelt sein 50-jähriges Doktorjubiläum
1830 Stirbt am 2. März in Frankfurt/Main


Briefwechsel mit Georg Christoph Lichtenberg und Alexander von Humboldt (1769-1859) über Probleme der Elektrizität sind belegt.

Sömmering hinterließ ein überaus umfangreiches Schrifttum, das die Gebiete der allgemeinen Medizin, der Anatomie, Neuroanatomie, Anthropologie, Paläontologie, Physik, Philosophie und Astronomie umfasste. Zu seinen großen medizinischen Standardwerken gehören "Vom Baue des menschlichen Körpers" (1791-1796) - die große anatomische Enzyklopädie in fünf Bänden, der Sömmerings Ruhm begründete - und die "Abbildungen der Sinnesorgane" (1801-1809).



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