Freiherr Jöns Jakob Berzelius
1779-1848


1779

Geburt am 20. August in Väversunda Sörgård bei Linköping
Vater: Geistlicher und Gelehrter
Aufgezogen wurde Berzelius von einem Onkel in Linköping, der selber schon 7 Kinder hatte, da beide Elternteile sehr früh starben.

  Er war lieber in der Natur und sammelte Käfer und einheimische Pflanzen (die er auch bestimmte) anstatt in die Schule zu gehen.
1793 Gymnasium
1796-1802 Medizinstudium in Uppsala
Berzelius fiel beim Medizinexamen wegen ungenügenden Leistungen im Nebenfach Chemie fast durch, besuchte daraufhin etliche Chemievorlesungen, um sich zu verbessern (ab 1799).
Nebenher unentgeltliche Arbeit für die "Kirurgiska skolan" (chirurgische Schule), Stockholm, der Tod eines Professors an dieser Schule, befördert ihn in diese Position.
  Lehre als Apotheker und Glasbläser
1804-1818

Exakte Bestimmungen von chemischen Verbindungen
Gewichtstabelle für alle damals bekannten Atome und Moleküle (mit Sauerstoff = 100 als Bezugspunkt)

1808-1830

Verfassen chemischer Lehrbücher, die in ganz Europa Standardwerke wurden
1812: Elektrochemische Theorie der chemischen Bindung (verfeinert 1819 und 1843)

1818 Adelung
ab 1819 Ständiger Sekretär bei der "Vetenskapsakademien"
Er hatte dort als Redakteur für den Jahresbericht großen Einfluss auf die naturwissenschaftliche Entwicklung in Europa
1835 Erhebung in den Freiherren-Stand (Baron)
Hochzeit mit Johanna Elisabeth Poppius (1811-84); die Ehe blieb kinderlos.
1837 Eintritt in die "Svenska Akademien"
Entdeckung der Formel für Traubenzucker
1848 Stirbt am 7. August in Stockholm (lesend in einem Rollstuhl, an den er nach jahrelanger Gicht gefesselt war)
Beigesetzt auf dem Friedhof von Solna
1858 Aufstellung einer Statue im "Berzeliparken" in Stockholm


Gravur nach einem Porträt

Begriffsdefinitionen:

  • Isomerie (1830)
  • Katalyse (1835)
  • Polymere
  • Buchstabensymbole für die Elemente

Elemententdeckungen:

  • Cer (1801)
  • Selen (1817)
  • Silizium (1823)
  • Zirkonium (1824)
  • Thorium (1829)

Erfindungen:

  • Becherglas
  • Reagenzglas (Eprouvette genannt)
  • Rundkolben
  • Scheidetrichter
  • Spritzflasche
  • Kautschukschläuche als Verbindungsstücke von Glasapparaturen

Berzelius benötigte einen Tiegel zur Bestimmung von Glührückständen, den es in geeigneter Größe nicht in Schweden gab, daraufhin wandte er sich an die russische Regierung, die ihm zusätzlich zu dem Tiegel noch 250 Gramm Platin schenkte.

Nach Lavoisier wird Berzelius als Vater der Chemie genannt.



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