Hermann
Boerhaave beschreibt in seinen "Elementa Chemiae" das Verhalten
einzelner Metallstücke in Nitratlösungen:
"Wenn ich in einer Phiole eine Unze in Spiritu Nitri (Salpetersäure)
aufgelöstes Silber habe, selbiges mit zwölfmal so viel Regenwasser
vermische, und dann glatt-gemachte Kupferplatten hineinlege, so wird alsofort
das Silber niedergefällt, das Kupfer aber aufgelöst. Solch aufgelöstes
Kupfer, daraus das Silber ausgefällt wurde, nehme ich wiederum, und
lege reine eiserne Bleche hinein, so wird alsofort das Kupfer wiederum
niedergefällt, ... und das Eisen wird aufgelöst."
Boerhaave folgert daraus:
"Also fährt hier die Seele aber wohl schwerlich besser oder
schlimmer aus einem Körper in den anderen, sie wird doch aber von
dem einen mehr angezogen als von dem anderen, bis sie endlich in einem
Körper beständige Wohnung nimmt, welcher denn in solcher Absicht
der allerstärkste ist."
Neben den chemischen Umwandlungen hat Boerhaave bei diesen Versuchen
keine elektrischen Erscheinungen beobachtet; seiner Meinung nach wandert
die "Seele" einer Verbindung vom schwächeren zum stärkeren
Metall.
|