Am Menschen ausgerichtet
Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit will Prävention, Diagnose und Therapie verbessern
Im September hat das erste gemeinsame Treffen aller Forschungsstandorte des Verbundes Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) in Ulm stattgefunden. Daran ist über die Forschungsallianz ZIHub auch die Uni Ulm unter Koordination von Professor Jörg Fegert beteiligt. Das DZPG hat zum Ziel, wirksamere und an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtete Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln.
In Deutschland leidet mehr als ein Drittel aller Menschen im Laufe des Lebens an einer psychischen Erkrankung. Dennoch gibt es noch immer viele Unklarheiten über die Ursachen und den Verlauf solcher Erkrankungen, und die derzeit verfügbaren Behandlungsmethoden sind oft nur bedingt wirksam. Hier soll das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit ansetzen. Der Verbund sechs exzellenter Forschungsstandorte wurde 2021 in einem internationalen zweistufigen Prozess ausgewählt und evaluiert. Das DZPG ist das erste Forschungsnetzwerk in Deutschland, das durch einen Trialogischen Zentrumsrat im Zusammenwirken von Angehörigen, Betroffenen und Professionellen unterstützt wird.
Zum Retreat in Ulm kamen mehr als 250 Teilnehmende aus den Bereichen Grundlagenforschung, klinischer Forschung und klinischer Anwendung zusammen. Einen Einblick in die Strukturen und Schwerpunkte der verschiedenen DZPG-Standorte gaben deren Sprecherinnen und Sprecher. Zudem wurden die drei Flagship-Projekte vorgestellt, in denen es um die Themen »Psychische Gesundheit in der Stadt«, »Früherkennung und Prävention« und »Erweiterte Psychotherapie« geht
»Das erste Flagship-Projekt, das wir in den Fokus rücken möchten, beschäftigt sich mit der Früherkennung und Prävention von psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen», erläutert Professor Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm. »Hier werden wir auch eng mit dem Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit, welches bald auch in Ulm starten wird, zusammenarbeiten.«
Text: red/Uniklinik Ulm
Fotos: Gregor Schläger/Uniklinik Ulm