u-topics Wintersemester 2022/23 - Schwerpunkt Energieforschung
In der Ulmer Wissenschaftsstadt ist eines der weltweit führenden Zentren für Energieforschung entstanden. Interdisziplinär Forschende tragen dazu bei, die Energiewende zu bewältigen. Die Ansätze reichen von der klimaneutralen Wasserstoffherstellung über die Brennstoffzellen-Produktionsforschung bis zur Entwicklung nachhaltiger Energiespeicher. Und auch an der Uni selbst wird Energie eingespart.
Neue Energie bitte!
So wie Kohle und Stahl früher mit dem Ruhrgebiet assoziiert wurde, so werden die Menschen in Zukunft bei Begriffen wie Brennstoffzelle, Batterieforschung und Energiewende möglicherweise an Ulm denken. Gehört die Region doch zu den führenden Forschungs- und Entwicklungszentren im Bereich Energiewandlung und -speicherung. Das gemeinsame Ziel: den Grundstein zu legen für die erfolgreiche Bewältigung der Energiewende.
Mit den Versorgungsproblemen und Lieferengpässen rund um fossile Energieträger wie Kohle, Gas und Öl, die sich mit dem Krieg in der Ukraine massiv zugespitzt haben, tritt neben dem Klimaschutz auch das Primat der Versorgungssicherheit in den Vordergrund.
Es geht nicht mehr nur um die Reduktion klimaschädlicher Emissionen, sondern auch darum, die Energieversorgung neu aufzustellen. Insbesondere die erneuerbaren Energien helfen uns dabei, langfristig energieautonom und unabhängig zu werden von fossilen Energieträgern und problematischen Erzeugerländern. Energie legt den Grundstein für unseren Wohlstand, und so wird es zur ökonomischen und sozialen Überlebensfrage, ob es gelingt, den Ausbau regenerativer Energie in den nächsten Jahren massiv voranzutreiben.
In Ulm gibt es eine ganze Reihe von Akteuren in der Wissenschaftsstadt, die genau daran arbeiten; angefangen mit der Universität Ulm, dem Helmholtz-Institut Ulm (HIU) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW)...
Das Spektrum reicht dabei von der Grundlagenforschung über die Anwendung bis hin zur industriellen Skalierung und Kooperation mit Unternehmen. Von der Primär-, über die Sekundär- bis hin zur Nutzenergie sind in Ulm alle drei Energiearten abgedeckt. Im Transregio-Sonderforschungsbereich »CataLight«, der in diesem Jahr verlängert wurde, forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu, wie sich Sonnenenergie in Wasserstoff chemisch speichern lässt. Im ZSW werden Brennstoffzellen weiterentwickelt, mit deren Hilfe Wasserstoff in Strom umgewandelt wird und im Exzellenzcluster »POLiS« suchen die Forscherinnen und Forscher nach Technologien für neue Energiespeicher, die beispielsweise ohne Lithium und Kobalt auskommen.
Die Breite und Vielfalt der Ulmer Forschung zur Energiewandlung und -speicherung ist über die letzten Jahre noch gewachsen. Sie ist mittlerweile so umfangreich, dass auf den folgenden Seiten nur eine exemplarische Auswahl an Themen und Projekten anschaulich gemacht werden kann. Dazu gehören die künstliche Photosynthese nach dem Vorbild der Natur, eine Brennstoffzellen-Forschungsfabrik und zum Beispiel »Kunststoff-Batterien«. Zu guter Letzt geht es um Energie, die gar nicht erst verbraucht wird und um Menschen an der Universität Ulm, die beim Energiesparen helfen!