Dr. Wolfgang Eychmüller verstorben:
Universität Ulm trauert um ihren Ehrensenator und Ehrendoktor

Im Alter von 84 Jahren ist der ehemalige Vorstandvorsitzende und Ehrenaufsichtsratsvorsitzende der Wieland-Werke, Dr. Wolfgang Eychmüller, am Freitag verstorben. Neben seiner Tätigkeit in der Industrie hat er sich um Stadt und Universität Ulm verdient gemacht. Als erster Vorsitzender des Universitätsrats (2000-2003) und Vorsitzender sowie Ehrenvorsitzender der Ulmer Universitätsgesellschaft (UUG) setzte sich der promovierte Ingenieur für den Auf- und Ausbau der Universität sowie die Förderung der Wissenschaft und des akademischen Nachwuchses ein. Eychmüller gehörte dem Rat der Stiftung für Unfallforschung und Patientenhilfe Caius Burri an und saß im Kuratorium des Instituts für Lasertechnologie in der Medizin und Messtechnik an der Universität Ulm. Als Vorsitzender der Rudolf und Clothilde Eberhardt-Stiftung machte er zudem Projekte in Forschung und Lehre möglich, die nicht aus öffentlichen Mitteln finanziert werden konnten. „Die Unterstützung, die Wolfgang Eychmüller über all die Jahre hinweg der Universität hat zukommen lassen, ist nahezu beispiellos und zeugte von einer hohen Identifikation mit dem bildungspolitischen und forschungsorientierten Auftrag der Universität Ulm“, betont Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling.
Für sein Engagement wurde Eychmüller 1983 mit der Ehrensenatorwürde der hiesigen Universität ausgezeichnet. Zum zehnjährigen Bestehen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik erhielt der gebürtige Ulmer darüber hinaus die Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing.h.c.). Im Urkundentext heißt es: „In Würdigung seiner technischen Kompetenz, die es erlaubt hat, in der Fertigungstechnologie von Halbzeugen auf Kupferbasis im Hochlohnland Deutschland zu bestehen […] und seiner menschliche Führungsqualität, die ihn zu einem bedeutenden Wirtschaftslenker werden ließ.“ Anlässlich seines Ausscheidens als Vorsitzender des Universitätsrates wurde vor rund zehn Jahren der gelbe Hörsaal an der Universität-West in „Wolfgang Eychmüller Hörsaal“ umbenannt. „Sein kompetenter Rat, sein hohes Engagement wie auch seine umfangreichen Bemühungen und wichtigen Beiträge waren von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung der Universität Ulm. Sein Handeln war dabei stets geprägt von enger Verbundenheit und Menschlichkeit“, so Karl Joachim Ebeling über den Verstorbenen.
Nach seinem Maschinenbaustudium und der anschließenden Promotion in Stuttgart sammelte Wolfgang Eychmüller Berufserfahrung als Trainee bei führenden metallverarbeitenden Firmen in den USA. Im Jahr 1957 stieg er dann in die väterlichen Wieland-Werke ein, die er ab 1972 leitete und zu einem weltweit führenden Hersteller von unter anderem Walzprodukten, Rohren und Stangen, Gleitlagern sowie Systembauteilen aus Kupfer und Messing ausbaute. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats (1999-2008) übernahm er auch nach seinem Abschied aus dem operativen Geschäft eine wichtige Funktion bei den Wieland-Werken. Als Privatmann lagen Eychmüller der Münsterbauverein, dessen Vorsitzender er war, und etwa die Ulmer Kunststiftung pro arte am Herzen.
Dr. Wolfgang Eychmüllers weitere Auszeichnungen umfassen unter anderem die Ehrenbürgerwürden der Städte Ulm und Vöhringen, die Ehrensenatorwürde der Universität Stuttgart sowie die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und den bayerischen Verdienstorden.
Die öffentliche Trauerfeier findet am Dienstag, 17. September (14:00 Uhr), im Ulmer Münster statt.
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