Um Freiheit und Demokratie dreht sich die ZAWiW-Herbstakademie an der Uni Ulm vom 23. bis zum 26. September. Seit insgesamt 30 Jahren steht das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) für den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und hat sich vor allem bei der Weiterbildung im dritten Lebensalter hervorgetan. Bei der Eröffnung der Akademiewoche am Montag, 23. September, wurde dem langjährigen Vorsitzenden des ZAWiW-Förderkreises, Dr. Götz Hartung, die Medaille der Universität Ulm verliehen.
Das Grundgesetz bildet die Basis für die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland. Doch deren Werte geraten immer mehr unter Druck. Wie resilient ist unsere Demokratie angesichts der aktuellen Krisen? Welche Freiheiten braucht eine demokratische Gesellschaft? Fragen wie diese diskutieren die rund 400 Teilnehmenden der Herbstakademie 2024 mit Referentinnen und Referenten, die in fünf Hauptvorträgen die aktuellen Herausforderungen für die Demokratie aus verschiedenen Perspektiven thematisieren und Lösungsansätze vorstellen.
Offiziell eröffnet wurde die Akademiewoche durch Professor Michael Weber, Präsident der Universität. Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher dankte dem ZAWiW in einem Grußwort für seine hervorragende Arbeit. Der Sprecher der Abteilungsleitung des ZAWiW, Professor Frank Kargl, blickte auf die Anfänge der Akademiewochen zurück und spannte mit einer Auszeichnung den Bogen zu 30 Jahren ZAWiW: Dr. Götz Hartung, ehemaliger Vorsitzender des ZAWiW-Förderkreises wurde von Professor Michael Weber für seine langjährigen Verdienste mit der Medaille der Universität Ulm geehrt. Hartung förderte bereits als Kultur-, Sozial- und Personaldezernent der Stadt Ulm das ZAWiW für den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft. Insgesamt 19 Jahre stand er dem Förderkreis als Vorsitzender vor. Hartung war dem ZAWiW ein verlässlicher und engagierter Partner sowie ein steter Fürsprecher, der Kontakte knüpfte und um Spenden warb. Der 85-Jährige, der weiter im Vorstand des Förderkreises aktiv ist, wurde von der Ehrung überrascht: „Ich bin dem ZAWiW von Anfang an sehr verbunden. Die Idee der wissenschaftlichen Weiterbildung für alle hat mich überzeugt, und ich bin dankbar für die vielen Impulse und wissenschaftlichen Erkenntnisse, die aus der Universität in die Stadtpolitik und -gesellschaft getragen worden sind.“
Den Eröffnungsvortrag im Anschluss hielt Professorin Ulrike Ackermann, Gründerin des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung. Die Politikwissenschaftlerin und Soziologin analysierte die Bedrohungen für Freiheit und Demokratie weltweit und warf einen kritischen Blick auf die zunehmende Polarisierung innerhalb westlicher Gesellschaften.
Neben den täglichen Vorträgen können die Besucherinnen und Besucher der Herbstakademie in Arbeitsgruppen am Nachmittag einzelne Themen vertiefen. Daneben gibt es Ausflüge und Führungen sowie eine Ausstellung zum Umgang mit demokratiefeindlicher und menschenverachtender Sprache. Zum runden Geburtstag gibt es außerdem ein Get-together mit Vortrag und ein „Jubiläumskonzert“.
Text und Medienkontakt: Daniela Stang