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Studie über Missbrauch in der katholischen Kirche in Mecklenburg - Forscherinnen-Team des Uniklinikums Ulm präsentiert Ergebnisse

Universität Ulm

Ein Forschungsteam rund um Professorin Manuela Dudeck, Ärztliche Direktorin der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm, hat ihre Untersuchung über sexualisierte Gewalt durch Priester und andere kirchliche Mitarbeitende in Mecklenburg im Zeitraum von 1946 bis 1989 vorgestellt. Die Veranstaltung, die in der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin stattfand, wurde auch in einem livestream über Youtube übertragen.

Die Studie wurde im Zuge der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche vom Erzbistum Hamburg in Auftrag gegeben. Ziel der Untersuchung war es, die Missbrauchs- und Gewalterfahrungen, die die Betroffenen durchlitten haben, sichtbar zu machen und die Taten in den geschichtlichen Kontext einzubetten, um begünstigende kirchlich-institutionelle und gesellschaftlich-historische Rahmenbedingungen aufzuzeigen. Studienbeginn war im September 2020.

Laut den Forscherinnen konnten Interviews mit 13 Betroffenen (zehn Männern, drei Frauen) durchgeführt werden, die zum Zeitpunkt der Befragung im Durchschnitt 73 Jahre alt waren. Diese berichteten sowohl von sexualisiertem Missbrauch, als auch von körperlicher und psychischer Gewalt. Zu Beginn des berichteten Missbrauchs waren die Betroffenen durchschnittlich zehn Jahre alt und berichteten, die Taten dauerten durchschnittlich 66 Monate an. Zudem werteten die Wissenschaftlerinnen über 1500 Akten aus. In einem zweiten Studienteil untersuchten die Forschenden die besondere Lage der katholischen Kirche in der DDR und wie diese den Missbrauch begünstigte. Diese Situation – zum einen in der Diaspora, zum anderen als staatlich unabhängige Institution – begünstigte den Missbrauch an Minderjährigen.

Professorin Manuela Dudeck übergab nach der öffentlichen Vorstellung die Studie an den Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße. Laut Erzbistum handelt es sich um die erste Missbrauchsstudie, die speziell die katholische Kirche in der DDR zum Forschungsgegenstand hat. Zudem sei es das erste Projekt dieser Art mit traumatologischen Untersuchungen.

Zum Abschlussbericht inklusive einer Kurzzusammenfassung sowie weitere Informationen zur Missbrauchsstudie Mecklenburg

Zur Aufzeichnung des Livestreams der Vorstellung auf dem YouTube-Kanal der Universität Ulm

Fragen an das Forschungsteam bitte per Mail an: missbrauchsstudie-mecklenburg(at)uni-ulm.de

 

Text und Medienkontakt: Daniela Stang