Vier der weltweit einflussreichsten Wissenschaftler in ihrem Fachgebiet forschen an der Universität Ulm. Wie bei der letzten Auflage der Publikationsanalyse „Highly Cited Researchers“ sind die Professoren Heiko Braak, Hartmut Döhner und Fedor Jelezko vom Medienkonzern Thomson Reuters gelistet. 2015 gehört zudem die Neurowissenschaftlerin Dr. Dr. Kelly Del Tredici-Braak zu den meistzitierten Köpfen.
Basis der Aufstellung sind Fachartikel aus der Zitationsdatenbank „Web of Science“, die zwischen 2003 und 2013 erschienen sind. Gerankt wurden Wissenschaftler, die in ihrem Forschungsbereich besonders oft von ihren Kollegen zitiert wurden (Top 1 %). Diese mehr als 3000 „Vordenker“ forschen in 21 definierten Feldern der Natur- und Sozialwissenschaften. „Das Ranking belegt einmal mehr die international sichtbare Forschungsstärke der Universität Ulm in hochaktuellen und zukunftsweisenden Forschungsgebieten. Auch innerhalb des Landes ist das Ergebnis herausragend, nur übertroffen von dem der Universität Heidelberg“, kommentiert Professor Joachim Ankerhold, Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer.
Der Anatom Heiko Braak ist Seniorprofessor an der Ulmer Universitätsklinik für Neurologie/Zentrum für Klinische Forschung (ZKF). Sein Spezialgebiet sind neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson, für deren Verlauf er unter anderem ein international verwendetes Klassifikationsschema entwickelt hat („Braak-Stadien“). Um diese Modelle zu erstellen, hat der Mediziner genaue anatomische Studien durchgeführt. Mit ihm forscht und publiziert seine Ehefrau Dr. Dr. Kelly Del Tredici-Braak (AG Klinische Neuroanatomie, Klinik für Neurologie/ZKF), die ebenfalls zu den meistzitierten Forschern im Feld „Neuro- und Verhaltenswissenschaften“ zählt.
Professor Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin III und Sprecher des „Comprehensive Cancer Center Ulm“, ist Experte für die häufigsten Blutkrebserkrankungen im Erwachsenenalter (akute myeloische, chronisch lymphatische Leukämien AML/CLL). Auf Döhners Forschung basieren internationale Leitlinien zur Blutkrebs-Therapie. Weiterhin hat er genetische Veränderungen entdeckt, die Rückschlüsse auf den Krankheitsverlauf und auf den Erfolg möglicher Therapien zulassen. Somit zählt Professor Döhner, der die weltweit führende deutsch-österreichische AML-Studiengruppe leitet und Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Experimentelle Modelle und klinische Translation bei Leukämien“ ist, zu den meistzitierten Wissenschaftlern im Bereich „Klinische Medizin“.
Einer der besonders oft zitierten Physiker leitet das Ulmer Institut für Quantenoptik. Professor Fedor Jelezko beschäftigt sich mit Farbzentren in Diamanten, in denen sich Fremdatome speichern und kontrollieren lassen. Dies ist für alle Technologien wichtig, die auf Quantenkohärenz beruhen. Beispiele reichen von hochleistungsfähigen Sensoren und bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie bis zum Quantencomputer der Zukunft. Professor Jelezko ist Teil der Gruppe BioQ, die mit einem Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats über 10,3 Millionen Euro ausgezeichnet wurde.
Mit der Universität Ulm assoziiert sind weiterhin die viel zitierten Professoren Bruno Scrosati und Stefano Passerini (beide Helmholtz-Institut Ulm für elektrochemische Energiespeicherung/ HIU). Auch Professor Klaus Müllen, Direktor am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz und seit einigen Monaten Ehrendoktor der Fakultät für Naturwissenschaften, ist im Ranking des Medienkonzerns vertreten.
Weitere häufig zitierte Wissenschaftler der Landesuniversitäten forschen in Heidelberg, Tübingen, Freiburg, Hohenheim, Konstanz und am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Weitere Informationen: Jan-Christian Möller (Stabsstelle Qualitätsentwicklung, Berichtswesen und Revision): Tel.: 0731 50-25106, jan-christian.moeller(at)uni-ulm.de
Publikationsanalyse Highly Cited Researchers 2015: http://highlycited.com/
Text und Medienkontakt: Annika Bingmann