Max von Delius, Jahrgang 1982, wurde Mitte November mit dem Hoechst Dozentenpreis ausgezeichnet, den die Aventis Foundation in Kooperation mit dem Fonds der Chemischen Industrie vergibt. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln soll die Forschungsarbeit besonders qualifizierter Nachwuchswissenschaftler gefördert werden.
Max von Delius ist seit Mai 2016 Professor am Institut für Organische Chemie II und Neue Materialien an der Universität Ulm. Seine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit komplexen chemischen Netzwerken, supramolekularen Architekturen und der Synthese von organischen Funktionsmaterialien. Unter anderem entwickelte der Wissenschaftler winzige Käfige für Ionen, die aus Orthoestern in einem Schritt herstellbar sind. Sie können sich strukturell an verschiedene Gäste anpassen und sind in Wasser vollständig abbaubar. Deshalb haben sie das Potenzial für den Transport von Ionen durch biologische Membrane. Delius will daraus sichere Transportbehälter für medizinisch wirksame, toxische Medikamente entwickeln, die in der Krebsbehandlung eingesetzt werden. Ab Juli 2019 wird diese Forschung zu Orthoester- und Phosphodiesternetzwerken durch einen ERC Starting Grant des europäischen Forschungsrats gefördert.
Max von Delius studierte Chemie an der FAU Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (2002 – 2007), promovierte zu molekularen Maschinen bei David Leigh an der University of Edinburgh (2007-2010) und war Leopoldina-Postdoc bei Vy Dong an der University of Toronto (2011-2012). Vor seiner Berufung an die Universität Ulm 2016 war er Liebig- und Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiter an der FAU.
Der fachliche Schwerpunkt des Hoechst Dozentenpreises liegt auf dem Gebiet der Chemie und Biochemie. Die finanziellen Mittel stellt die Aventis Foundation zur Verfügung. Nominierung und Vergabe erfolgen über den Fonds der Chemischen Industrie.
Text: Aventis Foundation/Prof. Max von Delius