Wie kommt man mit einem Mikroskop ins Guinnessbuch der Weltrekorde? Wieso brauchen Elektronenmikroskope "Brillen"? Antworten auf diese Fragen sowie eine Reise in die faszinierende Welt der kleinsten Teilchen verspricht die Ulmer Physikprofessorin Ute Kaiser beim letzten UUG Vortrag im Jubiläumsjahr. Die Leiterin der Materialwissenschaftlichen Elektronenmikroskopie stellt am Samstag, den 16. Dezember, um 11:00 Uhr in der neuen Kundenhalle der Sparkasse Ulm, das neue Supermikroskop SALVE vor, das gestern mit einer großen Feier an der Uni eingeweiht wurde.
"Das SALVE-Gerät ist das weltweit erste und bislang einzige Transmissionselektronenmikroskop, das mit Niederspannung arbeitet und zweifach bildfehlerkorrigiert ist. Deshalb können auch elektronenstrahlempfindliche Materialien wie Biomoleküle oder ultradünne Materialien untersucht werden. Solche einlagigen Spezialmaterialien werden beispielsweise für Bauelemente in Quantencomputern oder neuartigen Batterien gebraucht", erklärt Ute Kaiser. Die Ulmer Wissenschaftler haben das Supermikroskop federführend mitentwickelt und konnten für das siebenjährige Forschungsprojekt mehr als zehn Millionen Euro an Drittmitteln einwerben. Anschaulich und mit viel Bildmaterial erklärt die Expertin für Elektronenmikroskopie nicht nur, was die Herausforderungen bei der Entwicklung des Supermikroskops waren, sondern sie stellt auch eine phänomenale Entdeckung vor.
Guinness-Rekord für die Entdeckung der dünnsten Glasschicht der Welt
Die Ulmer Wissenschaftler stießen bei ihrer Forschung - zufällig - auf die dünnste Glasschicht der Welt! Und schaffen es damit ins Guinnessbuch der Rekorde. Warum gerade für die materialschonende Mikroskopie bestimmte elektronenoptische "Brillen" gebraucht werden, und was passiert, wenn Elektronen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit auf empfindlichem Untersuchungsmaterial aufschlagen, können die Zuhörer ebenfalls erfahren.
Die Vortragsreihe der Ulmer Universitätsgesellschaft (UUG) "Wissen erleben" bringt die Universität Ulm in die Stadt. Forscherinnen und Forscher stellen dort ihre wissenschaftliche Arbeit anschaulich und allgemeinverständlich vor. Im Jubiläumsjahr orientieren sich die Vorträge thematisch an den Forschungsschwerpunkten der Universität. Der Eintritt zu den UUG-Vorträgen ist frei!
Weitere Informationen: http://www.uug-ulm.de
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann