Experimente im Labor und Vorlesungen im Hörsaal – Rund 30 Schülerinnen und Schüler aus Ulm und der Umgebung können bei der ersten Intensivstudienwoche Chemie an der Universität Ulm Campus-Luft schnuppern. Die Studienwoche vermittelt ein realistisches Bild der Chemie, um so engagierte und motivierte Schülerinnen und Schüler für ein Studium zu gewinnen. Gefördert wird die Woche vom Fonds der Chemischen Industrie (FCI).
Eine Woche lang lernen die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe die wesentlichen Elemente des Chemiestudiums und der damit verbundenen Studiengänge Wirtschaftschemie, Lehramt Chemie und Chemieingenieurwesen kennen. Trotz der aktuellen Pandemie-Situation kann die Veranstaltung mit Vorlesungen, Seminaren, Praktika und Vorträgen an der Universität mit einem entsprechenden Hygienekonzept stattfinden. „Wir freuen uns sehr, dass wir die erste Intensivstudienwoche in Präsenz anbieten können. Auch die positive Resonanz der Schülerinnen und Schüler auf das Angebot hat uns sehr überrascht, sodass wir die Kapazitäten aufgestockt haben und nun 30 Teilnehmenden einen Platz im Praktikum anbieten können. 20 weitere Interessierte sind eingeladen, an den Vorlesungen, Seminaren und Vorträgen teilzunehmen“, so Professor Ulrich Ziener vom Institut für Organische Chemie III.
Neben Lehr- und Lerneinheiten, bei denen die Teilnehmenden neu erworbenes Wissen zu verschiedenen Themenbereichen der Chemie praktisch anwenden, sollen die Schülerinnen und Schüler in der Studienwoche vor allem selbständig experimentieren. „Viele Abiturienten haben in der Schule nur wenig Erfahrung mit Experimenten gemacht. Dabei ist dies doch ein wichtiger Teil des Chemiestudiums und genau darin liegt auch die Faszination des Fachs“, so Projektleiterin Dr. Susanne Sihler. Neben einem realistischen Eindruck vom Studium soll die Intensivwoche vor allem die Selbstreflexion der Teilnehmenden zur Studienwahl anregen. Dazu stehen Beratungstermine mit Fachberaterinnen und -beratern sowie Impulsvorträge von Studierenden und Absolventen auf dem Stundenplan.
Bestens für ein Chemiestudium vorbereitet
„Die Intensivstudienwoche ‚Studium erleben – Präferenzen und Fähigkeiten reflektieren‘ ergänzt unsere Bemühungen, interessierte Schülerinnen und Schüler praxisnah auf das Chemiestudium vorzubereiten. Auf längere Sicht möchten wir die Anfängerzahlen in den Chemiestudiengängen erhöhen sowie die Abbruchquote verringern“, sagt der Mitinitiator der Intensivstudienwoche Dr. Oliver Wiltschka. Die Woche knüpft zum einen an die Arbeit des „EMU-Lab – Emulsionen und Makromoleküle Ulm" an: Das Schülerlabor des Instituts für Organische Chemie III richtet sich an Kinder und Jugendliche und möchte Begeisterung für Naturwissenschaften wecken. Zum anderen ist an der Uni Ulm bereits das Universitäts-Trainingscamp „Fit in Chemie“ für angehende Erstsemester etabliert.
Gefördert wird die Intensivstudienwoche von der Studienkommission Chemie sowie mit 14 000 Euro vom Fonds der Chemischen Industrie (FCI). Geplant ist, die einwöchige Veranstaltung nach dem Auftakt anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Chemiestudium in Ulm“ in Zukunft regelmäßig anzubieten. Im Wintersemester 1971/72 begann der Lehrbetrieb im Fach Chemie an der Uni Ulm mit 20 Studierenden. Inzwischen studieren über 600 junge Menschen an der Universität Chemie oder einen der damit verbundenen Studiengänge Wirtschaftschemie, Lehramt Chemie oder Chemieingenieurwesen.
Text und Medienkontakt: Daniela Stang