Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Leben?
Mit meiner Familie zusammen zu sein. Ein lang erarbeiteter wissenschaftlicher Erfolg. Die Freiheit, etwas neues zu beginnen.
Worauf könnten Sie am ehesten verzichten?
Zu viele organisatorische Regularien.
Wollten Sie schon immer Professorin werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, was war Ihr ursprüngliches Ziel und wie kamen Sie dennoch zur Professur?
Ja, denn die Freiheit und die Zeit für Wissenschaft ist für mich ein Privileg und der Kontakt zu jungen Menschen eine ideale Kombination.
Welches war während Ihrer Tätigkeit an der Universität Ulm Ihr (bisher) erfolgreichstes Forschungsprojekt?
Bisher am erfolgreichsten war eine Arbeit mit Hirnstimulation, in der die Veränderbarkeit von Körperwahrnehmungsprozessen gezeigt werden konnte. Die Realisierung war lang und hindernisreich.
Warum haben Sie es im Vergleich zu anderen Frauen geschafft Professorin zu werden?
Ich habe nicht aufgegeben und hatte immer einen alternativen Plan. Auch wenn andere Optionen einfacher erschienen, gab dies mir Sicherheit am Ball zu bleiben. Zudem unterstützte mich mein Mann bei meiner Karriereplanung und meine Eltern gaben mir Selbstbewusstsein auf meinem Lebensweg.
Woran forschen Sie momentan?
Mein Fokus liegt auf der Wahrnehmung des eigenen Körpers, dessen Repräsentation im Gehirn und dem Zusammenhang mit Emotionen, Stress und Gesundheit.
Häufig haben Frauen in der Forschung keine Führungsposition inne. Hat dies damit zu tun, dass Mädchen immer noch eher zu Ballerinas als zu Führungspersönlichkeiten erzogen werden?
Meiner Meinung nach verfolgen Mädchen andere Strategien als Jungen bei ihrer primären Berufsplanung. Gerade deswegen ist es so wichtig, sich bei der Berufswahl sehr genau die Aufstiegsmöglichkeiten, die finanziellen Aspekten und die langfristige Planung, gerade in Hinblick auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie, anzusehen.
Was raten Sie jungen Frauen bezüglich ihrer beruflichen Planung?
Immer einen sehr guten Plan A zu verfolgen, mit einer „sicheren“ Rückfalloption B. Zudem niemals aufgeben, auch bei Rückschlägen.