Portraitreihe: 50 Jahre Wissenschaftlerinnen an der UUlm

50 Jahre Wissenschaftlerinnen an der Universität Ulm

Frauen in Führungspostionen an der uulm - von damals bis heute - anlässlich des 50. Geburtstages der Universität hat das Gleichstellungsreferat eine Portraitreihe über Frauen in Führungspositionen erstellt.

Die Porträts zeugen von tatkräftigen mutigen engagierten Frauen, die sowohl inhaltlich als auch gesellschaftlich etwas beizutragen haben. Wir wünschen den Leserinnen und Lesern eine inspirierende Lektüre, die Lust macht auf mehr; mehr Wissenschaft, mehr Frauen, mehr universitas - Gemeinschaft.

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Prof. Dr. phil. Dr. med. Olga Pollatos

seit 2012:
Professorin für Klinische und Gesundheitspsychologie, Institut für Psychologie und Pädagogik, Universität Ulm

2009 - 2012:
Juniorprofessur für Emotions- und Motivationspsychologie, Department Psychologie, Universität Ulm

2008 - 2011:
Promotion zum Dr. med. in der Neuroradiologie der LMU München und der Universität Aachen bei Prof. Martin Wiesmann
Abschluss mit summa cum laude

2008 - 2009:
Assistenzärztin an der Neurologischen Klinik der LMU München, Arbeitsgruppe Bildgebung, unter Leitung
von Prof. Thomas Brandt und Prof. Marianne Dieterich

2005 - 2008:
Habilitation an der Fakultät für Psychologie und Pädagogik der LMU München

2006:
Forschungsaufenthalt in der Abteilung „Academic Radiology“ der Universität von Nottingham

2004 - 2005:
Geschäftsführende Mitarbeiterin eines DFG-Forschungsprojektes am Department Psychologie/Biologische Psychologie
der LMU München

2004:
Leitung eines Projektes zur Erfassung der Lebensqualität von Patienten mit Asthma und COPD in einer Telemonitoring-Pilotstudie in Zusammenarbeit mit der AOK Bayern an der LMU München

2000 - 2004:
Promotion am Department Psychologie der LMU in der Arbeitsgruppe Biologische Psychologie bei Prof. Rainer Schandry
Abschluss mit summa cum laude

2000 - 2007:
Medizin-Studium an der LMU München

1994 - 2000:
Psychologie-Studium an der TU Berlin und der LMU München mit den Schwerpunkten Neuropsychologie
und Klinische Psychologie

Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Leben?
Mit meiner Familie zusammen zu sein. Ein lang erarbeiteter wissenschaftlicher Erfolg. Die Freiheit, etwas neues zu beginnen.

Worauf könnten Sie am ehesten verzichten?
Zu viele organisatorische Regularien.

Wollten Sie schon immer Professorin werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, was war Ihr ursprüngliches Ziel und wie kamen Sie dennoch zur Professur?
Ja, denn die Freiheit und die Zeit für Wissenschaft ist für mich ein Privileg und der Kontakt zu jungen Menschen eine ideale Kombination.

Welches war während Ihrer Tätigkeit an der Universität Ulm Ihr (bisher) erfolgreichstes Forschungsprojekt?
Bisher am erfolgreichsten war eine Arbeit mit Hirnstimulation, in der die Veränderbarkeit von Körperwahrnehmungsprozessen gezeigt werden konnte. Die Realisierung war lang und hindernisreich.

Warum haben Sie es im Vergleich zu anderen Frauen geschafft Professorin zu werden?
Ich habe nicht aufgegeben und hatte immer einen alternativen Plan. Auch wenn andere Optionen einfacher erschienen, gab dies mir Sicherheit am Ball zu bleiben. Zudem unterstützte mich mein Mann bei meiner Karriereplanung und meine Eltern gaben mir Selbstbewusstsein auf meinem Lebensweg.

Woran forschen Sie momentan?
Mein Fokus liegt auf der Wahrnehmung des eigenen Körpers, dessen Repräsentation im Gehirn und dem Zusammenhang mit Emotionen, Stress und Gesundheit.

Häufig haben Frauen in der Forschung keine Führungsposition inne. Hat dies damit zu tun, dass Mädchen immer noch eher zu Ballerinas als zu Führungspersönlichkeiten erzogen werden?
Meiner Meinung nach verfolgen Mädchen andere Strategien als Jungen bei ihrer primären Berufsplanung. Gerade deswegen ist es so wichtig, sich bei der Berufswahl sehr genau die Aufstiegsmöglichkeiten, die finanziellen Aspekten und die langfristige Planung, gerade in Hinblick auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie, anzusehen.

Was raten Sie jungen Frauen bezüglich ihrer beruflichen Planung?
Immer einen sehr guten Plan A zu verfolgen, mit einer „sicheren“ Rückfalloption B. Zudem niemals aufgeben, auch bei Rückschlägen.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen in der Gleichstellung?

Frauen in Führungspositionen zu bringen, Ungerechtigkeiten auch rechtlich aufzubrechen.

Wie erfüllen Sie Gleichstellung in Ihrer Abteilung?

Ich berate meine Doktorandinnen in ihrer Karriereplanung und
hoffe, als Vorbild zu dienen.

Wie erfüllen Sie Gleichstellung in Ihrem Privatleben?

In meiner Familie gibt es keine spezifisch weiblichen oder männlichen Aufgaben, Geschlechterstereotype sind mir bewusst und werden offen angesprochen.

 

Prof. Dr. phil. Dr. med. Olga Pollatos

Professorin an der uulm seit 2012

Fachbereich: Psychologie
Klinik: Klinische und Gesundheitspsychologie

Geburtsdatum: 4. Februar 1975
Geburtsort: Garmisch-Partenkirchen
Staatsangehörigkeit: deutsch
Familienstand:  verheiratet, 3 Kinder

Prof. Dr. med. Katharina Hancke

seit 2014:
Geschäftsführende Oberärztin der Universitäts-Frauenklinik Ulm

seit 2012:
Leitung der Sektion für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Universitäts-Frauenklinik Ulm

2012:
Schwerpunkt gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

seit 2011:
Oberärztin an der Universitäts-Frauenklinik Ulm

2011:
Habilitation im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe

seit 2009:
Fachärztin in der Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

2009:
Facharztanerkennung für Frauenheilkunde

2006 - 2009:
Assistenzärztin an der Universitäts-Frauenklinik Ulm

2004 - 2006:
Assistenzärztin an der Universitäts-Frauenklinik Freiburg

2003:
Promotion an der Albert-Ludwig-Universität, Freiburg

1998 - 2003:
Medizinstudium an der Albert-Ludwig-Universität, Freiburg

1996 - 1998:
Medizinstudium an der Georg-August-Universität, Göttingen

Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Leben?
Freie Zeit mit der Familie.

Worauf könnten Sie am ehesten verzichten?
Administrative Aufgaben, Gerichtsverhandlungen.

Wollten Sie schon immer Professorin werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, was war Ihr ursprüngliches Ziel und wie kamen Sie dennoch zur Professur?
Ja. Mein Ziel war immer eine Expertin auf meinem Fachgebiet zu werden - dafür ist der wissenschaftliche Weg meiner Meinung nach sehr wichtig, da nur dadurch das Fachgebiet von allen Seiten beleuchtet wird und inhaltlich vorangebracht werden kann.

Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Fertilitätserhalt vor Chemotherapie, Mammakarzinom.

Warum haben Sie es im Vergleich zu anderen Frauen geschafft eine Wissenschaftlerin zu werden? Wie kamen Sie zu Ihrer Position?
Ich habe mir immer Ziele gesetzt - kurzfristige, mittelfristige, langfristige - erreichbare aber auch unerreichbar - leichtere und schwerere. Diese Ziele habe ich mit Geduld und Ausdauer nicht aus den Augen verloren und Umwege als Weg zum Ziel akzeptiert und genutzt.

Häufig haben Frauen an der Universität keine Führungsposition inne. Hat dies damit zu tun, dass Mädchen immer noch eher zu Ballerinas als zu Führungspersönlichkeiten erzogen werden?
Das ist sicherlich ein Grund – die unbewusst unterschiedliche Erziehung von Mädchen
und Jungen. Ich bin überzeugt, dass dies nicht unbedingt durch die eigene Erziehung/Familie geschieht, sondern noch mehr von außen: Literatur/Kunst/Kultur/Schule/Kindergarten.

Was raten Sie jungen Frauen bezüglich ihrer beruflichen Planung?
Ziele setzen und diese verfolgen – lieber zu hohe Ziele als zu niedrige. Sich nicht verunsichern lassen auf dem Weg bzw. den Wegen, um die Ziele zu erreichen. Den eigenen Stil entwickeln – nicht die Männer kopieren. Sich nicht durch Nebensächlichkeiten ärgern lassen.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen in der Gleichstellung?

Emanzipation, Anerkennung, Geld.

Wie erfüllen Sie Gleichstellung in Ihrer Abteilung?

In der Frauenheilkunde arbeiten 80% Frauen - daher ist Gleichstellung
für uns nur bedingt ein Thema. Nichtsdestotrotz achte ich auf eine gerechte und gleichberechtigte Verteilung der Aufgaben, Rechte und Pflichten.

Würden Sie lieber einer anderen Nation (Kultur) angehören und welcher?

Nein – wir leben in einem freien Land, in dem Toleranz und Respekt hohe Güter sind - in dem jede/r sich frei bewegen kann und seine Gedanken frei äußern darf.

 

Prof. Dr. med. Katharina Hancke

Professorin an der uulm seit 2014

Fachbereich: Medizin
Klinik: Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Geburtsdatum: 6. April 1977
Geburtsort: Wiesbaden
Staatsangehörigkeit: deutsch
Familienstand:  verheiratet, 3 Kinder

Prof. Dr. habil. Ute Kaiser

2004:
Professorin und Leiterin der Forschungsgruppe Materialwissenschaft Elektronenmikroskopie, Universität Ulm

2003:
Habilitation an der Friedrich-Schiller-Universität, Jena

1990 - 2003:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Transmissionselektronenmikroskopie für Halbleiter am Institut für Festkörperphysik der Friedrich-Schiller-Universität, Jena

1993:
Promotion an der Alexander von Humboldt Universität, Berlin

1976 - 1990:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie der Wissenschaften Berlin am Institut für Optik und Spektroskopie in Jena

1976:
Diplom in Kristallografie

1972 - 1976:
Studium im Fachbereich Physik an der Alexander von Humboldt Universität, Berlin

Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Leben?
Wenn ich Staunen kann über Menschen oder über die Natur.

Worauf könnten Sie am ehesten verzichten?
Auf Dienstreiseabrechnungen.

Wollten Sie schon immer Professorin werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, was war Ihr ursprüngliches Ziel und wie kamen Sie dennoch zur Professur?
Als kleines Kind habe ich geträumt vom Zirkusleben auf einem Dampfer, der von der Spree aus in ferne Länder fährt. Später dann vom Wissenschaftlerleben; ich war auf einer Spezialschule für Mathematik und Physik, wir waren alle begeistert von diesen Fächern; wir waren in der Klasse 18 Schüler, davon 8 Mädchen.

Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Zunächst in meiner Doktorarbeit die Herstellung und die Untersuchung der Struktur optischer Schichten mit spektroskopischen Verfahren, dann in meiner Habilitationsarbeit die Untersuchung der Struktur von Halbleitern mittels Transmissionselektronenmikroskopie, in Ulm die Entwicklung der  Niederspannungselektronenmikroskopie.

Welches war während Ihrer Tätigkeit an der Universität Ulm Ihr bisher erfolgreichstes Forschungsprojekt?
Das SALVE (Sub-Angström Low Voltage Electron Microscopy) Projekt. Es war  unglaublich schwierig und spannend gleichermaßen und vielleicht deshalb letztendlich erfolgreich. Schwierig auch, weil uns die Mikroskopfirma im Projektzeitraum abhanden gekommen war und es ist so spannend, weil wir mit unserem nun fertigen neuartigen SALVE-Mikroskop ins Neuland der Erforschung der atomaren Struktur von nur wenige Atome dicken Materialien und Molekülen vordringen dürfen.

Warum haben Sie es im Vergleich zu anderen Frauen geschafft eine Wissenschaftlerin zu werden? Wie kamen Sie zu Ihrer Position?
Ich bringe eine hohe Portion von Begeisterung für die Sache mit, und kann mich einfach nicht so leicht davon abbringen lassen.

Was raten Sie jungen Frauen bezüglich ihrer beruflichen Planung?
Sowohl ihrem Herzen als auch ihrem Verstand zu gehorchen, Familie und Beruf lassen sich vereinbaren!

Mit welchem Forscher/welcher Forscherin der vergangenen Jahrhunderte würden Sie gern gemeinsam ein Forschungsprojekt gestalten? Warum?

Mit welchem Forscher/welcher Forscherin der vergangenen Jahrhunderte würden Sie gern gemeinsam ein Forschungsprojekt gestalten? Warum?
Mit Galilei, ich würde mit ihm über das Planetensystem forschen wollen. Er hätte damals Unterstützung brauchen können.

Wie viele Kolleginnen und Kollegen hatten Sie in Ihrem Bereich?

2 Kolleginnen und 20 Kollegen.

 

Prof. Dr. habil. Ute Kaiser

Professorin an der uulm seit 2004

Fachbereich: Physik
Abteilung: Zentrale Einrichtung Elektronenmikroskopie

Geburtsdatum: 28. September 1953
Geburtsort: Berlin
Staatsangehörigkeit: deutsch
Familienstand:  verheiratet, 2 Kinder (*1977, *1979)

Prof. Dr. Anna Dall´Acqua

seit 2013:
Professor (W3 ohne Leitungsfunktion) an der Universität Ulm, Institut für Analysis

2012 - 2013:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften

2012:
Habilitation in Mathematik, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

2007 - 2012:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Gefördert durch DFG Stipendium.

2006 - 2007:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität München

2005 - 2006:
EU Stipendiatin an der Ludwig-Maximilians-Universität München

2005:
PhD in Mathematik, TUDelft, Niederlande

2001 - 2005:
Doktorandin in der Functional Analysis Group der TUDelft

2001:
Laurea in Matematica (Diplom in Mathematik), Università degli Studi di Trieste, Italien

Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Leben?
In Ruhe mit der Familie das Meer anschauen oder wenn man ein schwieriges Problem nach langer Arbeit geknackt hat.

Worauf könnten Sie am ehesten verzichten?
Stau.

Wollten Sie schon immer Professorin werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, was war Ihr ursprüngliches Ziel und wie kamen Sie dennoch zur Professur?
Nein: Ich wollte Lehrerin werden. Dann während des Studiums wollte ich immer mehr lernen und etwas selber beweisen. Der Spaß an der Forschung hat mich dann zur Professur gebracht.

Woran forschen Sie momentan?
Über die Äquilibriumpositionen von elastischen Objekten.

Welches war während Ihrer Tätigkeit an der Universität Ulm Ihr bisher erfolgreichstes Forschungsprojekt?
Langzeitsexistenz Resultat für elastische Kurven mit Randbedingungen.

Warum haben Sie es im Vergleich zu anderen Frauen geschafft Professorin zu werden?
Ich denke, dass, wie bei Männern Glück eine Rolle spielt. Wichtig für meine Karriere war, dass ich einige verschiedene Post-doc Stellen gehabt habe. So habe ich verschiedene Themen geforscht, die mich zu meinen heutigen Interessen gebracht haben.

Häufig haben Frauen in der Forschung keine Führungsposition inne. Hat dies damit zu tun, dass Mädchen immer noch eher zu Ballerinas als zu Führungspersönlichkeiten erzogen werden?
Ich glaube nicht, dass dies mit der Erziehung zu tun hat. Eher mit dem sozialen Bild. Leider hört man immer noch von Lehrern, die Ihren Schülerinnen nichts in Richtung MINT zutrauen. Das ist ein großes Problem.

Was raten Sie jungen Frauen bezüglich ihrer beruflichen Planung?
Geduld, Ausdauer, Standhaftigkeit, Spaß in der Forschung und in der Lehre zu haben und nicht versuchen, alles gleich zu planen.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen in der Gleichstellung?

Die richtigen Maßnahmen finden, so daß Gleichstellung eine Realität wird.

Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Beruf?

Die Momente, wenn man etwas wirklich versteht. Oder wenn die eigenen Studenten etwas tolles allein gemacht haben.

Ist das Schreiben von Papern für Sie wie das Gleiten in eine warme Badewanne oder erleben Sie Verzweiflung?

Für mich ist es ist es wie eine Wanderung in die Berge: Es gibt steile Momente, aber auch Momente, in welche man gut weiter kommt mit einem wunderschönen Blick, der große Freude gibt.

Prof. Dr. Anna Dall´Acqua

Professorin an der uulm seit 2013

Fachbereich: Mathematik
Abteilung: Analysis

Geburtsdatum: 28. Oktober 1978
Geburtsort:  Conegliano, Italien
Staatsangehörigkeit:  italienisch
Familienstand:  verheiratet, 1 Kind

Prof. Dr. med. Barbara Spellerberg

seit 2002:
C3-Professur am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universität Ulm

1999 - 2001:
C2-Hochschuldozentin am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinik der RWTH Aachen

1999:
Habilitation am Institut für Medizinische Mikrobiologie bei Prof. Dr. R. Lütticken,  Universitätsklinik der RWTH Aachen

1995 - 1999:
Gruppenleiterin des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinik der RWTH Aachen

1993:
Abschluss Dr. med. im Fachbereich Pädiatrie bei Prof. Dr. G. Heimann, RWTH Aachen

1992 - 1994:
Postdoc bei Prof. E. Tuomanen, Labor für molekulare Infektionskrankheiten, Rockefeller University, New York, NY, USA

1990 - 1992:
Pädiatrie, Universitätsklinik der RWTH Aachen

1983 - 1990:
Studium der Medizin an der RWTH Aachen

Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Leben?
Beruflich sind es Momente, in denen Zusammenhänge klarwerden. Privat sind es Outdooraktivitäten mit meiner Familie.

Worauf könnten Sie am ehesten verzichten?
Alltagsstress.

Wollten Sie schon immer eine Wissenschaftlerin werden?
Ja: Die Freiheit in der Forschung und Lehre sind in keinem anderen Beruf so umsetzbar.

Woran forschen Sie momentan?
Virulenzfaktoren von Streptokokken.

Welches Forschungsprojekt war während Ihrer Tätigkeit an der Universität Ulm Ihr bisher erfolgreichstes?
Die Entdeckung eines Metallionentransporters von Streptokokken, der das Überleben der Bakterien bei niedrigem pH und in eukaryoten Zellen ermöglicht.

Warum haben Sie es im Vergleich zu anderen Frauen geschafft eine Wissenschaftlerin zu werden? Wie kamen Sie zu Ihrer Position?
Ach vieles hat auch mit Glück zu tun.

Häufig haben Frauen an der Universität keine Führungsposition inne. Hat dies damit zu tun, dass Mädchen immer noch eher zu Ballerinas als zu Führungspersönlichkeiten erzogen werden?
Nein ich glaube nicht, dass in erster Linie die Einstellung der Frauen dafür verantwortlich gemacht werden kann. Für den Aufstieg in eine Führungsposition ist, nach meiner Erfahrung die tatkräftige Unterstützung durch Mentoren, aber auch durch Kollegen und Mitarbeiter wichtig. Diese Art der Unterstützung erhalten Männer einfacher als Frauen.

Was raten Sie jungen Frauen bezüglich ihrer beruflichen Planung?
Vieles ist leider nicht so planbar und man muss flexibel bleiben, um gute Möglichkeiten zu erkennen und dann beherzt zuzugreifen.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen in der Gleichstellung?

Für den Aufstieg in eine Führungsposition ist die tatkräftige Unterstützung durch Mentoren wichtig.

Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit als gesundes Tier leben?

Die Welt im Fliegen zu erleben ist sicherlich sehr reizvoll, also als Vogel könnte ich es mir gut vorstellen.

Mit welchem Forscher der vergangenen Jahrhunderte würden Sie gern gemeinsam ein Forschungsprojekt gestalten?

Einen neuen Impfstoff zusammen mit Louis Pasteur entwickeln. Es ist sicher spannend zu sehen, wie er molekulare Methoden einsetzen würde.

Prof. Dr. med. Barbara Spellerberg

Professorin an der uulm seit 2002

Fachbereich: Medizin
Abteilung: Medizinische Mikrobiologie und Hygiene

Geburtsdatum: 21. Mai 1964
Geburtsort:  Köln
Staatsangehörigkeit:  deutsch
Familienstand:  verheiratet, 2 Kinder

Jun.-Prof. Dr. Birte Glimm

seit 07/2011:
Junior-Professorin am Institut für Künstliche Intelligenz der Universität Ulm, Ruf auf eine Lebenszeitprofessur im Rahmen des Tenure Track Verfahrens erhalten

2008 - 2011:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Information Systems Groups am Computing Laboratory der University of Oxford, EPSRC Projekt „HermiT: Reasoning with Large Ontologies”, Oxford, UK

2008:
Senior-Software-Engineer bei der sd&m AG, Hamburg, DE

2007 - 2008:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Information Systems Groups am Computing Laboratory der University of Oxford. Komplexitätsanalyse von Algorithmen zum automatischen Schlussfolgern in Beschreibungslogiken, Oxford, UK

2004 - 2007:
Doktorarbeit „Querying Description Logic Knowledge Bases” an der University of Manchester betreut von Prof. Ian Horrocks and Prof. Ulrike Sattler

2001 - 2004:
B.Sc. Informatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg

2000 - 2001:
Software Entwicklung und Teamleitung in der Multimedia Agentur Elephant Seven GmbH, Hamburg, DE

1998 - 2000:
Mitgründung und technische Leitung der JEN.net GmbH, Hamburg

1995 - 1998:
Berufsfachschule Hamburger Technische Kunstschule, Kommunikationsdesign

Worauf könnten Sie am ehesten verzichten?
Fragebögen wie diesen ausfüllen.

Wollten Sie schon immer eine Wissenschaftlerin werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, was war Ihr ursprüngliches Ziel und wie kamen Sie dennoch dazu?
Nein. Als Pferdenärrin wollte ich eigentlich Berufsreiterin werden, aber meine Eltern haben mich überredet erst zu versuchen zu studieren, da sie mit meinem Berufswunsch nicht so glücklich waren und dann hat sich mein Leben in diese Richtung entwickelt.

Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Künstliche Intelligenz insbesondere die Repräsentation und das automatische Schlussfolgern über Wissen im Computer.

Warum haben Sie es im Vergleich zu anderen Frauen geschafft eine Wissenschaftlerin zu werden? Wie kamen Sie zu Ihrer Position?
Da spielen sicher mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen liegt mir die Informatik, zum anderen haben sich gute Perspektiven während meiner Laufbahn ergeben (Wechsel als PostDoc nach Oxford) und mein jetziger Mann hat mich immer unterstützt. Als dann die Juniorprofessur in Ulm ausgeschrieben wurde, habe ich mich gerne beworben, weil ich gerne wieder nach Deutschland zurück wollte und es hat geklappt.

Häufig haben Frauen an der Universität keine Führungsposition inne. Hat dies damit zu tun, dass Mädchen immer noch eher zu Ballerinas als zu Führungspersönlichkeiten erzogen werden?
Dies ist meiner Meinung nach auch oft im Charakter begründet, aber auch andere Faktoren wie die lange Unsicherheit und die oft nötigen Ortswechsel spielen eine Rolle.

Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Beruf?

Die Momente, wenn man etwas wirklich versteht. Oder wenn die
eigenen Studenten etwas tolles allein gemacht haben.

Ist das Schreiben von Papern für Sie wie das Gleiten in eine warme Badewanne oder erleben Sie Verzweiflung?

Für mich ist es ist es wie eine Wanderung in die Berge: Es gibt steile
Momente, aber auch Momente, in welche man gut weiter kommt
mit einem wunderschönen Blick, der große Freude gibt.


Jun.-Prof. Dr. Birte Glimm

Professorin an der uulm seit 2011

Fachbereich: Informatik
Abteilung: Künstliche Intelligenz

Geburtsdatum: 20. Juni 1975
Geburtsort:  Bad Oldesloe
Staatsangehörigkeit:  deutsch
Familienstand:  verheiratet, 1 Kind

Prof. Dr. phil. habil. Anke Huckauf

Seit 2009:
Professorin (W3) für Allgemeine Psychologie, Universität Ulm

2006:
Habilitation, Universität Erlangen-Nürnberg

2005:
Erfolgreiche Zwischenevaluation als Juniorprofessorin, Bauhaus-Universität Weimar

2003 - 2009:
Juniorprofessorin (W1) für Psychophysiologie und Wahrnehmung, Fakultät Medien,  Bauhaus-Universität Weimar

1999 - 2002:
Wissenschaftliche Assistentin (C1) am Lehrstuhl I für Allgemeine und  Arbeitspsychologie (Prof. Dr. Dieter Heller) des Instituts für Psychologie,  Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen

1998 - 1999:
Lektorin, Stipendiatin der Robert Bosch-Stiftung; Kolleg zur Ausbildung von  Fremdsprachenlehrern der Universität Danzig, Polen

1996 - 1998:
Wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl I für Allgemeine und Arbeitspsychologie  (Prof. Dr. Dieter Heller) des Instituts für Psychologie, RWTH Aachen

1996:
Promotion mit summa cum laude zum Dr. phil., RWTH Aachen

1992 - 1996:
Wissenschaftliche Angestellte in einem von der DFG geförderten Kooperationsprojekt des Instituts für Psychologie  der RWTH Aachen und des CNRS Marseille, Frankreich (Prof. Dr. Dieter Heller & Dr. Tatjana A. Nazir);  mehrwöchige Aufenthalte am CNRS Marseille, Frankreich

1986 - 1992:
Studium in Frankfurt, Mainz, Aachen, Abschluss: Diplom-Psychologin

Was sind für Sie die größten Glücksmomente?
Sonntagsbraten mit der Familie.

Worauf könnten Sie am ehesten verzichten?
Auf Steuerformulare.

Wollten Sie schon immer Professorin werden?
Nein: Erst wollte ich Hausfrau werden, dann Lehrerin, dann Chef.  Letztendlich hat ja alles geklappt :)

Woran forschen Sie momentan?
Wie und inwieweit sich unsere  Wahrnehmung verändert bei unterschiedlichen Befindlichkeiten.

Was sind für Sie die größten Glücksmomente im Beruf?
Ein tiefes gemeinsames Verständnis mit wildfremden Menschen  unterschiedlichster Natur und Kultur.

Warum haben Sie es im Vergleich zu anderen Frauen geschafft Professorin zu werden? Selbstkontrolle und, vor allem, ein großes Bedürfnis nach Autonomie, mit dem ich mich nicht gern auf andere verlasse.

Häufig haben Frauen in der Forschung keine Führungsposition inne. Hat dies damit zu tun, dass Mädchen immer noch eher zu Ballerina als zu Führungspersönlichkeiten erzogen werden?
Gäbe es eine klare Ursache für die Ungleichstellung von Männern und Frauen, dann hätten wir sie bestimmt bereits identifiziert und beseitigt. Aus pragmatischer Sicht fehlen Vorbilder. Meine männlichen Kollegen sind ja einerseits der Überzeugung, sie würden bereits anteilig Erziehungsarbeit übernehmen, und andererseits, dass ihre berufliche Position uneingeschränktes Reisen und freie Zeiteinteilung erfordert. Beides geht natürlich kaum.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen in der Gleichstellung?

Wie Macht und Geld bei Frauen attraktiv wirken können, und wie Machtverzicht bei Männern sexy wird.

Glauben Sie, dass Unterschiede zwischen den Geschlechtern mit der Zeit geringer werden?

Meine Hoffnung diesbezüglich betrifft die Menopause.

Wie viele Kolleginnen und Kollegen haben Sie in Ihrem Fach?

Etwa 70 % Kollegen, 30 % Kolleginnen.

Prof. Dr. phil. habil. Anke Huckauf

Professorin an der uulm seit 2009
Gleichstellungsbeauftragte seit 2013

Fachbereich: Psychologie
Abteilung: Allgemeine Psychologie

Geburtsdatum: 18. Januar 1967
Geburtsort:  Hüttental, heute: Siegen
Staatsangehörigkeit:  deutsch
Familienstand:  verheiratet, 2 Kinder