Virtual Reality in der medizinischen Ausbildung – interaktiv, praxisnah, zukunftsweisend
2018 richtete die Medizinische Fakultät Ulm das erste medizinische VR-Lab in Deutschland ein, um das Potenzial dieses neuen Mediums für die medizinische Ausbildung zu erforschen und effektiv einzusetzen. Seitdem erweitert die Fakultät kontinuierlich das curriculare und fakultative Lehrangebot für Medizinstudierende durch den Einsatz von Virtual Reality (VR) und ermöglicht praxisnahe, interaktive Lernerfahrungen.
Unser VR-Lab: Realistische Notfallszenarien für die medizinische Praxis
Im VR-Lab können Studierende unter anderem realitätsnahe Notfall- und Behandlungsabläufe in einer immersiven Umgebung durchspielen. Dabei übernehmen sie beispielsweise die Rolle von Rettungssanitätern, versorgen Verletzte in Teams und üben die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Schockraum. Diese Simulationen, die unter Anleitung studentischer Tutorinnen und Tutoren durchgeführt werden, helfen den Studierenden, ihre praktischen Fähigkeiten zu trainieren und sich auf reale klinische Situationen vorzubereiten – authentisch, intensiv und ohne tatsächliches Risiko.
Lernen Sie klinische Kompetenzen im sicheren Raum
Für Medizinstudierende der Universität Ulm bietet das VR-Lab eine einmalige Möglichkeit, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und klinische Kompetenzen frühzeitig und risikofrei zu entwickeln. Nutzen Sie diese innovative Lerntechnologie, um Ihr Wissen sowie Ihr Können zu erweitern und bereits während des Studiums wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln.
Wissenschaftlichkeit im Studium wise@ulm
Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung in der Humanmedizin ist das wissenschaftliche Arbeiten – insbesondere die Kompetenz, sich kritisch und ausführlich mit einem Thema oder einer speziellen medizinischen Fragestellung auseinanderzusetzen. Unsere Studierenden werden deshalb an die Fähigkeit herangeführt, ärztliches Handeln mit wissenschaftlichen Erkenntnissen abzusichern und mit eigenen Veröffentlichungen selbst zum wissenschaftlichen Fortschritt beizutragen.
wise@ulm enthält obligatorische Basisanteile zu wissenschaftlichen Grundkompetenzen, ohne die der ärztliche Beruf nicht seriös ausgeübt werden kann. Hier werden beispielsweise der verantwortungsbewusste Umgang mit Leitlinien und mit wissenschaftlichen Publikationen oder fundierte Recherchekompetenzen zur eigenen lebenslangen Fortbildung vermittelt.
Für besonders interessierte oder fortgeschrittene Studierende, die eine Perspektive in der Forschung oder eine akademische Laufbahn mit Promotion oder Habilitation anstreben, bieten wir in einzelnen Modulen eine tiefergehende Auseinandersetzung mit Themen aus Wissenschaft und Forschung an.
Gender Medicine
Mit Beginn des Studiums werden die Studierenden für geschlechter- und genderspezifische Aspekte im medizinischen Kontext sensibilisiert. Hierzu bieten wir das Basiscurriculum „Gender Medicine“ an. Gender Medicine hat sich als wichtiges Fachgebiet innerhalb der Medizin längst etabliert. Es verfolgt die systematische, evidenzbasierte Untersuchung von Geschlechterunterschieden oder -gemeinsamkeiten in der Medizin.
Das Basiscurriculum umfasst ein Angebot an Vorlesungen, die unsere Studierenden der Humanmedizin während ihres Studiums zwischen dem 1. und 10. Semester besuchen können und die wichtige Schlüsselqualifikation „Gender-Kompetenz“ erwerben.
Das Aufbaucurriculum wurde als klinisches Wahlfach für Studierende ab dem 7. Fachsemester entwickelt. Unter dem Titel „Lebensphasen – geschlechts- und genderspezifische Aspekte“ geben wir besonders interessierten TeilnehmerInnen die Möglichkeit, sich interdisziplinär und fallbasiert mit geschlechts- und genderspezifischen Unterschieden in den Lebensläufen von Männern und Frauen auseinanderzusetzen und Konsequenzen für die eigene ärztliche Tätigkeit abzuleiten. Alle Bestrebungen der Gender-Medizin dienen dem übergeordneten Ziel der Qualitätssteigerung durch eine optimierte individuelle Patientenversorgung.
Die gender-medizinischen Inhalte sind longitudinal angelegt und werden in der jeweiligen Pflichtlehre der verschiedenen Fachgebiete sichtbar gemacht und sollen mittelfristig zu einer selbstverständlichen Dimension des Medizinstudiums werden.