Thieme Verlag

49,99€

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„1000 Fragen Palliativmedizin“ ist definitiv kein Buch fürs Studium, sondern macht eigentlich erst Sinn, wenn man sich z.B. auf den Erwerb der entsprechenden Zusatzbezeichnung vorbereiten will, also nach dem Facharzt.

Es handelt sich um eine ganz klassische Fragensammlung, wie man sie in der entsprechenden mündlichen Prüfung zur Zusatzbezeichnung erwarten würde, und nach meinem Überblick deckt sie hier auch alle Themengebiete von Ethik bis Pharmakotherapie ab.

Für interessierte Studis ist aber ein anderen Buch, das auf Text und nicht auf Fragen und Antworten basiert, besser geeignet, denn es liest sich um einiges angenehmer wie dieser Fragenkatalog, der keinerlei Abbildungen und nur eine sehr geringe Anzahl Tabellen enthält.

Für diesen Preis bekommt man als interessierter Studi bestimmt Motivierenderes.

ISBN: 978-3-642-19411-5
Preis: EUR 19,95

Das Lehrbuch Basiswissen Palliativmedizin ist ein schön gestaltetes Lehrbuch, aber typisch für
Springer schlicht in Blau- und Grautönen gehalten. Tabellen und Merkkästen werden blau
hervorgehoben. Es werden 70 Tabellen auf 320 Seiten angepriesen – nahezu auf jeder 2. oder 3.
Seite findet sich eine Tabelle mit den wichtigsten Fakten. Dazwischen gibt es blau-geschriebene
Fallbeispiele und Fragestellungen. Jedes Kapitel/Unterkapitel endet mit einer blau-hinterlegten
Zusammenfassung. Bilder sucht man dafür fast vergeblich. Nur im Kapitel Kommunikation und
Kunsttherapie werden Bilder aus der Kunsttherapie dargestellt bzw. zu Beginn der Themengruppen
gibt es Bilder von Betroffenen. Einzelne Schemata sind enthalten.
Das Buch ist in 17 Kapitel und 5 Themengruppen gegliedert und verfügt über ein am Seitenrand
befindliches Leitsystem. Die Themengruppen sind wie folgt:
1. Einleitung
2. Der Patient und seine Symptome
3. Kommunikation und Interaktion
4. Ethik, Recht und Interprofessionalität
5. Besondere Felder der Palliativmedizin
Die Texte sind stark psychosomatisch und ethisch orientiert. Viele Textteile bieten einen
wissenschaftlichen Quell- oder Studienverweis.
Insgesamt ist es ein nettes Buch um sich mit den Grundlagen der immer wichtiger werdenden
Palliativmedizin zu befassen.

ISBN: 379452666X

Preis: 129 .-

Schattauer Verlag

Dieses Standardwerk der Palliativmedizin umfasst mit seinen fast 1300 Seiten sehr viel mehr, als jeder nicht in diese Fachrichtung tendierende Medizinstudent jemals wird wissen wollen. Da es sich bei der Palliativmedizin aber um eine Disziplin handelt, die in wirklich alle anderen Fachbereiche einstrahlt, lohnen sich zumindest meiner Meinung nach hier fundierte Kenntnisse.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass es nicht ausschließlich versucht, Faktenwissen zu vermitteln, sondern auch auf viele bemerkenswerte Grundprinzipien in der Palliativtherapie eingeht, etwa auf besondere Situationen in der Zusammenarbeit im interdisziplinären Team, auf ethische Fragen wie die nach der Lebensqualität, aus Spiritualität und Bürokratie, auf Ausbildung und Forschung, sogar auf Sexualität.
Das Buch versteht sich, wie es scheint, nicht als auswendigzulernendes Werk für Mediziner, sondern spricht auch engagierte Ehrenamtliche, Sozialarbeiter, Geistliche und natürlich das Pflegepersonal mit eigenen Schwerpunktkapiteln an.

Wenn es um ärztlich-therapeutische Themen wie parenterale Ernährung, Stomapflege, Schmerztherapie oder opportunistische Infektionen geht, dann werden etwa häufige Erreger vorgestellt, Schmerzmittelcharakteristika und –Anwendungsbereiche erläutert oder auf Sondenkostzusammensetzungen eingegangen, allerdings nicht in der Breite, die man in einem „großen“ Lehrbuch für Innere, Anästhesie, Phramakologie oder Mikrobiologie finden würde.

Nach dem Lesen eines Kapitels hat man so also einen fundierten Überblick über pharmakologisch-wissenschaftliche Grundlagen, kennt Inzidenzraten, hat Einblicke in häufig persönlich-soziale Problemstellungen von Betroffenen erhalten, erkennt pflegerische Besonderheiten im Umgang mit Betroffenen und Angehörigen und ist in der Theorie kompetent, palliative Situationen zu meistern. Am Ende jedes Kapitels befindet sich eine Liste mit Literaturempfehlungen zum Weiterlesen.

Vom Layout her erscheint das Buch gedeckt und aufs Wesentliche konzentriert. Da die Kapitel von unterschiedlichen Autoren stammen, kommen Mittel wie Merkkästen, Abbildungen und Feingliederungen in unterschiedlichem Ausmaß zum Einsatz. Die Texte sind jedoch in aller Mehrheit sehr angenehm zu lesen.

Mit einem Preis von stolzen 129 Euro lohnt er sich sicher nicht für jeden, es sich ins Regal zu stellen. Wer jedoch interessiert ist und in Fachrichtungen tendiert, die sehr viel mit Palliativpatientenkontakt zu tun haben (Onkologie, Innere Medizin…), für den lohnt es sich sehr wahrscheinlich, sich mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen.