alpha-thema Gespräch mit Prof. Dr. Florian Steger: Sterben in Würde.

Universität Ulm

Mit dem Ende ihres Lebens beschäftigen sich viele nicht freiwillig und manchmal auch nicht rechtzeitig. Warum sind Sterben und Tod oft Tabuthemen? Wie kann man sich darauf vorbereiten? Und was bedeutet Sterben in Würde?


Darüber diskutierten Prof. Dr. Florian Steger, Medizinethiker und Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Ulm, und Dr. med. Thomas Sitte, Arzt und Vorsitzender der deutschen PalliativStiftung mit Moderatorin Özlem Sarikaya. "Ein würdevolles Sterben ist für mich das Sterben, das der Mensch, der stirbt, als würdevoll empfindet. Das ist ganz individuell und kann sehr verschieden sein", sagt der Palliativmediziner Thomas Sitte.

Die große Angst vor dem Thema Tod rühre vor allem von sehr viel Unwissen über den Prozess des Sterbens her, so der Medizinethiker Florian Steger: "Es darf nicht ständig tabuisiert sein, über Sterben und Tod zu sprechen." Das aktuelle Grundsatzurteil des Bundesverfasssungsgerichts, das jedem das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben ohne Reichweitenbeschränkung einräumt, sehen Sitte und Steger kritisch. Der Gesetzgeber muss die Suizidassistenz nun neu regeln. Wie eine solche Regulierung aussehen könnte, beschäftigt auch den Deutschen Ethikrat.

Die Diskussion darüber sollte sich aber nicht nur auf einen Expertenrat beschränken, meint Florian Steger: "Es ist ein Lebensthema. Und wir brauchen eine große gesellschaftliche Beteiligung."

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