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„Uni hilft!“ sucht Lebensretter
7. Auflage der Typisierungs- und Blutspende-Aktion am 23. Mai

Universität Ulm

Jedes Jahr erhalten 10 bis 12 Tausend Menschen in Deutschland die erschütternde Diagnose "Leukämie", darunter auch gut 600 Kinder. In sehr vielen dieser Fälle bleibt den Patienten nur die Knochenmarkspende um zu überleben. Am Dienstag, den 23. Mai, sorgen nun die Ulmer Fachschaften für Medizin und Molekulare Medizin mit der 7. Auflage von "Uni hilft!" für eine weitere Typisierungs- und Blutspende-Aktion, um die Chancen der Betroffenen auf einen passenden Spender zu vergrößern.

Die Aktion - auch in diesem Jahr wieder mit Infostand und Tombola - läuft von 10:00 bis 16:00 Uhr im Foyer der Uni Süd. Freiwillige können dort Blut spenden oder sich kostenlos in die Deutsche Stammzellspenderdatei-Süd (DSSD-Süd) eintragen lassen. Teilnehmen dürfen alle, die gesund und zwischen 18 und 55 Jahre alt sind. Bitte dabei an die Krankenkassenkarte denken! "Wir wollen mit dieser Aktion möglichst viele Studierende und Uni-Angehörige erreichen, die bereit sind, mit einer Knochenmarkspende ihren Leukämie-kranken Mitmenschen zu helfen", erklärt Mitorganisatorin Nikola Mattschas von der Fachschaft Medizin. Für die Typisierung werden nur ein paar Tropfen Blut benötigt. Diese werden später im Labor bei einer sogenannten HLA-Gewebetypisierung analysiert und die Ergebnisse in einer bundesweiten Datenbank erfasst. Hierdurch lässt sich dann herausfinden, ob die Gewebemerkmale der registrierten, freiwilligen Knochenmarkspender zu den Patientenprofilen der registrierten Leukämie-Kranken passen.

Die Chancen auf einen passenden Spender sind gar nicht so schlecht

 "Die Chancen für einen Leukämie-Patienten einen passenden Spender zu finden, sind gar nicht so schlecht. Doch mit der Zeit scheiden die älteren Spender aus der Datei aus. Daher ist es wichtig, dass sich gerade junge Leute registrieren lassen. Mit `Uni Hilft!´ wollen wir insbesondere die Studierenden dazu motivieren", sagt Veronika Winkelmann, die für die Fachschaft Molekulare Medizin die Aktion mitorganisiert. Falls sich später im Labor herausstellt, dass jemand über lebensrettende Blutstammzellen verfügt, die einem bestimmten Leukämie-Patienten helfen könnten, laufen die Vorbereitungen für die Transplantation an. Doch anders als früher geschieht dies über ein nicht-invasives Verfahren. Heute ähnelt die Entnahme einer Blutspende, bei der die gesuchten Zellen aus dem Blut des Spenders gefiltert und über eine Infusion an den Leukämie-Kranken übertragen werden.

Seit 2011 - dem ersten Jahr von "Uni hilft!" haben sich insgesamt an der Universität fast 1900 Freiwillige typisieren lassen, 21 von ihnen konnten mit einer Stammzellentnahme Leukämiepatienten helfen. Und auch die Anzahl der Blutspenden kann sich sehen lassen. Insgesamt kamen hier mehr als tausend zusammen. Die erste Typisierungsaktion an der Uni Ulm wurde übrigens ins Leben gerufen, um einem Studenten der Molekularen Medizin zu helfen, bei dem Ende 2010 Leukämie diagnostiziert wurde. Er gilt mittlerweile als geheilt, weil bundesweit tatsächlich ein Spender gefunden werden konnte. Der Betroffene hat in der Zwischenzeit sein Studium und eine anschließende Promotion beendet. 

Unterstützer können auch mit einer Geldspende helfen oder sich direkt an das Blutspende-Institut wenden

Für diejenigen, die am Aktionstag verhindert sind, besteht zudem jederzeit die Möglichkeit, sich auf dem Campus an die Ulmer Stammzellspendereinrichtung am Blutspende-Institut in der Helmholtzstraße zu wenden. Und wer helfen will, aber für den eine Knochenmark- oder Blutspende nicht in Frage kommt, kann dies auch gerne mit einer Geldspende tun. Denn jede Spenderregistrierung, und insbesondere die Typisierung versursacht Kosten in Höhe von 50 Euro. Einen Großteil davon ist über Sponsoren abgedeckt, doch jeder noch so kleine Betrag ist natürlich ebenso willkommen.

Weitere Informationen: "Uni hilft!"

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

Typisierungsproben aus 2016
Im letzten Jahr ließen sich 241 Teilnehmer typisieren, und 236 Freiwillige spendeten Blut. Aufnahme aus dem Vorjahr (Foto: Elvira Eberhardt / kiz)
Das Interesse war auch im letzten Jahr groß
Beratungsgespräche am Infostand. Aufnahme aus dem Vorjahr (Foto: Elvira Eberhardt / kiz)
Vorbereitung Blutentnahme
Eine Spenderin wird für die Blutentnahme vorbereitet. Aufnahme aus dem Vorjahr (Foto: Elvira Eberhardt)