Der Ulmer Wissenschaftler Professor Heiko Braak ist mit dem James Parkinson Award der Parkinson's Foundation ausgezeichnet worden. Die US-amerikanische Stiftung würdigt damit den großen Beitrag von Braak zur Parkinson-Forschung. Der Anatom habe geholfen, die Forschung auf einen Vorgang im menschlichen Nervensystem aufmerksam zu machen, heißt es in der Begründung. Dabei handelt es sich um die Ausbreitung der Ablagerungen des Proteins α-Synuclein in den Lewy-Körperchen und Lewy-Neuriten. Diese Ablagerungen werden zurzeit als Haupteinflussfaktor auf den negativen Krankheitsverlauf von Parkinson diskutiert, da sie das Absterben von Nervenzellen begünstigen sollen.
Verliehen wurde die Auszeichnung bei der Jubiläumsgala zum 60. Geburtstag der Stiftung in New York. Der Ulmer Wissenschaftler, der nicht in die USA reisen konnte, bedankte sich in einer Video-Botschaft. Eine besondere Ehre war es für Braak, den Preis gleichzeitig zum 200. Jubiläum von James Parkinsons erster Beschreibung der Krankheit, damals noch Schüttellähmung genannt, empfangen zu dürfen. „Ich bin geehrt, mit dieser Auszeichnung in einer Reihe herausragender Parkinson-Forscher stehen zu dürfen“, betonte Braak. „Die Anerkennung meiner Kollegen bedeutet mir sehr viel, aber alle Forscher sollte der Wunsch einen, die Krankheit Parkinson in Zukunft zu verhindern.“
Der James Parkinson Award wird nur einmal in der Dekade vergeben, um besondere Leistungen in der Parkinson-Forschung zu würdigen. Er ist die höchste Auszeichnung der Stiftung, die 2016 durch den Zusammenschluss von zwei zuvor unabhängigen Organisationen gegründet wurde. Die Parkinson's Foundation widmet sich der Verbesserung der Lebensbedingungen von Parkinson-Patienten und dem Ziel einer „Welt ohne Parkinson“.
Heiko Braak, der Mitte Juni seinen 80. Geburtstag begeht, ist einer der weltweit einflussreichsten und meist zitierten Wissenschaftler. Er forscht als Seniorprofessor zusammen mit seiner Ehefrau Dr. Dr. Kelly Del Tredici-Braak an der Ulmer Universitätsklinik für Neurologie am Zentrum für Biomedizinische Forschung (ZBF) an Krankheiten wie Parkinson, ALS und Alzheimer. Die von Braak anhand von Gehirnschnitten festgestellten und beschriebenen Stufen zur Einteilung solcher neurodegenerativen Erkrankungen sind inzwischen weltweit Standard.
Text und <link universitaet hochschulkommunikation presse-und-oeffentlichkeitsarbeit pressestelle mitarbeiter>Medienkontakt: Daniela Stang