NutriMental-Screener

Der NutriMental-Screener ist ein Screening-Instrument, welches bei der Identifizierung von Über- und Unterernährung, wie auch anderer ernährungsbezogener Schwierigkeiten bei Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen helfen soll.

Vor dem Hintergrund einer hohen Prävalenz somatischer Komorbiditäten ist die Lebenserwartung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen deutlich reduziert. Dies kann u.a. auf ein ungünstiges Ernährungsverhalten der Betroffenen zurückgeführt werden. Um ernährungsbezogene Problembereiche zu identifizieren, wurde in einer internationalen Arbeitsgruppe ein Screening-Tool entwickelt, das den Bedarfe an ernährungstherapeutischen Interventionen bei Betroffenen mit Depressionen aufzeigen soll. Bislang fokussieren Screening-Verfahren häufig lediglich auf die Erkennung eines Risikos für Mangelernährung. Es gibt noch kein Screening-Instrument, welches die verschiedenen ernährungsbezogenen Probleme gleichzeitig adressiert.

Am Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie wird nun ein Projekt durchgeführt, in dem der NutriMental-Screener an sechs psychosomatischen Rehakliniken in Deutschland pilotiert werden soll. Es soll untersucht werden, inwieweit der NutriMental Screener in psychosomatischen Rehakliniken zur Maßnahmenplanung zielführend eingesetzt werden kann. Hierfür werden u.a. die Erfahrungen der Fachkräfte und Rehabilitand:innen mit der Anwendung des NutriMental-Screeners anhand qualitativer Interviews erfasst.

Das Projekt zielt langfristig darauf ab durch die Einführung eines Screenings bisher unerkannte ernährungsbezogene Probleme / Bedürfnisse von Rehabilitand:innen in psychosomatischen Reha-Kliniken zu erkennen und entsprechend eine bedürfnisorientierte Versorgungsplanung für den Aufenthalt in der Reha-Klinik und die Nachsorge zu gestalten.

Studienprotokoll: Teasdale et al. 2021 (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8583622/) and Hiltensperger et al. 2024 (https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2269-5287)

Beitrag des Instituts

Projektleitung (inkl. Datenerhebung und Datenanalyse)

Förderzeitraum

01/2024 - 06/2025

Kooperationspartner

• Reha Zentrum Bad Dürrheim, Klinik Hüttenbühl – DRV Bund

• Reha Zentrum Bad Frankenhausen – DRV Bund

• Reha Zentrum Bad Sooden-Allendorf, Klinik Werra – DRV Bund

• Reha Zentrum Bad Mergentheim, Klinik Taubertal – DRV Bund

• Gelderland-Klinik

• Dr. Becker Klinik Norddeich

• Reha Zentrum Mölln, Klinik Föhrenkamp – DRV Bund

• Reha Zentrum Bad Kissingen, Klinik Saale – DRV Bund

• Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm

• Klinische Abteilung für medizinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie, Medizinische Universität Graz

• Discipline of Psychiatry & Mental Health, School of Medicine & Health UNSW Sydney

Projektförderung

DRV Bund