Aktuelles
- Platzvergabe folgt nach dem Prinzip "first come, first serve". Eine Anmeldung folgt per E-Mail an Martin Kies. Hierzu sind folgende Informationen notwendig:
- Vor- und Nachname
- Studiengang
- Information ob das Bachelor oder das Masterseminar besucht werden soll.
- Das Seminar nimmt keine weiteren Personen mehr auf.
- Der Abgabetermin für die Seminararbeiten ist der 26.08.2015 (12:00 Uhr).
- Bitte melden Sie sich für diesen Kurs in Moodle an.
Allgemeine Informationen
In diesem Seminar wählen Sie sich ggf. zusammen mit Ihrem Seminarpartner eigenständig einen von der EU Kommission behandelten Wettbewerbsfall aus. Ihre Aufgabe ist es, diesen Fall darzustellen und aus ökonomischer Sicht zu analysieren und zu diskutieren.
Diese Veranstaltung richtet sich an Master-Studenten der Wirtschaftswissenschaften, der Wirtschaftsmathematik, der Wirtschaftsphysik, der Wirtschaftschemie sowie dem Master of Finance*. Master-Studenten können sich das Seminar entweder als VWL-Wahlpflichtfach oder als Schwerpunktmodul Economics anrechnen lassen. Bachelor-Studenten beachten bitte das Seminar zur Wettbewerbspolitik.
* Für Master of Finance: Studierende im Studiengang Master of Finance sollten ihren Vortrag und die Seminararbeit auf englisch erstellen und einen Wettbewerbsfall wählen, der im Zusammenhang mit einer Finanzinstution oder mit Finanzmärkten steht. Hier finden Sie eine Liste solcher Fälle: http://ec.europa.eu/competition/sectors/financial_services/cases.html
Dieses Seminar wird im Regelfall in zweier Teams bearbeitet. Sie können selber Teams bilden. Alle Teilnehmer die nicht selbst ein Team bilden, werden von uns in Teams gruppiert. Das Team bearbeitet gemeinsam einen Fall und stellt gemeinsam die Präsentation vor; jeder Teilnehmer muss aber eine eigene Seminararbeit abgeben.
Finden, Auswahl und Festlegen eines Falles
- Einen Überblick über die Antitrust Fälle der EU-Wettbewerbskommission und wichtige Grundlagen gibt es hier: http://ec.europa.eu/competition/antitrust/overview_en.html
- Startpunkt ist folgende Webseite der EU-Wettbewerbskommission, auf der nach entschiedenen Wettbewerbsfällen gesucht werden kann: http://ec.europa.eu/competition/elojade/isef/index.cfm?clear=1&policy_area_id=1
- Sie können hier viele verschiedene Kriterien für die Suche anwenden. Ich würde folgende Empfehlungen zur Suche geben:
- Bei Policy Area wählen Sie Antitrust / Cartels (Antitrustfälle sind typischerweise die interessantesten aus ökonomischer Perspektive)
- Im Feld "Document Type" im Rahmen Antitrust Advanced Search markieren Sie folgende Zeilen: "Commitment Decisions" und alle drei Zeilen mit "Prohibitions Decisions". Somit finden Sie Fälle mit etwas längerer Entscheidung der EU Kommission bei denen entweder ein gewisses antikompetitives Verhalten verboten wurde oder den Unternehmen Auflagen auferlegt wurden.
- Drücken Sie hiernach auf "Search"
- Sie sehen nun eine Liste mit verschiedenen Wettbewerbsfällen. Der Name des Falles besteht typischerweise aus einer oder mehreren beiteiligten Firmen. Wenn Sie den Knopf "Show Details" drücken sehen sie eine Liste der dem Fall zugeordneten Dokumente. Die ausführliche Entscheidung ist typischerweise im Dokument "Commitment Decisions" oder "Prohibitions Decisions". Für manche Fälle liegen die Dokumente in mehreren Sprachen vor (bei beteiligten deutschen Firmen typischerweise auch auf Deutsch), bei anderen Fällen nur auf Englisch.
- Beachten Sie, dass ihr Fall nicht aus der Liste der gesperrten Fälle stammen darf: http://goo.gl/E0gZdp. Ebenso sind keine Fälle aus dem Motta (siehe Literatur) erlaubt, also insbesondere auch nicht der Lagnese-Iglo und der Generel Electric-Honeywell Fall. Außerdem sind Fälle verboten, die nahezu identisch oder zu ähnlich den gesperrten Fällen sind. Schicken Sie deshalb vorab an Martin Kies eine E-Mail mit dem Link zu dem Fall und einer selbstgeschriebenen Kurzbeschreibung, um sich zu vergewissern, dass der Fall in Ordnung ist. Fälle die bereits von einer anderen Gruppe bearbeitet werden (http://goo.gl/2H7UmU) sind natürlich ebenso ausgeschlossen.
- Es gibt auf der Webseite der EU Wettbewerbskommission auch einen Link zu einer Datenbank mit älteren Wettbewerbsfällen, die auch recht spannend sein können: http://ec.europa.eu/competition/antitrust/cases/index.html
- Auch hier sollten Sie einen Fall mit "Commitment Decisions" oder "Prohibitions Decisions" wählen.
- Die Länge der Entscheidung kann stark variieren von 10-500 Seiten. Sie können gerne auch einen sehr detailierten Fall bearbeiten, wie z. B. den großen Intel Fall. Konzentrieren Sie sich im Vortrag dann auf mit dem Betreuer abgesprochene Teilaspekte des Falles.
- Wenn Sie bzw. ihre Gruppe sich einen Fall ausgesucht haben, tragen Sie ihn bitte auf folgender Seite ein: http://goo.gl/dDR58q
Prüfungsleistung
Um das Master Seminar erfolgreich abzuschließen, ist als Team eine Präsentation mit Vortrag, Folien und Diskussion zu leisten. Zusätzlich muss von jedem einzelnen Teilnehmer eine Seminararbeit über den Wettbewerbsfall angefertigt werden.
Hierbei gilt folgendes für den Inhalt des Vortrages:
- 50% - 75%: Darstellung des Falles und der Entscheidung: Kernaspekte und Hintergründe gut verständlich darstellen.
- 25% - 50%: Eigener Beitrag, z.B.
- Kurze Darstellung eines ökonomischen Modells zu einem Aspekt des Wettbewerbsfalls (z.B. exklusive Verträge, Predatory Pricing, Bündelung von Produkten, Preisdiskriminierung, Kartellbildung, etc) und Diskussion inwieweit die Annahmen des Modells auf den Fall zutreffen. Ein Blick in das Textbuch von Motta (siehe unten) kann hierbei sehr hilfreich sein.
- Variation von 1.: Sie schlüpfen in die Rolle eines Beraters der angeklagten Firma und argumentieren auf Basis eines ökonomischern Modells, warum das untersuchte Verhalten der Firma als zulässig zu betrachten sein sollte, z.B. die Gesamtwohlfahrt stärkt. (Sie können natürlich auch eine umgekehrte Position einnehmen, z.B. in der Rolle eines Beraters eines geschädigten Kunden.)
- Sie vergleichen den Fall mit einen anderen Fall und diskutieren die Unterschiede in der Entscheidung oder im ökonomischen Verhalten
- Letzte Folie: Eine zum Fall gehörende These oder Frage an die Zuhörer, die als Einstieg zur Diskussion genutzt werden kann.
Der Vortrag sollte inklusive Diskussion etwa 50 Minuten dauern. Hier finden Sie einen detailliertern Leitfaden.
Hierbei gilt folgendes für den Inhalt der Seminararbeit:
- Hauptteil der Arbeit (max. 15 Seiten):
- ca. halbe Seite am Anfang der Arbeit: Sehr kurze Darstellung des Inhaltes der Arbeit, d.h. knappe Beschreibung des Falles und des eigenen Beitrages
- 50% - 75% Darstellung des Falles und der Entscheidung: Kernaspekte und Hintergründe gut verständlich darstellen
- 25% - 50% Eigener Beitrag (für Beispiele siehe oben im Präsentationsteil)
- Literaturverzeichnis und Anhang (zählt nicht zu 15 Seiten)
- Literaturverzeichnis, Zusammenstellungen aller zitierten Quellen
- Anhang: Möglichkeit Hintergrundmaterial, wie Tabellen, Grafiken oder umfangreichere Rechnungen darzustellen
Da aufgrund des Teamarbeitscharakters jemand anderes in dem Seminar das selbe Thema bearbeitet, ist folgendes zusätzlich zu beachten:
- Die Seminararbeit sollte jeweils eigenständig geschrieben werden. Das es nur sehr begrenzt Möglichkeiten gibt den Fall und seine Hintergründe sinnvoll darzustellen wird hierbei von uns berücksichtigt. Strukturell dürfen die Arbeiten der Teammitglieder hier deswegen identisch sein, aber es sollte beim Lesen klar werden, dass nicht einfach die Arbeit des/der anderen übernommen oder leicht umformuliert wurde.
- Der Eigenanteil sollte strukturell verschieden sein. Dies kann, muss aber nicht, ein anderes Modell sein. Eine andere Möglichkeit wäre es auch, ein bestehendes Modell auf eine andere Art zu erweitern, oder einen anderen Schwerpunkt bei dem selben Fall zu setzen.
Sofern nicht durch die hiesigen Ausführungen überschrieben gelten außerdem die <link file:66356 download external-link-new-window>Richtlinien des Instituts für Wirtschaftswissenschaften für Seminararbeiten.
Literatur
Einstiegsliteratur für ökonomische Hintergründe
- Motta. M. (2004): “Competition Policy: Theory and Practice”, Cambridge University Press, vor allem Kapitel 6 und 7
- Gual et. al. (2005): „Report by the EAGCP: An economic approach to Article 82” http://ec.europa.eu/dgs/competition/economist/eagcp_july_21_05.pdf
- EU Kommission (2005): „Staff Discussion Paper on the Application of Article 82“ http://ec.europa.eu/competition/antitrust/art82/discpaper2005.pdf
- EU Kommission (2009): "Erläuterungen zu den Prioritäten der Kommission bei der Anwendung von Artikel 82 des EG-Vertrags auf Fälle von Behinderungsmissbrauch durch marktbeherrschende Unternehmen" http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2009:045:0007:0020:DE:PDF
Fälle der EU-Wettbewerbskommission
- Überblick: http://ec.europa.eu/competition/antitrust/overview_en.html
- Suchseite: http://ec.europa.eu/competition/elojade/isef/index.cfm?clear=1&policy_area_id=1
- Ältere Wettbewerbsfälle: http://ec.europa.eu/competition/antitrust/cases/index.html
- Master of Finance: http://ec.europa.eu/competition/sectors/financial_services/cases.html
Vorlesungsrhythmus
Jeder Teilnehmer muss mindestens einen Betreuungstermin mit uns ausmachen, der hinreichend weit vor dem Präsentationstermin liegen muss (Größenordnung 4 Wochen). Bei diesem Termin soll dem Betreuer das bisherige Konzept bezüglich des Wettbewerbsfalles vorgelegt werden.
Dozent: (Prof. Dr. Sebastian Kranz)
Weitere Betreuer: (Daniel Blochinger, Martin Kies, Thomas Roscher)