Räumliche Risikoanalyse und Risikomodellierung in der Sachversicherung

Schon seit Längerem gibt es in der Fachwelt eine fortlaufende Diskussion über die Auswirkungen des Klimawandels auf Naturkatastrophenschäden. Ereignisse wie das Jahrhundert-Hochwasser im August 2002 oder Hurricane Katrina im August 2005 haben gezeigt, dass die Versicherungswirtschaft Schadenzahlungen in Milliardenhöhe aufbringen muss, um die entstehenden Schäden zu decken. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass in Zukunft mit noch größeren und häufigeren Schäden zu rechnen ist.

Das Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung neuer mathematischer Ansätze zur räumlichen Risikoanalyse und Risikomodellierung von Naturkatastrophenschäden in der Sachversicherung. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf die Analyse und Modellierung von Großschäden gelegt. Diese sind für Versicherungsunternehmen von zentraler Bedeutung, da sie für gewöhnlich einen Großteil der Schadenaufwendungen ausmachen.

Im Gegensatz zur klassischen (eindimensionalen) Risikotheorie werden im vorliegenden Forschungsprojekt Methoden und Modelle der Bildanalyse, der stochastischen Geometrie und der räumlichen Statistik verwendet - wie zum Beispiel Gauß'sche oder α-stabile Zufallsfelder. Basierend auf der räumlichen Risikomodellierung soll dann mittels Monte-Carlo Simulation eine Prognose der räumlichen Risikosituation für die nächsten Jahre erstellt werden, um die gerechte räumlich aufgelöste Tarifierung der Versicherungsverträge zu ermöglichen. Das Projekt erfolgt in enger Kooperation mit der Generali Wien AG.


Ansprechpartner: Prof. Spodarev und Wolfgang Karcher

Realisierung eines α-stabilen Zufallsfeldes

 

Variogramm der Sturmschäden
Variogramm der Sturmschäden

 

Erwarteter Gesamtschaden (Sparte Sturm)
Erwarteter Gesamtschaden (Sparte Sturm)