Erfahrungen vom Auslandsemester in den USA
Akademisches Jahr 2017/18 - Robin Fonk
Ich wollte schon immer in das Hochschulsystem der USA reinschnuppern. Das Austauschabkommen der THU (damals noch HSU) mit dem Department of Mechanical Engineering an der University of Michigan Dearborn (kurz UMD) hat mir das ermöglicht! Ich habe somit 2 Semester (Fall und Winter) an der University of Michigan Dearborn studieren dürfen. Dabei geht das Herbstsemester von Anfang September bis Ende Dezember und das Wintersemester von Anfang Januar bis Ende April.
Dearborn ist eine Art Vorstadt von Detroit und liegt etwa 30km von Detroit-Downtown entfernt. Detroit war lange Zeit eine Geisterstadt und das öffentliche Leben wurde von ethnischen Konflikten und Kriminalität geprägt. Das ist vielleicht nicht die Traumstadt der USA um ein Auslandsjahr zu verbringen. Jedoch hat mich die Lage an den Great-Lakes und an der Grenze zu Kanada überzeugt. Ich konnte somit das Land erkunden und auch Ausflüge über die Grenze machen.
Um in den USA zu studieren, kam erstmal ein großer bürokratischer Aufwand auf mich zu, bis ich mein Visum bekommen habe. Ich habe mich dafür zunächst an der THU für ein Auslandssemester an meiner Wunschuni beworben. Sobald ich die Zusage hatte, bekam ich ein Formular, in welchem die Gastuni mir zusicherte, bei Ihnen studieren zu können. Mit diesem Formular kann man sich bei der US-Botschaft für ein J1-Visa bewerben. Das meiste funktionierte alles online, jedoch wurde ich zu einem Interview in die Botschaft in München eingeladen. Aus diesem Grund ist es hilfreich alles in die Wege zu leiten, sobald man dieses Dokument hat, um nicht unter Zeitdruck zu geraten.
An der UMD sind ungefähr 10.000 Studierende eingeschrieben. Sie gehört zu der Hauptuniversität University of Michigan in Ann Arbor, welche mit knapp 45.000 Studierenden zu einer der größten Universitäten der USA zählt. Leider ist die UMD jedoch sehr schlecht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, weshalb ich mir auch ein Auto zugelegt habe.
Ich habe im Fall 2017 die Vorlesungen
- Advanced Mechanics of Solids
- Computational Thermo-Fluids
- Sustainable Energy Systems
und im Winter 2018
- Design and Analysis of Experiments
- Finite Element Methods
- Advanced Fluid Mechanics
gehört. Generell muss jeder international Studierende drei Vorlesungen pro Semester hören, für die es drei Leistungspunkte gibt. Jede Vorlesung hat maximal 25 Teilnehmer und meistens nochmals genau so viele Online-Teilnehmer. Durch die kleine Anzahl an Studenten bekommt man relativ schnell Kontakt zu anderen Studierenden und hat ein sehr persöhnliches Verhältnis zum Professor.
Ich bin bei einer Gastfamilie untergekommen, die 10min mit dem Auto von der Universität gewohnt hat. Dadurch musste ich mein Zimmer nicht für das volle Jahr bezahlen, sondern nur für den Zeitraum in dem ich auch wirklich dort studiert habe. Meine Gastfamilie war für mich immer eine Hilfe. Sie hat mir z.B. bei der Registrierung und Versicherung meines Autos weitergeholfen. Sie hat mich auch oft mitgenommen und mir Michigan gezeigt. So bin ich an viele Orte gekommen, die ich normal nicht besucht hätte.
Am Wochenende habe ich meistens Ausflüge mit Freunden unternommen und auch die UMD veranstaltet viele Wochenendausflüge. So bin ich u.a. zum Cedar Point, einem der größten Freizeitparks in den USA, gereist, habe Chicago am St. Patrick's Day gesehen, war beim Holi Festival in Ann Arbor, habe dreimal die Oper in Detroit besucht und die Niagarafälle mit eigenen Augen gesehen!
Für mich war die Entscheidung ein jahr im Ausland zu verbringen und dort zu studieren komplett richtig. Diese Zeit war geprägt von einzigartigen Eindrücken, vielen neuen und schönen Bekanntschaften und einschneidenden Erfahrungen.
Wintersemester 2016 - Sabrina Miltkau
Einen Teil des Wintersemesters 2016/17, meinem fünften Bachelorsemester in CSE, habe ich an dem Rose-Hulman Institute of Technology in Indiana verbringen dürfen! Rose-Hulman ist bereits seit einigen Jahren die No 1. im Undergraduate Engineering Program Ranking der U.S. News. Die Bewerbung dafür habe ich bereits am 1. Februar abgegeben.
Der Campus beinhaltet alles was man braucht. Vor allem die große Vielfalt an Sportangeboten hat mich begeistert. Auf dem Campus war ein Schwimmbad, ein See, Football-Felder, Tennisplätze und Basketballfelder. Es wurden auch Kurse für Leichtathletik und Yoga angeboten und es gab sogar einen Paintball Club! Mein Zimmer befand sich ebenfalls direkt auf dem Campus. Ich habe es mit einer weiteren Person geteilt.
Ich habe die Kurse
- Linear Algebra I,
- Introduction to Statistics with Probability,
- Heat Transfer und
- Essential Biology
besucht. Die ersten beiden Kurse konnten die Pflichtveranstaltungen des Bachelor abdecken. Die anderen beiden wurden als Wahlpflichtmodule angerechnet. Insgesamt habe ich damit 20 ECTS aus den USA mitgebracht.
Am Rose-Hulman hat mir besonders gefallen, dass es wie in einer Familie war. Man hat sich vom ersten Tag an wohl gefühlt und zusammen mit den anderen Austauschstudenten und Tutoren der Uni Ausflüge unternommen. Außerdem war der Unterricht viel persönlicher als in Ulm, da es viel kleinere Klassen sind. Ich würde es auf jeden Fall empfehlen ans Rose-Hulman Institute of Technology zu gehen oder allgemein ein Auslandssemester zu machen.