Die Universität Ulm feiert in diesem Jahr ein zweites Jubiläum: Der Studiengang Wirtschaftsmathematik wird 40 Jahre alt. "Entworfen, um Mathematiker gezielt auf Anforderungen in Industrie und Wirtschaft vorzubereiten, hat sich dieser besondere Studiengang rasch zu einem Erfolgsmodell entwickelt, das über die Jahre hinweg bundesweit mehrfach kopiert wurde und dabei bis heute seine Spitzenstellung behauptet", erklärt Professor Alexander Lindner, Dekan der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Ulm. Mit hochkarätigen Vorträgen und einer Podiumsdiskussion feiert die Fakultät diesen Geburtstag am Freitag, den 10. November 2017 (20 Uhr). Die Veranstaltung findet im Ulmer Haus der Begegnung (Grüner Hof 7) statt. Interessierte sind herzlich eingeladen; der Eintritt ist frei.
Zu Gast ist der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Professor Martin Grötschel. Der Leibniz-Preisträger gehört zu den renommiertesten Mathematikern weltweit und widmet sich in seinem Vortrag der Besonderheit und Bedeutung dieser "unsichtbaren Wissenschaft". Unter dem Titel "Mathematik: Theoriegebäude, Werkzeugkasten, Produktionsfaktor" wird Grötschel anschaulich und anhand von Beispielen darlegen, wie sich diese wissenschaftliche Disziplin gerade im Computerzeitalter vielfältige Anwendungen in Wirtschaft und Industrie erschlossen hat. "Kaum eine Wissenschaft kommt heute ohne mathematische `Formulierungshilfen´ aus, und gerade für die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird der Verbund aus Mathematik und Informatik ein wichtiger Produktionsfaktor sein", so der Mathematiker.
Probleme lassen sich auch spielerisch lösen
Wie man Probleme spielerisch löst, erklärt Dr. Reiner Knizia. Der erfolgreiche Spieleerfinder gehört zu den Wirtschaftsmathematikern der ersten Stunde. Nach mehreren Jahren im Management bei Banken und Finanzunternehmen hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Knizia ist sechsfacher Preisträger des Deutschen Spielepreises und zweifacher Gewinner des "Spiel des Jahres". In seinem Vortrag zeigt Knizia, wie die Mathematik bei der Lösung von Problemen hilft. "Der multidisziplinäre Ansatz der Wirtschaftsmathematik ist beim spielerischen Umgang mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen besonders wertvoll", meint Knizia.
Ein Fall für die Mathematik sind viele Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft heute. Unter diesem Motto steht daher die anschließende Podiumsdiskussion. Auf dem Podium sitzt neben Grötschel und Knizia auch Dr. Thomas Wiesemann, Mitglied im Vorstand der Allianz Lebensversicherung. Gemeinsam mit Professor Karsten Urban (Universität Ulm) und Moderatorin Professorin Anke van Kempen (Hochschule für Angewandte Wissenschaften in München) werden sie diskutieren, wie die Mathematik als Schlüsseldisziplin zur Lösung von Problemen der heutigen Wirtschaft beitragen kann.
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Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann