508 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern, 344 Vorträge verteilt über 5 Tage und 4 Weltzeitzonen. Das sind die Eckdaten der größten internationalen Tagung für Versicherungsmathematik und Aktuarwissenschaften, die diese Woche virtuell über vier Gastgeber-Universitäten aus Deutschland, Australien und den USA ausgetragen wird. Dazu gehören die University of Illinois at Urbana-Champaign (USA), die Pennsylvania State University (USA), die University of New South Wales - Sydney und die Universität Ulm. Die Uni Ulm ist einer der europaweit führenden Forschungsstandorte in den Aktuarwissenschaften, insbesondere auf dem Gebiet der Lebens- und Rentenversicherung.
Auch wenn der “24th International Congress on Insurance: Mathematics and Economics” (IME) in rein virtueller Form auf die Beine gestellt werden musste, ist die Tagung ein weltumspannendes Großereignis. Um den rund um den Globus verteilten Kongressgästen die Teilnahme zu erleichtern, wurde das 84 Sessions umfassende Tagungsprogramm für vier unterschiedliche Zeitzonen aufgesetzt. Bei der Tagung selbst geht es um nichts weniger als um die Abschätzung und Bewältigung globaler Risiken. Vom Klimawandel über Pandemien zu technologischen Disruptionen und demografischen Verwerfungen: All diese Entwicklungen erfordern innovative Methoden und Ansätze zur mathematischen Modellierung von Risiken und zur Steuerung von Managementprozessen. Davon profitiert nicht nur die Versicherungswirtschaft, sondern auch die Menschheit. Hilft der mathematische Blick in die Zukunft doch dabei, mögliche Risiken global einzuschätzen, zu bewerten und zu managen.
Die Themen, die bei der Tagung behandelt werden, sind entsprechend vielfältig: von Umwelt- und Klimakatastrophen über neue technologische Trends – wie dem automatisierten und vernetzten Fahren oder der Block Chain-Technologie und Telematik. Einen zentralen Stellenwert haben dabei nicht zuletzt mathematische und methodische Fragen rund um das Thema Lebensversicherung und Altersversorgung. Dabei geht es beispielsweise um KI-gestützte Mortalitätsberechnungen, um die Erfassung von Langlebigkeitseffekten bei der Altersvorsorge oder allgemein um innovative Ansätze der statistischen Modellierung, der Vorhersage und des Risiko-Managements.
Die Uni Ulm gehört zu den Top-Standorten weltweit für Aktuarwissenschaften
Das Institut für Versicherungswissenschaft der Universität Ulm, das sich weltweit einen Namen auf dem Forschungsgebiet Lebens- und Rentenversicherung gemacht hat, befasst sich aktuell mit den versicherungswirtschaftlichen Konsequenzen einschneidender demografischer Entwicklungen – wie der alternden Gesellschaft. „Dass wir diese bedeutende internationale Tagung zur Versicherungsmathematik mit austragen dürfen, ist eine große Ehre und zugleich ein Beleg für die weltweite Sichtbarkeit unserer Forschungsstärke und Kompetenz auf diesem Gebiet“, so Mit-Gastgeberin Professorin An Chen, die an der Uni Ulm das Institut für Versicherungswissenschaften leitet. Die Exzellenz der Ulmer Forschung in den Aktuarwissenschaften unterstreicht auch das Ergebnis eines weltweiten Rankings der Universität von Nebraska (USA), das vor kurzem veröffentlicht wurde. Die Uni Ulm erreichte in der Kategorie Non-Business Schools einen hervorragenden Platz 2 im internationalen Vergleich aller Universitäten.
Ausgerichtet wird die 24. Auflage des „International Congress on Insurance: Mathematics and Economics“ von der Fachzeitschrift „Insurance: Mathematics and Economics” (IME). Das Fachjournal gilt als die international führende Zeitschrift für Versicherungs- und Aktuarwissenschaften. Anlässlich des 40. Jubiläums des Journals wurde pünktlich zur Tagung eine Sonderveröffentlichung herausgegeben, in dem auch die Ulmer Forschenden prominent vertreten sind. „Die Aktuarwissenschaften befassen sich als wissenschaftliche Disziplin mit der Beurteilung und dem Management von finanziellen Risiken. Sie tragen damit auch dazu bei, problematische Entwicklungen für die politisch Verantwortlichen sichtbar zu machen“, betont die Ulmer Wissenschaftlerin An Chen.
Weitere Informationen:
Youtube Video "Actuarial Science in Ulm"
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