- Diskussion
- Brainstorming, Mind Mapping, Word Circle, Kontextmapping
- Visualisierung der Fragen, was die SuS gelernt haben und/oder an andere weitergeben möchten, z.B. auf Postern oder an einer Flaggen-Girlande
- Lern-/ Projekttagebuch
- Blitzlicht
Projektevaluation & Abschluss
Für diesen letzten Abschnitt des BNTextillabors sollten 1-2 Unterrichtseinheiten á 90 min zur Verfügung stehen. Dabei ist zu unterscheiden, ob die SuS ein Projekt gewählt haben, das mit diesen Unterrichtsterminen endet, wie z.B. ein Näh-Workshop, in dem eigene Nähprojekte bis zur Fertigstellung umgesetzt wurden, oder, ob ein Projekt in den Schulalltag integriert und dort verstetigt werden kann. Ein Beispiel für diese Variante wäre z.B. eine Kleiderbibliothek, die den SuS (und ihren MitschülerInnen) auch nach Projektende zur Verfügung steht bzw. von ihnen weitergeführt wird.
Die Bedeutung der Evaluation und Reflexionsphase:
Die Evaluations- und Reflexionsphase verfolgt unterschiedliche Lern- und Verstetigungsziele. Zum einen basiert die Bewegung des erfahrungsbasierten Lernens auf der Notwendigkeit eines tiefen Lernens, bei dem individuelle Erfahrungen und Beobachtungen eine entscheidende Rolle spielen (Barth et al. 2014). Sowohl Dewey (1910) als auch Kolb (2015) plädieren dafür, dass Erfahrungen die Grundlage für das Lernen bilden, wobei die (kritische) Reflexion über die Erfahrungen entscheidend ist.
Im Kern des erfahrungsbasierten Lernens liegt der Aspekt, dass die Lernenden ihre Erfahrungen (individuell und/oder kollektiv) reflektieren und auswerten, um eine Bedeutung in Bezug auf frühere Erfahrungen zu schaffen und Kompetenzen für veränderte Handlungen und Verhaltensweisen zu fördern (Andresen et al., 2000). Erfahrungsbasiertes Lernen spricht die Lernenden sowohl mit ihrem Intellekt als auch mit ihren Sinnen, Gefühlen und Persönlichkeiten an, und die Lernenden sollten ihre Erfahrungen während des gesamten Lernprozesses kontinuierlich reflektieren und diskutieren (Andresen et al., 2000).
Zum anderen ist das Ziel der Evaluation, den Ablauf und die im Projekt angewandten Methoden zu bewerten, Verbesserungsmöglichkeiten, wenn nötig, zu erkennen und diese dann auch umzusetzen. Von besonderer Bedeutung ist dabei eine grundsätzlich positive und wertschätzende Stimmung innerhalb der Gruppe. Schon über die Bereitschaft zur Evaluation werden Verbesserungsabsichten, die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Kommunikation sowie Sozialkompetenzen und Selbstkompetenzen zum Ausdruck gebracht. Je nach Gruppendynamik empfiehlt es sich, vorab einige Regeln zur Diskussions- oder Gesprächsführung in Erinnerung zu rufen.
Evaluations- und Reflexionsmethoden
- Was haben die SuS gelernt?
- Was könnte besser gemacht werden? Wie?
- Was war gut? Was war schlecht?
- Welche Teile des Realexperimentes haben am besten gefallen? Warum?
- Hat sich das Verhältnis zum Modekonsum verändert?
Verstetigung oder Abschluss des Projekts
Werden Projekte wie z.B. die Kleiderbibliothek oder ein Repair-Café dauerhaft im Schulalltag etabliert, sollte überlegt werden, welche Strukturen dafür geschaffen werden müssen:
- Stehen dauerhaft Räume mit sinnvollen Öffnungszeiten zur Verfügung?
- Wie werden Verantwortlichkeiten organisiert?
- Gibt es feste AnsprechpartnerInnen?
- Wie werden weitere Beteiligte gewonnen, falls nötig?
- Wie und wo werden weitere nötige Materialien (z.B. Stoff) beschafft?
Ist das Projekt der SuS zeitlich befristet oder endet z.B. mit dem erfolgreichen Abschluss einer Informationskampagne oder eines Nähprojekts, kann das Erlernte oder die fertigen Nähprojekte für MitschülerInnen dokumentiert werden. Evtl. bieten die Räumlichkeiten der Schule Platz für eine kleine Ausstellung oder einen Info-Stand, den die ProjektteilnehmerInnen in der Pause oder Freistunden betreuen können.