Für uns Menschen sind Blicke wesentliche Grundfeste der Kommunikation. Über Blicke werden Informationen ausgetauscht, was auch über Entfernung und ohne Sprache funktioniert. Damit birgt das Verständnis blickbasierter Kommunikation ein großes Potenzial, auch für den Einsatz in universellen integrativen Technologien. In Eyes for Information, Communication, and Understanding (Eyes4ICU) werden neuartige Formen der Blickinteraktion erforscht, die auf aktuellen psychologischen Theorien und Erkenntnissen, computergestützter Modellierung sowie Expertise in vielversprechenden Anwendungsbereichen basieren.
Im Rahmenprogramm Horizon Europe fördert die EU ab September das Doctoral Network Eyes4ICU, in dem interdisziplinär unter Leitung von Prof. Anke Huckauf, Allgemeine Psychologie der Uni Ulm, in zwölf Projekten an blickbasierter Kommunikation geforscht wird. Beteiligt sind akademische 7 Partner (
Prof. Anke Huckauf, General Psychology, Ulm University, Germany
Prof. Roman Bednarik, School of Computing, University of Eastern Finland, Finland
Prof. Maria Bielikova, Kempelen Institute of Intelligent Technologies, Bratislava, Slovakia
Prof. Andreas Bulling, Human-Computer Interaction and Cognitive Systems, University of Stuttgart, Germany
Prof. Dan Hansen, Machine Learning, IT University of Copenhagen, Denmark
Prof. Izabela Krejtz, Oculographics and Psychology, SWPS Warsaw, Poland)
und mehr als ein Dutzend nicht-akademische Organisationen, die die Forschung aus Anwendungsperspektive begleiten. Dabei werden die Arbeiten mit mehr als 3 Mio Euro gefördert.
Ziel der Forschungen ist es, die Bedienbarkeit künftiger technologischer Systeme zu erleichtern. Der Ansatz, integrative Technologien zu entwickeln, indem die Blickinteraktion auf ihre kognitiven und affektiven Grundlagen zurückgeführt wird (eine psychologische Herausforderung), führt zu besseren Modellen zur Vorhersage des Nutzerverhaltens (eine Herausforderung für die Informatik). Durch die Integration von Erkenntnissen aus den Anwendungsbereichen kann die blickbasierte Interaktion vielfältig nutzbar gemacht werden. Dementsprechend wird die Forschung aus drei verschiedenen Perspektiven verfolgt; einer psychologisch-empirischen Perspektive, einer Perspektive der Computermodellierung und einer Anwendungsperspektive, um damit einen einheitlichen und abgestimmten Fortschritt und ein einheitliches Konzept zu gewährleisten.
Folglich setzt sich das Konsortium aus Gruppen zusammen, die in den Bereichen Psychologie, Informatik und Anwendung seit langem über Blickbewegungen arbeiten. Alle Begünstigten sind Experten für den Einsatz von Eye Tracking in ihren jeweiligen Bereichen und gewährleisten best practice und optimale Ausstattung für Forschung und Ausbildung. Eine Vielzahl von assoziierten Partnern aus der gesamten Kette der Eye-Tracking services sorgt für Anwendbarkeit, praktische Relevanz und beste Karrieremöglichkeiten für den auszubildenden Nachwuchs. Eyes4ICU wird helfen, die Kommunikation durch Eye Tracking voranzubringen und zu europäischen Standards für blickbasierte Kommunikation in einer Vielzahl von Bereichen zu führen. Derzeit sind insgesamt zwölf Stellen für Doktoranden ausgeschrieben.
Mehr Informationen unter https://www.eyes4icu.eu/.