2e-kids – Twice exceptional kids
Underachievement bei intellektueller Hochbegabung

Herzlich willkommen auf der Infoseite der Universität Ulm zur Studie „2e-kids“.  Die Studie beschäftigt sich mit den möglichen Faktoren, die mit Minderleistung bzw. Underachievement bei überdurchschnittlich begabten Kindern und Jugendlichen einhergehen. Umgekehrt soll die Studie unterstützen protektive Faktoren ausfindig zu machen, welche Kindern und Jugendlichen mit hoher Begabung erlauben, ihr akademisches Potential voll auszuleben. Hier finden Sie einige Informationen zum Inhalt und Ablauf der Studie, unseren Forschungsinteressen und relevante Informationen für an einer Teilnahme interessierte. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler, bei denen eine überdurchschnittliche Begabung vermutet wird oder festgestellt wurde. Dabei ist eine Teilnahme völlig unabhängig von den gezeigten Schulleistungen.

Die Rekrutierungsphase der 2EKids-Studie ist abgeschlossen.


Wir können daher leider keine weiteren Kinder und Jugendlichen in die Studie mitaufnehmen.
Sollten Sie Interesse an zukünftigen Studien haben, schreiben Sie uns eine E-Mail an 2e-kids(at)uni-ulm.de mit dem Betreff: "Interesse an Folgestudie".
Sie werden dann über neue Studien informiert.

Über 2e-kids

2e-kids wird vom Landesverband Hochbegabung Baden-Württemberg e.V. gefördert.

Relevanz

Obwohl kognitiv hochbegabte Schülerinnen und Schüler über das Potential verfügen, akademische Spitzenleistungen zu erbringen, gibt es einen substanziellen Anteil von Kindern und Jugendlichen, deren erbrachte Leistung deutlich unterhalb ihres Leistungspotentials liegt. Dieses als Underachievement beschriebene Phänomen ist durch eine Diskrepanz zwischen Fähigkeit und tatsächlicher Leistung definiert – es handelt sich hierbei um ein Kontinuum.
Diese Diskrepanz kann zu einem erhöhten Leidensdruck, psychischer Belastung und einer geringeren Entwicklungschance für die Kinder und Jugendlichen führen. Umgekehrt können unerkannte psychische Probleme die Ursache für Underachievement sein.

Hintergrund

Die Ursachen für Underachievement bei intellektuell Hochbegabten sind vielfältig und können aus der Sicht bisheriger Forschung in interne Faktoren (z. B. Motivation, emotionale Faktoren, mögliche Erkrankungen etc.) und externe Faktoren (z. B. Bedingungen in der Schule, im Elternhaus etc.) unterteilt werden. Die bisherige Forschung hat den Schwerpunkt auf die Untersuchung möglicher interner Ursachen für Underachievement gelegt. Die Ergebnisse dieser bisherigen Studien sind noch nicht ausreichend um zu bestimmen, inwiefern die Gruppe der Hochbegabten, die Underachievement zeigen, sich von der Gruppe Hochbegabter unterscheidet, die ihr Leistungspotential ausschöpfen können. Untersuchungen zu den externen Faktoren sind deutlich unterrepräsentiert. Jedoch ist es denkbar, dass Faktoren, wie z. B. motivationale oder emotionale Variablen, vielmehr Symptome als Ursachen von Underachievement darstellen. Es ist dringend notwendig, die bereits vorhandenen Erkenntnisse durch die Untersuchung der Komplexität des Kontextes der einzelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers zu ergänzen. Eine Betrachtung der Unterschiede beider Gruppen sowohl hinsichtlich der internen als auch der externen Einflussfaktoren soll dabei helfen, finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen möglichst gezielt im Rahmen von Interventionsmaßnahmen einsetzen zu können.

Ziel

Die 2e-kids-Studie zielt darauf ab, ein besseres Verständnis der Risikofaktoren für und Schutzfaktoren vor Underachievement zu erhalten. Mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse sollen Förderprogramme für Betroffene von Underachievement und Twice Exceptionalities entwickelt werden.

Wie läuft die Studie ab?

Der Studienverlauf umfasst für alle Teilnehmenden regulär einen Präsenztermin, der vor Ort in Ulm durchgeführt wird. Nach einem telefonischen Vorgespräch werden wir Ihr Kind und Sie für eine Intelligenzdiagnostik in die Räumlichkeiten der Universität Ulm einladen (siehe Abbildung; Termin 1). Falls hierbei Hinweise auf eine weit überdurchschnittliche intellektuelle Begabung bzw. Hochbegabung (IQ ≥ 120) auftreten oder aber bereits ein entsprechender Vorbefund vorliegt, können Sie in die Studie eingeschlossen werden. Die Ergebnisse dieser Intelligenzdiagnostik erhalten Sie – wenn Sie möchten – anschließend unabhängig davon, ob Ihr Kind eingeschlossen wird oder nicht.
Im Falle eines Studieneinschlusses bitten wir die Studienteilnehmenden zudem ein Fragebogenset auszufüllen. Es gibt Fragebögen für die Kinder bzw. Jugendlichen, ihre Eltern und – Ihr Einverständnis vorausgesetzt– auch für eine Lehrkraft. Es werden Ihnen Fragen zu unterschiedlichen Lebensbereichen des Kindes bzw. Jugendlichen gestellt. Dazu gehören u.a. Fragen zu den Bereichen Schule, Familie, Freizeit, Motivation aber auch mögliche Problembereiche. Sollten sich in den Fragebögen Hinweise auf das Vorliegen einer psychischen Auffälligkeit ergeben, werden wir mit Ihnen telefonisch Kontakt aufnehmen und die Diagnostik mit weiteren Fragebögen spezifizieren, deren Ergebnisse Ihnen im Anschluss übermittelt werden.

Sofern Sie es wünschen, erhalten Sie ebenso nach Abschluss der absolvierten Studie individuelle Rückmeldung bezüglich Ihres Kindes, seiner Ressourcen und Kompetenzen, Bedürfnisse sowie Belastungsfaktoren, falls vorhanden. Auch für Ihr Kind besteht die Möglichkeit eines Gesprächs (auch ohne Beteiligung der Eltern) bezüglich Sorgen, Problemen und individuellen Bedürfnissen. Des Weiteren besteht das Angebot eines Beratungsgesprächs, in welchem aktuelle Einflüsse, die die Leistung mindern, als auch individuelle Anregungen zur Förderung Ihres Kindes bzw. gegebenenfalls therapeutischer Hilfen besprochen werden.

Welche Vorteile habe Sie durch eine Teilnahme?

Die Teilnahme an der Studie, inkl. der kognitiven Leistungsdiagnostik (Intelligenztest und Testprofil) ist kostenlos für Ihr Kind. Bestehen Probleme zu Hause, in der Schule oder mit Freunden durch die Hochbegabung, komorbide Störungen wie ADHS oder Autismus, würden wir Sie – bei Wunsch – weitergehend beraten und ggfs. weiterverweisen. Im Anschluss an die Diagnostik erfolgt ein Beratungsgespräch, für das Ihnen keine Kosten entstehen.

Weiterhin leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Underachievement ebenso wie von Twice Exceptionalities (z.B. ADHS, Autismus) bei intellektuell hochbegabten Kindern und Jugendlichen. Durch die Studie hoffen wir uns, Risiko- ebenso wie Schutzfaktoren zu identifizieren und langfristig empirisch validierte Förderkonzepte zu entwickeln.

Wer kann teilnehmen?

Eine Teilnahme ist möglich, wenn Ihr Kind…

  • zwischen 11 und 17 Jahre alt ist
  • und Sie vermuten oder schon wissen, dass es hochbegabt ist.
  • und unabhängig von den Schulleistungen Ihres Kindes, d.h. ob es eine seinem Potential angemessene Leistung in der Schule oder möglicherweise Underachievement zeigt.

In einem telefonischen Vorgespräch mit einer Studienmitarbeiterinnen oder einem Studienmitarbeiter erhalten Sie erste Informationen über den Studienablauf. Wenn Sie sich entscheiden, an der Studie teilzunehmen werden Ihr Kind und Sie zur Durchführung der Intelligenzdiagnostik vor Ort in die Räumlichkeiten der Uni Ulm eingeladen. Ein Widerruf der Studienteilnahme ist jederzeit und ohne Nachteile für Sie möglich. Alle Studienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.

Kontakt

Wenn Sie an einer Teilnahme an unserer Studie interessiert sind oder Fragen dazu haben, können Sie uns gerne telefonisch unter der Nummer 0731 / 50-26580 oder per E-Mail unter 2e-kids(at)uni-ulm.de kontaktieren.

Projektleitung und Team

Studienleitung
Prof. Dr. Iris-Tatjana Kolassa

Projektleitung
Dr. Steffen Schmidgall / Dr. Letizia Gauck

Projektbegleitung
Prof. Dr. Nina Spröber-Kolb

Team
Dr.  rer. nat. Beate Griepernau
M. Sc. Lynn Matits
B. Sc. Kimberley Fooken
B. Sc. Julia Angold