Lehrveranstaltungen
Lehrveranstaltung im WS 2015/16 / Kürzel | Veranstaltung | Termin/Raum | |||
PSY71108.001 | Vorlesung Entwicklungspsychologie (Zimprich) | Do, 12:15-13:45 Uhr, | |||
PSY71669.001 | Ringvorlesung Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse (Zimprich) | Di, 12:15-13:45 Uhr, | |||
PSY71100.001 | Ringvorlesung Einführung in die Psychologie (Zimprich) | Di, 12:15-13:45 Uhr, | |||
PSY72309.001 | A Gentle Introduction to Structural Equation Models (Zimprich) (Blockseminar) | Fr, 22.1.2016 | |||
PSY00000.004 | Abteilungskolloquium | Do, 14:15-15:45 Uhr, | |||
PSY71103.006 | Empra: Very Long-Tterm Memories: Die Verteilung weit zurück liegender Er- innerungen (Wolf) | Di, 10:15-11:45 Uhr, | |||
PSY71103.003 | Empra: Autobiografie und Stimmung (Dipper) | Di, 10:15-11:45 Uhr, |
Themen für Qualifikationsarbeiten
Altersunterschiede im seriellen Positionseffekt (WiSe 15/16 o. SoSe 16)
Zu den klassischen Befunden der Gedächtnispsychologie gehören serielle Positionseffekte (Mudrock, 1962): Worte, die zu Beginn ("Primacy") oder am Ende ("Recency") einer Liste gelernt werden, können besser erinnert werden. Während der Primacy-Effekt relativ robust ist, kann der Recency-Effekt durch Einschieben einer Aufgabe zwischen Lernen und Abruf komplett zum Verschwinden gebracht werden (Olson et al. 2010). Dieses vielfach replizierte Ergebnis ist z.B. die Basis für Mehrspeicher-Gedächtnismodelle. Aus entwicklungspsychologischer Perspektive ist ein Vergleich des seriellen Positionseffekts über verschiedene Altersgruppen von Belang, um damit unter anderem die Frage zu klären, worauf eine geringere Gedächtnisleistung bei Älteren zurückzuführen ist. Bisherige Studien deuten darauf hin, dass Unterschiede zwischen Altersgruppen insbesondere im Primacy-Effekt auftreten, was für einen mangelnden Transfer vom Arbeitsgedächtnis ins LZG spricht. Anhand eines Paradigmas mit "offenem Wiederholen" (das zu erlernende Wort wurde bis zur Präsentation des nächsten laut wiederholt) konnten Ward und Maylor (2005) zeigen, dass Ältere tatsächlich weniger Wiederholungen innerhalb derselben Zeit durchführen, was ihre schlechtere Leistung erklären könnte. Ziel der Abschlussarbeit ist, in einer Stichprobe von je 40 älteren und jüngeren Vpn anhand von 7 Listen zu je 15 Worten den seriellen Positionseffekt zu untersuchen.
Literatur:
Murdock, B. B. (1962). The serial position effect of free recall. Journal of Experimental Psychology, 64, 482-488.
Olson, A., Romani, C., & Caramazza, A. (2010). Analysis and interpretation of serial position data. Cognitive Neuropsychology, 27, 134-151.
Ward, G., & Maylor, E. A. (2005). Age-related deficits in free recall: The role of rehearsal. Quarterly Journal of Experimental Psychology, Section A: Human Experimental Psychology, 58, 98-119.
Transkranielle Gleichstromstimulation und verbales Lernen bei älteren und jüngeren Erwachsenen (WiSe 15/16 o. SoSe 16)
Bei der transkraniellen Gleichstromstimulation (transcranial direct current stimulation – tDCS) wird eine schwache Gleichstromspannung zwischen einer Stimulationselektrode und Referenzelektroden, die auf dem Kopf platziert werden, angelegt. Anodische Stimulation (d.h. mit positiver Elektrode) erhöht die neuronale Feuerungsrate in den darunter liegenden Hirnregionen (Nitsche et al., 2008) und verursacht dort synaptische Veränderungen (Liebetanz et al., 2002). Auf diese Prozesse ist vermutlich zurückzuführen, dass Studien mit jüngeren Erwachsenen gezeigt haben , dass sich die transkranielle Gleichstromstimulation positiv auf die Gedächtnisleistung auswirkt (Javadi & Walsh, 2012). Studien mit älteren Erwachsenen liegen zu diesem Themenbereich (noch) nicht vor. Dabei könnten insbesondere ältere Menschen, deren Gedächtnisleistung geringer ist, von einer solchen Stimulation evtl. sogar überdurchschnittlich (d.h., stärker als jüngere Erwachsene) profitieren. Ziel der Abschlussarbeit ist, in einer Stichprobe von je 15 jüngeren und älteren Vpn anhand einer verbalen Lernaufgabe die Auswirkungen transkranieller Gleichstromstimulation zu untersuchen.
Literatur:
Javadi, A. H., & Walsh, V. (2012). Transcranial direct currenct stimulation (tDCS) of the left dorsolateral prefrontal cortex modulates declarative memory. Brain Stimulation, 5, 468-474.
Liebetanz et al. (2002). Pharmacological approach to the mechanisms of transcranial DC_stimulation-induced after-effects of human motor cortex excitability. Brain, 125, 2238-2247.
Nitsche et al. (2008). Transcranial direct current stimulation: State of the art 2008. Brain Stimulation, 1, 206-223.