HochschulrankingUlm hat eine der besten jungen Hochschulen der Welt

Das Magazin "Times Higher Education" bewertet Hochschulen, die jünger als 50 Jahre sind und zu neuen Elite-Institutionen werden könnten. Die Uni Ulm steht auf Platz 16. von Anne-Kathrin Gerstlauer

© Eberhardt/Universität Ulm

Deutschlands Universitäten landen in internationalen Uni-Rankings traditionell nur im Mittelfeld, zu groß ist die Dominanz der Hochschulen aus den USA und Großbritannien. Doch die jungen Universitäten schaffen den Sprung in die erweiterte Weltelite, zumindest im Ranking des Magazins Times Higher Education, das zum dritten Mal weltweit die 100 besten Unis unter 50 Jahren kürt. Dort ist die Universität Ulm auf Rang 16 gelistet, die Universität Konstanz auf Rang 20. Während die Konstanzer Uni bereits im letzten Jahr auf dem gleichen Rang zur Spitze gehörte, ist die Ulmer Hochschule zum ersten Mal vertreten.

Vier weitere deutsche Universitäten gehören zu den Top 100: Die Uni Bayreuth fällt von Platz 40 auf 49, die Uni Bielefeld von 40 auf 51. Ebenfalls zum ersten Mal erwähnt ist die Ruhr-Universität Bochum auf Platz 60. Auf Platz 67 (von Platz 69) findet sich die Universität Duisburg-Essen, die 2003 aus zwei Hochschulen entstanden ist. Sie ist damit die zweitjüngste Uni innerhalb des Rankings.          

"Es ist spannend zu sehen, dass von der Exzellenzinitiative nicht nur die traditionellen Unis profitiert haben", sagte Herausgeber Phil Baty im Gespräch mit ZEIT ONLINE. So wurde zum Beispiel die Ulmer Graduiertenschule für Molekulare Medizin in mehreren Runden gefördert. Die Uni Ulm habe im Ranking besonders durch starke Forschung geglänzt, die wissenschaftlichen Publikationen seien international sehr angesehen. 

Am besten schneiden asiatische Hochschulen ab. Das Ranking wird angeführt von der Pohang University of Science and Technology aus Südkorea, in die Top 10 haben es außerdem eine Uni aus Hong Kong, eine aus Singapur und eine weitere aus Südkorea geschafft. "Die Ostasiatischen Staaten investieren enorme Summen in ihre Universitäten", sagt Baty. Es werde zwar noch eine Weile dauern, bis sie mit den traditionellen Elite-Unis wie Harvard und Stanford mithalten könnten. "Aber einige der Hochschulen mit langer Tradition stagnieren, sie haben sich zu lange auf ihrer Historie ausgeruht."    

Für das Ranking hat das Informationsunternehmen Thomson Reuters 13 Indikatoren ausgewertet. Dazu gehören das Betreuungsverhältnis, das Einkommen der Hochschule und die Zitierungen in Fachzeitschriften. Außerdem wurden 10.500 Professoren zum Ruf der Universitäten befragt. Die Meinung von Studenten wurde allerdings nicht berücksichtigt.