Forschungsgruppe Fahrerassistenzsysteme und Automatisiertes Fahren

Die Arbeitsgruppe Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren existiert seit 20 Jahren und ist mit über 10 Akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Gruppe im Instituts. Die Forschungsarbeiten zielen darauf auf, den Individualverkehr sicherer zu machen mit der Vision Unfälle irgendwann ganz vermeiden zu können. Fahrerassistenzsysteme unterstützen Menschen bei der Fahrzeugführung, indem sie beispielsweise den Totwinkel im Fahrzeugrückraum überwachen und bei Fahrstreifenwechseln auf der Autobahn warnen, oder beim Auffahren auf einen Stau warnen und notfalls auch selbst bremsen. Der Übergang zur vollständigen Automatisierung ist dabei fließend. Während Fahrerassistenzsysteme heute bereits Serienstand sind, gibt es erst wenige automatisierte Teilfunktionen in Serienfahrzeugen, wie beispielsweise beim Parken oder auch im Stau auf Autobahnen. Vom automatisierten Fahren in beliebiger Umgebung ist mann allerdings noch weit entfernt.

Innerhalb der Arbeitsgruppe wird daher an vielen Aspekten und technischen Komponenten automatisierter Fahrzeugführung geforscht. Um automatisiert fahren zu können, muss ein Fahrzeug ja seine Umgebung genau erfassen und darauf aufbauend das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer einschätzen. Zudem muss ein automatisiertes Fahrzeug die Verkehrsregeln kennen und diese aktiv umsetzen. Auf Basis dieser Kenntnisse trifft es dann regelbasiert oder unter Nutzung von KI-Methoden gelernt Entscheidungen für das eigene Verhalten und führt diese eigenständig aus, wobei die Sicherheit der Insassen, aber auch der anderen Verkehrsteilnehmer natürlich an oberster Stelle steht. Für diese Aufgabenstellungen werden daher neue Methoden und Verfahren entwickelt, die sich auf Computern im Fahrzeug und in intelligenter Infrastruktur in Realzeit ausführen lassen und damit praxistauglich sind. Dies umfasst insbesondere mathematische Verfahren zur genauen und sicheren Erkennung anderer Verkehrsteilnehmer mit Kamera, Lidar und Radarsensoren, die Vorhersage ihres wahrscheinlichen Verhaltens sowie darauf aufbauend die Planung und automatisierte Ausführung der Fahraufgabe unter Nutzung hochgenauer digitaler Karten des Straßennetzes.

Für die Erprobung der Methoden im Realverkehr wurden im Institut mehrere automatisierte Versuchsträgerfahrzeuge in Kooperation mit Industriepartnern erfolgreich aufgebaut. Das Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik der Universität Ulm ist damit eines der wenigen Forschungsinstitute in Deutschland und weltweit, das technisch in der Lage ist, automatisierte Versuchsfahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr zu betreiben. Es verfügt dafür, wie auch die großen Fahrzeughersteller und Zulieferer, die an den Themen arbeiten, über entsprechende behördliche Ausnahmegenehmigungen, da diese Fahrzeuge keinen abgesicherten Serienstand besitzen.

Studentische Arbeiten

Bei Interesse an studentischen Arbeiten in einer der Forschungsgruppen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Team-Mitglieder oder prüfen Sie die aktuell ausgeschriebenen Arbeiten (Zugriff nur aus dem Uni-Netz/VPN).

Publikationen

Die Publikationen aller Forschungsgruppen finden Sie in der Publikationsdatenbank des Instituts.

Forschungsfahrzeug des MRM mit Erporbungsträgerzulassung auf Basis einer Mercedes S-Klasse
Entwicklung neuer Fahrzeugkonzepte im Projekt UNICARagil (gefördert vom BMBF)
Fahrzeug reagiert automatisch auf Fußgänger (Quelle: Projekt @city)