Frank Honold, der u.a. im Sonderforschungsbereich Companion-Technology for Cognitive Technical Systems mitwirkte, beschließt mit seiner Arbeit seine akademische Karriere an der Universität Ulm. Die Dissertation wurde von Prof. Dr.-Ing. Michael Weber, Institut für Medieninformatik, und Prof. Dr. Dr.-Ing. Wolfgang Minker, Institute of Communications Engineering, betreut.
Bei einer kleinen, kulinarisch köstlichst von seiner Frau und ihm ausgestalteten Feier waren zahlreiche alte Weggefährten zugegen.
Wir wünschen dir, Frank, alles Gute auf der rauhen Alb, oder wohin es dich sonst ziehen wird!
Für das Fachpublikum hier die Zusammenfassung seiner Arbeit:
Gegenwärtig findet ein Paradigmenwechsel im Bereich der       Mensch-Computer Interaktion statt. Anwendungen wurden bisher nach einer       eingehenden Kontextanalyse nutzerzentriert auf ein spezifisches       Einsatzszenario ausgerichtet entworfen. Aktuell folgt ein Trend hin zu Cloud-basierten       Anwendungen, bei denen die Benutzerschnittstellen allgemeingültig auf unterschiedlichen       Geräten und in verschiedenen  Einsatzumgebungen realisiert werden sollen. Ansätze       wie das responsive Webdesign belegen dabei die Notwendigkeit und den       Wunsch nach Adaption, um auch bei stark unterschiedlichen Geräten eine       adäquate Benutzerschnittstelle zu realisieren. Das Medium wird dabei       beibehalten. Es erfolgt kein Modalitätswechsel, bspw. von einer       grafisch-haptischen Interaktionsform zu einem Sprachdialog. Trotz der Vielzahl an       interaktiven Geräten, die uns im Alltag umgeben, kann ein Wechsel der       Anwendungsumgebung oder der Hardware die Nutzung einer Anwendung unmöglich machen, da sich       die bis dato genutzte Benutzerschnittstelle nicht in dem geforderten Maße an       die neue Kontextsituation anpassen kann.
       Menschen passen die Art der Kommunikation dagegen ständig an ihre       Umgebung und an ihren aktuellen Gesprächspartner an. Wir sprechen,       gestikulieren oder skizzieren,  und nutzen verschiedene Modalitäten abwechselnd oder       sich ergänzend, um uns  auszudrücken. Die damit verbundenen Entscheidungen werden       auf Grund diverser Kontextinformationen getroffen. Obwohl kontextsensitive       ubiquitäre Systeme bereits heute eine Vielzahl an unterschiedlichen       Informationen auswerten um ihre Funktionalität zu maximieren, bleibt die       Flexibilität der Benutzerschnittstelle weitgehend unangetastet.
       Ständig wechselnde Anwendungsszenarien bedingen Interaktionen mit       zur Designzeit noch unbekannten Diensten und verlangen nach einer       Konkretisierung der Benutzerschnittstelle zur Laufzeit. Da dies von       unterschiedlichen und teils externen Komponenten delegiert wird, ist in der Regel keine a       priori fest vorgegebene Interaktionsschnittstelle vorhanden. Darüber hinaus       sollen zukünftige Anwendungen auf multiplen Geräten mit unterschiedlichen       Modalitäten lauffähig sein. Bestehende Ansätze in diesem Bereich unterstützen       einerseits die modellgetriebene Realisierung einer Benutzerschnittstelle, lassen       andererseits jedoch Kontextinformationen für nutzerindividuelle Adaptionen       weitgehend ungenutzt. Unabhängig davon basieren bestehende Ansätze zur Modalitätsarbitrierung meist auf einfachen Regelwerken, die die       wesentliche Eigenschaft der Unsicherheit von Kontextparametern nicht       berücksichtigen.
       Die vorliegende Arbeit nimmt sich dieser Problematik an und       präsentiert anhand eines Architektur-Frameworks einen methodischen Rahmen, der es       erlaubt, ein dynamisches und kontinuierliches Interaktionsmanagement für       unterschiedliche Anwendungssysteme zu realisieren. Der vorgestellte Ansatz erlaubt die Integration eines dynamischen       Systems zur kontinuierlichen und nutzerindividuellen modellgetriebenen Modalitätsarbitrierung unter Unsicherheit in beliebigen       Einsatzdomänen.
       An einer prototypischen Realisierung werden verschiedene Parameter       der Modalitätsarbitrierung diskutiert und der Zusammenhang zwischen       Reasoning-Zeit und Güte einer adaptiven Benutzerschnittstelle, in Abhängigkeit       verschiedener Algorithmen, untersucht. Die durch diese Arbeit gewonnenen       Erkenntnisse können in zukünftigen interaktiven Systemen zum Einsatz kommen, um eine       nahtlose Interaktion auch über Modalitätsgrenzen hinweg zu ermöglichen.

 
				 
				