Dr. Michael Rietzler, Mitglied der Forschungsgruppe Mensch-Computer-Interaktion, Prof. Dr. Rukzio, hat am 10. Juli 2019 erfolgreich die Disputation seiner Promotion bestritten.
Die Promotion wurde als kumulierte Dissertation eingereicht und fußt auf den während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter publizierten Artikeln.
Zusammenfassung: Virtual Reality (VR) hat ihren Weg in die Haushalte der Endverbraucher sowie in viele Bereiche der Industrie gefunden. Aktuelle VR-Headsets als auch Steuergeräte werden von Sensoren verfolgt und im dreidimensionalen Raum getrackt und Bewegungen in Echtzeit in die virtuelle Welt übertragen. Auf diese Weise können sich die Benutzer frei bewegen und auf natürliche Weise mit der digitalen Welt interagieren. Jedoch findet die Interaktion stehts in beiden Welten statt. Jede Aktion die vom Benutzer für die virtuelle Welt vorgesehen ist, wirkt sich auch auf die reale Welt aus. Dies führt zu Herausforderungen in den Bereichen der Fortbewegung und Haptik, da zum einen eine konzeptuell endlose virtuelle Welt innerhalb der physikalischen Grenzen der realen Welt erkundet werden soll und da virtuelle Objekte ohne entsprechende Hardware ihre physikalischen eigenschaften verlieren.
In dieser Dissertation wird ein Modell der Interaktion in virtuellen Welten aufgestellt, welches sowohl die menschliche Wahrnehmung, als auch die reale Welt in die Betrachtungen aufnimmt. Desweiteren wird daraus ein Kontinuum für Ein- und Ausgabe abgeleitet, welches in fünf Kategorien von real bis virtuell verschiedene Abstraktionsebenen von der Realität betrachtet. Eine besondere Kategorie ist die abstrakt reale, welche sich an der Realität orientiert, jedoch merklich von dieser abweicht. Eigene Arbeiten aus den Feldern der Fortbewegung und Haptik, sowie ein Beispiel für eine rein virtuelle Ausgabemodalität werden unter den Gesichtspunkten des vorgestellten Kontinuums beschrieben.
Ziel dieser Arbeit ist es eine Entkopplung von Realität und Virtualität als elementaren Bestandteil der Interaktion in virtuellen Welten aufzuzeigen. Das vorgeschlagene Kontinuum, als auch die vorgestellte abstrakt reale Interaktionskategorie sollen als Orientierungshilfe, Interaktionen in VR zu kreieren, dienen.
Wir bedanken uns bei Michael Rietzler für seine wertvollen Forschungsbeiträge, die langjährige fruchtbare Zusammenarbeit mit seinen Institutskollegen und seine kompetente Mitarbeit in der Lehre, insbesondere die fürsorgliche Betreuung von ProjektstudentInnen und Abschlussarbeiten.
Wir freuen uns über die ermöglichte Fortsetzung seiner Tätigkeit in kleinerem Rahmen und den damit zu erwartenden regen Gedankenaustausch.
