DBIS ist Partner im Projekt niPRO, das im September 2010 startete. Ein wichtiges Projektziel ist die direkte, wissensorientierte Unterstützung von Sachbearbeitern und Entscheidern in ihrer Rolle als Wissensarbeiter durch zielgerichtete Bereitstellung von Prozessinformationen am Arbeitsplatz ist.
Wissen dort bündeln, wo es gebraucht wird: Eine Krankenhausärztin bekommt Blutwerte eines Patienten vorgelegt und erhält gleichzeitig weitere Informationen: Auf was deuten diese Blutwerte hin, welche Medikamente können eingesetzt werden und Ähnliches. Das Forschungsprojekt niPRO beschäftigt sich genau mit dieser Aufgabe: Innerbetriebliche Abläufe sollen so reibungslos funktionieren, dass Entscheider oder auch Sachbearbeiter Informationen ohne Suche zur richtigen Zeit und prozessorientiert nutzen können.
niPRO wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über drei Jahre gefördert. Projektpartner sind die Hochschule Ravensburg-Weingarten, das Institut für Datenbanken und Informationssysteme der Universität Ulm, die Daimler AG sowie die iQser Technologies GmbH.
„Ziel muss sein, durch eine effektive Informationslogistik die Bereitstellung von Prozesswissen an den Bedürfnissen der Prozessanwender auszurichten“, verdeutlicht Projektsprecher Professor Bela Mutschler (Hochschule Ravensburg-Weingarten). Das Projekt niPRO wird innovative Konzepte, Methoden und Werkzeuge entwickeln, die eine flexible und an die jeweiligen Nutzer angepasste Aufbereitung und Visualisierung des Prozesswissens erlauben, denn „betriebliche Prozesse bilden den Motor eines jeden Unternehmens“, erläutert Professor Manfred Reichert von der Uni Ulm. In der Hektik des Arbeitsalltages verzögerten sich betriebliche Aufgaben oft oder würden schlimmstenfalls ganz vergessen.
Heutzutage werden vielfältige Prozessinformationen verarbeitet und ausgetauscht Geliefert werden sie aus unterschiedlichsten Quellen wie E-Mails, Telefonnotizen, Wikis, Chat-Programmen oder auch betrieblichen Informationssystemen. „Nur im jeweiligen Arbeitskontext wird aus Informationen Wissen, dem letztlich produktiven Kapital des Unternehmens“, meint Prof. Mutschler. Zielgruppe sind vor allem die Automobilindustrie und der eHealth-Bereich.
In den nächsten drei Jahren arbeiten die vier Projektpartner an der Umsetzung der Vision. „Bisher stand bezüglich der IT-Unterstützung von Prozessen vor allem deren Modellierung, Analyse und Ausführung im Vordergrund. Jetzt rückt verstärkt die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus, indem wir personalisierte Informationen im jeweils aktuellen Arbeits- oder Prozesskontext bereitstellen“, erklärt Prof. Mutschler.
Möglich wird dies durch eine automatische Vernetzung von Inhalten, unabhängig von ihrer Quelle und ihres Formats. „Heute sind wir noch Jäger und Sammler von Informationen. Morgen werden wir zu entspannten Fischern“, beschreibt Dr. Jörg Wurzer von iQser das Projekt. Letztlich komme der Fisch zum Angler.
Weitere Informationen zum niPRO-Projekt finden sich auf der Projekthomepage.