"Auch als Reverenz gegenüber unserem Institut, das als eines der drei führenden Institute auf diesem Gebiet weltweit gilt", sagt Professor Manfred Reichert, Stellvertreter des Institutsleiters Professor Peter Dadam.
"Andere vergleichbare Konferenzen verzeichneten aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise zum Teil erhebliche Einbrüche bei den Teilnehmerzahlen, wir nicht", so Reichert. Der Wissenschaftler vom gastgebenden Institut für Datenbanken und Informationssysteme sieht indes noch weitere Parameter für den hohen Stellenwert des Treffens: "Ein Drittel der Teilnehmer kommt aus der Industrie. Das ist relativ viel für eine wissenschaftliche Konferenz." Darunter auch Repräsentanten weltweit führender IT-Unternehmen. "Themen und Struktur der Konferenz sind gleichermaßen hoch interessant für die akademische Welt wie für Praktiker und die Industrie", betont Professor Reichert und verweist in diesem Zusammenhang überdies auf die drei renommierten Hauptredner: Professor August Wilhelm Scheer, Gründer von IDS Scheer, Präsident des Branchenverbandes Bitkom und Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), John Hoogland, Vorstandsvorsitzender von Pallas Athena und Professor Bertram Ludaescher von der University of California.
Vorgesehen sind im Rahmen des viertägigen Programms neben den sieben Plenarsitzungen unter anderem acht Workshops zu speziellen Themen und konzipiert als Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern. Wegweisende und aktuell wichtige Themen sollen in vier Tutorien vorgestellt und vermittelt werden. Geplant sind ferner eine Fachdiskussion mit einem Expertenteam sowie 15 Demonstrationen von herausragenden Prototypen, die sowohl im wissenschaftlichen als auch im Geschäftsumfeld entstanden sind.
Lebhaftes Interesse verzeichnen dürfte dabei einmal mehr die vom gastgebenden Ulmer Institut entwickelte Technologie ADEPT (Application Development based on Premodeled Encapsulated Activity Templates), "weltweit führend im Bereich flexibler Prozesse" (Reichert). Angeregt durch ein Forschungsprojekt Mitte der 90er Jahre mit Partnern aus dem Universitätsklinikum in Ulm entstand das ADEPT Projekt, welches heute verschiedene renommierte Unternehmen, darunter Daimler und die Unternehmensberatung KPMG, zu Projekten mit dem Institut für Datenbanken und Informationssysteme bewegt hat. "Unser Prozessmanagement-System erlaubt jederzeit vom geplanten Ablauf abzuweichen", erläutert Professor Manfred Reichert, damit könne die Prozess-Steuerung zum Beispiel auf Ausnahmen reagieren oder den Ablauf veränderten Bedingungen anpassen. "Hier sind wir weltweit konkurrenzlos", erklärt der Ulmer Wissenschaftler. Reichert zufolge wird die Technologie jetzt von einer Ausgründung des Instituts vermarktet. "Parallel dazu arbeiten wir natürlich bereits an der nächsten Generation."