Ein für das Institut für Datenbanken und Informationssysteme (DBIS) ereignisreiches Jahr 2013 neigt sich dem Ende. Sowohl in der Lehre als auch der Forschung konnten beachtliche Erfolge erzielt werden. Darüber hinaus wurden die Weichen für die Zukunft des Instituts gestellt. Ein Rückblick auf das abgelaufene Jahr lohnt daher.
Konsequente Weiterentwicklung des praxisorientierten Lehrangebots
In der Lehre hat DBIS sein Praxis-Angebot ausgebaut sowie mehrere Module für Studierende der wirtschaftswissenschaftlich-orientierten Studiengänge geschaffen. DBIS freut sich sehr über die äußerst positive Resonanz auf diese neuen Lehrangebote und die hohen Teilnehmerzahlen.
Seit dem Wintersemester 2013/14 bietet DBIS für Medieninformatiker zwei neue Anwendungsfächer an: Mobile Business Applications (Bachelor) und Advanced Mobile Application Engineering (Master). Diese Module ermöglichen es Studierenden, die systematische und projektbezogene Konzeption und Entwicklung anspruchsvoller mobiler Anwendungen für Smart Devices im Labor zu erlernen. Damit bringt DBIS seine über Jahre aufgebaute praktische Expertise in der Entwicklung mobiler Applikationen nachhaltig in die Lehre ein. Ein ebenfalls innovatives Lehrkonzept bietet das seit dem Sommersemester 2013 angebotene DBIS-Labor, das es Studierenden ermöglicht, fundiertes praktisches Wissen zur Analyse, Modellierung und Implementierung von Geschäftsprozessen im Team zu erlangen. Im Vergleich zu anderen Universitäten sind beide Angebote in dieser Form konkurrenzlos. Darüber hinaus vermitteln sie praktische Kompetenzen, wie sie auf dem Arbeitsmarkt derzeit besonders stark nachgefragt werden. Schließlich bietet DBIS seit 2013 auch drei Master-Module für Studierende der Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsmathematik mit sehr großem Erfolg an: Business Process Management, Business Process Intelligence und Dokumenten-Management-Systeme.
Forschung auf internationalem Spitzenniveau: Auszeichnungen und Keynotes
In der Forschung konnte DBIS im abgelaufenen Jahr wieder herausragende Erfolge verbuchen. So gab es gleich mehrere internationale Auszeichnungen. Neben Best Paper Awards ist der BPM Test of Time Award zu nennen, der auf der BPM 2013 Konferenz in Peking an DBIS-Forscher für die einflussreichste Forschungsarbeit der BPM-Konferenzreihe in den letzten 10 Jahren verliehen wurde. Ebenfalls erwähnenswert ist die Aufnahme einer DBIS-Arbeit in einen Sammelband mit den bahnbrechenden Publikationen im Bereich Informationssysteme der letzten 25 Jahre. Darüber hinaus gab es für die DBIS-Forscher zahlreiche Einladungen für Keynotes und Tutorien (ER 2013, IWEI 2013, EVL-BP 2013, Daimler BPM Day), zu Programmkomitee-Vorsitzen (EDOC 2013, EMISA 2013) und zu Programmkomitees (z. B. CaiSE 2013, BPM 2013, ICWS 2013). Schließlich gehören mehrere DBIS-Aufsätze zu den am meisten zitierten Artikeln in internationalen Fachzeitzeitschriften (z. B. Data & Knowledge Engineering). Diese Erfolge unterstreichen nicht nur die hohe Akzeptanz unserer Forschungsarbeiten, sondern auch deren nachhaltigen Einfluss auf die internationale Spitzenforschung im Bereich der Entwicklung von Informationssystemen.
Promotionen: Auszeichnungen und Frauen-Power
Im abgelaufenen Jahr schlossen Dr. Vera Künzle und Dr. Linh Thao Ly ihre Promotionen beide mit Auszeichnung (summa cum laude) ab. Das DBIS-Team ist stolz auf seine beiden Promovendinnen, die Familie und Promotion in ausgezeichneter Art und Weise in Einklang miteinander gebracht haben.
Laufende und neu Forschungsprojekte: Ein breit gestreutes Portfolio
Unser Institut ist aktuell in einer Vielzahl nationaler und internationaler Forschungsprojekte involviert, die sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung betreiben. Die Förderung dieser Projekte ist breit aufgestellt. Sie erfolgt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Europäische Union (EU), mehrere Stiftungen sowie industrielle Drittmittelgeber. Jüngst konnte mit der Universität Konstanz ein gemeinsames Drittmittelprojekt akquiriert werden, dessen Mittel aus dem Programm „Forschungsinitiativen, Infrastruktur-, Netzwerk-, und Transferplattformen“ im Rahmen der 3. Förderlinie der DFG-Exzellenzinitiative bereitgestellt werden. Ebenfalls erfreulich ist die Fortsetzung unserer langjährigen Forschungskooperation mit der Daimler AG, die unser Institut auch für das kommende Jahr mit Forschungsarbeiten zu Methoden, Konzepten und Werkzeugen für die flexible IT-Unterstützung von Automobil-Entwicklungsprozessen beauftragt hat.
Ausbau des nationalen und internationalen Forschungsnetzes
Erfreulich entwickelt hat sich auch die nationale und internationale Vernetzung des Instituts. Neben den bereits seit vielen Jahren bestehenden intensiven Kooperationen mit den Universitäten Innsbruck und Wien sowie den Hochschulen Aalen und Ravensburg-Weingarten, kam es im vergangen Jahr zu weiteren Kooperationen mit der Penn State University, der Universität Haifa, der Universität Verona sowie den spanischen Universitäten Valencia und Sevilla, die allesamt zu gemeinsamen Publikationserfolgen geführt haben. Des Weiteren ist DBIS Mitglied im European BPM Round Table, der IFIP Working Group 5.8. „Enterprise Interoperability“ sowie weiteren internationalen Forscherverbünden. Auf nationaler Ebene gibt es seit diesem Jahr intensive interdisziplinäre Kooperationen mit Psychologen der Universitäten Konstanz und Regensburg.
Weichenstellung für die Zukunft
Schließlich sind im abgelaufenen Jahr auch die Weichen für die weitere Zukunft des Instituts gestellt worden. Prof. Dr. Manfred Reichert erhielt im März 2013 einen Ruf an die Universität Bonn, verbunden mit einer Leitungsfunktion am Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS). Der Universität Ulm ist es allerdings im Juli 2013 gelungen, diesen Ruf abzuwehren und Professor Reichert zum Bleiben zu bewegen. Er wird demnach im Oktober 2014, nach der Emeritierung von Prof. Dr. Peter Dadam, die Institutsleitung übernehmen und somit den erfolgreich beschrittenen Weg des Instituts fortsetzen. Die zweite Professorenstelle am Institut soll noch im Jahr 2014 wieder besetzt werden.
Auch ansonsten verspricht das Jahr 2014 viel Spannung. DBIS wird im September 2014 die 18. IEEE Internationale EDOC Konferenz (EDOC 2014) ausrichten. Die EDOC-Tagungsreihe gilt als das international renommierteste wissenschaftliche Forum im Bereich Enterprise Computing. Auch werden wieder mehrere DBIS-Mitarbeiter ihre Dissertationsschriften einreichen und verteidigen.
Das DBIS-Team wünscht seinen Studierenden, Partnern und Freunden ein gutes Neues Jahr und freut sich schon heute auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.