Auch 2014 war für das Institut für Datenbanken und Informationssysteme (DBIS) ein sehr ereignisreiches und erfolgreiches Jahr. Einerseits konnten in Forschung und Lehre wieder exzellente Ergebnisse erzielt werden, andererseits wurden auf personeller Ebene die Weichen für die Zukunft des Instituts gestellt. Daher verspricht auch 2015 ein spannendes Jahr zu werden.
DBIS in der Lehre: Neue Lehrangebote, spannende Gastvorträge und hohe Teilnehmerzahlen
Auch im abgelaufenen Jahr konnte DBIS sein Lehrangebot ausbauen und dem aktuellen Bedarf anpassen. An erster Stelle zu nennen sind die seit dem Wintersemester 2013/14 für Medieninformatiker angebotenen Anwendungsfächer Mobile Business Applications (Bachelor) und Advanced Mobile Application Engineering (Master). Die im Juli 2014 von den Studierenden vorgestellten Projektergebnisse begeisterten nicht nur die Teilnehmer des Anwendungsfachs, sondern auch die Mitarbeiter des Instituts. Bereits bei der 2. Auflage der Laborveranstaltung zu Mobile Business Applications (Bachelor), die im laufenden Wintersemester 15/16 stattfindet, wurden doppelt so viele Laborplätze nachgefragt als im Angebot vorgesehen waren. DBIS hat auf die gestiegene Nachfrage reagiert und im Sinne der Studierenden weitere Kapazitäten geschaffen.
Sehr erfreulich ist, dass Studierende ihre im Anwendungsfach erlangten Kenntnisse mittlerweile auch in Bachelor- und Masterarbeiten einbringen und hier innovative Ideen, Konzepte und Prototypen für mobile Apps und Dienste verschiedener Domänen (z.B. Automobil, Klinische und Psychologische Studien, Tourismus) beitragen.
Besonders erfreulich ist generell die enge Verzahnung von Forschung und Lehre am Institut. Erwähnenswert ist z.B. die Auszeichnung des DBIS-Studenten Steffen Musiol, dem für seine Masterarbeit zur robusten Unterstützung mobiler Aktivitäten in prozessorientierten Informationssystemen im November 2014 der eXXcellence Award verliehen wurde.
Die Teilnehmerzahlen der etablierten DBIS-Lehrmodule sind 2014 ebenfalls gestiegen. So haben sich im laufenden Wintersemester für Business Process Management mehr als 100 Studierende registriert. Ähnlich sieht für Business Process Intelligence aus. Für beide Module gibt es, neben Vorlesungen, Übungen und Laborveranstaltungen, spannende Gastvorträge von Dozenten aus der Industrie. Daneben erhielten das DBIS-Labor sowie die Module Datenbanksysteme, Informationssysteme und Service-Oriented Computing wieder großen Zuspruch. Auch in punkto Nachwuchs engagierte sich DBIS einmal mehr, etwa durch die in 2014 bereits zum zweiten Mal angebotene BOGY-Woche für Schüler.
Die Studierenden dürfen sich auch für 2015 auf spannende und neue Lehrangebote freuen. Insbesondere wird das Institut neue Lehrangebote im Datenbankbereich (z. B. Data Science und Big Data) schaffen. Ferner sind Angebote für die Anwendungsfächer in den Software Engineering Studiengängen in Planung.
DBIS in der Forschung: Tagungen, Internationalisierung, Auszeichnungen
DBIS als Veranstalter einer internationalen Spitzentagung
Helsinki, Peking und Vancouver in den Vorjahren, Adelaide in 2015 und im Jahr 2014? Ulm! Zur 18. Internationalen IEEE EDOC-Konferenz 2014, der international renommiertesten Fachtagung rund um Themen zum "Enterprise Computing", trafen sich über 150 Experten aus mehr als 25 Ländern vom 1. bis 5. September 2014 an der Universität Ulm. DBIS war es zum zweiten Mal nach 2009 gelungen, eine internationale Spitzenkonferenz an die Universität Ulm zu holen. Entsprechend groß war das Interesse der regionalen und überregionalen Medien.
Besonders stolz ist DBIS, dass es für die EDOC 2014 drei herausragende Keynote-Sprecher gewinnen konnte. So referierte mit Prof. Wil van der Aalst von der TU Eindhoven (Niederlande), Mitglied der Niederländischen Königlichen Akademie der Wissenschaften und der Academia Europae, einer der weltweit renommiertesten Informatiker zur Rolle von Big Data bei der Analyse und Optimierung von Unternehmensprozessen. Darüber hinaus referierten die ebenfalls sehr renommierten Sprecher Dr. Heiko Ludwig vom IBM Research Center in San Jose/USA und Prof. Barbara Weber über Big Data in der Cloud und Prozessmanagement. Insgesamt unterstreicht die Organisation der EDOC 2014 die exzellente Sichtbarkeit von DBIS in der internationalen Forschungslandschaft.
Tagungsleitungen, Herausgeberschaften, Komitees und Publikationserfolge
Tagungsleiter der EDOC 2014 war Prof. Manfred Reichert, der seither dem Leitungsgremium der EDOC-Tagungsreihe angehört. Er ist auch Mitherausgeber der von der IEEE veröffentlichten EDOC-Tagungsbände. Manfred erhielt 2014 zudem mehrere Einladungen in Editorial Boards internationaler Fachzeitschriften (u.a. Int J Cooperative Information Systems, BISE) sowie in die Programmkomitees der einschlägigen Tagungen seines Fachbereichs (z. B. BPM, CAiSE, CoopIS, EDOC, BPMDS und ICWS). Darüber hinaus war er 2014 eingeladener Keynote-Sprecher mehrerer internationaler Konferenzen und Workshops (z. B. IEEE ICHI, BPCAS’14, Modellierung’14). Auch 2015 wird er wieder aktiv an der Organisation internationaler Tagungen mitwirken. Sein Engagement als General Workshop Chair der BPM 2015 Konferenz und als Mitorganisator des nun bereits zum achten Mal stattfindenden International Workshop on Process-Oriented Information Systems in Healthcare (ProHealth’15) steht bereits heute fest.
DBIS-Forschern sind auch 2014 wieder beachtliche Publikationserfolge gelungen. Zu nennen sind akzeptierte Zeitschriftenbeiträge in Information Systems, Information & Software Technology, Software & Systems Modeling, Requirements Engineering und Information Systems & e-Business Management. Ebenso gab es zahlreiche Konferenzbeiträge (z. B. BPM 2014). Auch was Zitationen anbetrifft, werden DBIS-Beiträge in verschiedenen Fachzeitschriften wieder top gelistet (z. B. Computers in Industry, Int J Coop Information Systems oder Data & Knowledge Engineering).
Dissertationspreis und abgeschlossene Promotionen
Besonders stolz ist das Institut auf Dr. Vera Künzle, die für ihre herausragende Dissertation zum Thema „Object-Aware Process Management“ im Juli 2014 mit dem Dissertationspreis der Ulmer Universitätsgesellschaft ausgezeichnet wurde. Im abgelaufenen Jahr 2014 schloss zudem Dr. Ulrich Kreher seine Promotion am Institut erfolgreich ab. Ulrich ist einer der Gründer der AristaFlow GmbH und zugleich Chefarchitekt der in der Praxis mittlerweile sehr erfolgreich eingesetzten AristaFlow BPM Suite.
Schließlich haben mehrere DBIS-Doktoranden im abgelaufenen Jahr ihr Dissertationsvorhaben fakultätsöffentlich vorgestellt. Es ist somit davon auszugehen, dass es auch in 2015 wieder Grund zum Feiern geben wird.
Laufende und neu Forschungsprojekte: Ein breit gestreutes Portfolio
DBIS ist 2014 wieder in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten involviert gewesen, die sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung betreiben. Die Förderung dieser Projekte ist breit aufgestellt. Sie erfolgt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), die Europäische Union (EU), die Wilken-Stiftung sowie industrielle Drittmittelgeber. Erst vor kurzem konnte ein vom BMWi gefördertes Drittmittelprojekt im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) akquiriert werden. An diesem Projekt ist mit der Persis GmbH aus Heidenheim auch ein regionaler Industriepartner beteiligt. Ebenso gab es einen Akquise-Erfolg im Rahmen des EXIST-Förderprogramms des BMWi. Des Weiteren konnten wir unsere langjährige Forschungskooperation mit der Daimler AG fortsetzen sowie weitere Drittmittelprojekte (z. B. Kinderhospital Zürich und KPMG) akquirieren.
Zwar werden einige der aktuell noch laufenden Projekte in 2015 abgeschlossen werden, fest steht aber auch bereits, dass neue Projekte hinzukommen werden.
Ein starkes nationales und internationales Forschungsnetzwerk
Die nationale und internationale Vernetzung des Instituts ist sehr gut. Als Sprecher und Leitungsgremiumsmitglied der GI-Fachgruppe EMISA ist Prof. Reichert nicht nur national sehr gut vernetzt, sondern über diese Funktion auch Mitglied im Leitungsgremium des GI-Fachbereichs Datenbanken und Informationssysteme. Nationale Forschungskooperationen gibt es u.a. mit den Universitäten Konstanz und Regensburg sowie seit kurzem mit der Charité Berlin.
Auch die seit Jahren bestehenden strategischen Kooperationen mit den Universitäten Innsbruck und Wien sowie der Hochschule Ravensburg-Weingarten haben wieder zu beachtlichen Publikationserfolgen geführt. Auch aus den Kooperationen mit der Penn State University, der University of Haifa, der Universität Verona sowie der Universität Valencia gibt es bereits mehrere gemeinsame Publikationen. Des Weiteren ist DBIS Mitglied in der European BPM Round Table Initiative, der IFIP Working Group 5.8. „Enterprise Interoperability“ sowie weiteren internationalen Forscherverbünden.
Personelle Weichenstellung für die Zukunft
Personell hat es 2014 mehrere Veränderungen gegeben. So wurde Peter Dadam nach fast 25 Jahren Engagement in Forschung und Lehre an der Universität Ulm im September 2014 in den Ruhestand verabschiedet. Ihm folgte am 1. Oktober 2014 Prof. Dr. Reichert als Institutsleiter, dessen Ruf nach Bonn von der Universität Ulm abgewehrt werden konnte. Zeitgleich übernahm Prof. Reichert auch das Amt des Studiendekans. Für die am Institut frei werdende Professorenstelle konnte wiederum mit Prof. Dr. Martin Theobald bereits ein renommierter Datenbankexperte aus Ausland gewonnen werden.
DBIS wünscht allen Studierenden, Partnern und Freunden ein gutes Neues Jahr 2015 und freut sich schon heute auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.