Mobile Endgeräte nehmen einen immer größeren Teil unseres Lebens ein. Deren Nutzung ist jedoch noch nicht ansatzweise derart fortgeschritten, wie Potential vorhanden ist. Dies liegt weniger an den Einschränkungen durch die Geräteeigenschaften, sondern vielmehr daran, dass es wenig ausgereifte Konzepte gibt, um komplexe Anwendungsfälle sinnvoll mit mobiler Assistenz zu verbinden. Gegenwärtig braucht man da-für sehr spezielle IT-Lösungen, um die gewünschten Ziele zu unterstützen. Außerdem stehen den gesteckten Zielen meist Anforderungen, wie die Einhaltung von Daten-schutz, Sicherheitsrichtlinien oder die Einbettung in existierende Infrastrukturen entgegen.
Aus diesem Grund widmet sich meine Arbeit zwei praktischen Beispielen aus der klinischen Psychologie. Im konkreten Fall handelt es sich dabei einmal um den KINDEX Mum Screen, welcher bei Gynäkologen, Hebammen und in der Klinik zum Einsatz kommen soll. Dabei sollen Schwangere präventiv zu unterschiedlichsten Risikofaktoren der kindlichen Entwicklung befragt werden, um dies entsprechend bei der klinischen Schwangerschaftsunterstützung berücksichtigen zu können. Das zweite ist ein Feldeinsatzprojekt in Burundi, wo vor dem Kampfeinsatz das Ausmaß von Trauma und appetitiver Aggression bestimmt werden soll, um zu untersuchen, ob damit auch Vorhersagen für zukünftige Traumatisierungen im Prä-Post-Vergleich getroffen werden können. Im Zuge dieser beiden Problemstellungen wurden zwei iPad-Applikationen entwickelt, welche dann unter realen Bedingungen getestet wurden. Diese Apps haben dabei die bis dato papierbasierten Erhebungen elektronisch umgesetzt, um die Psychologen besser bei ihren Arbeiten unterstützen zu können. Nach dem realen Einsatz beider An-wendungen, wurde evaluiert, inwiefern die erhofften Vorteile einer elektronischen Befragung aufgetreten sind.
Als Resultat dessen konnte ich zeigen, dass mithilfe iPad-basierter Fragebögen eine sehr gute und effiziente Unterstützung der klinischen Psychologie möglich ist. Dabei sind die erhofften Arbeitserleichterungseffekte sowie Zeitersparniseffekte gut nachweisbar aufgetreten.
Technische Konzeption und Realisierung einer mobilen Anwendung für den Konstanzer-Index zur Erhebung von psychosozialen Belastungen während der Schwangerschaft (Kopie 1)
Universität Ulm Universität UlmDA Abschlussvortrag, Martin Liebrecht, Ort: O27/545, Zeit: 11:30 Uhr, Datum: 21. September 2012