Innovationen im Fahrzeug werden heutzutage überwiegend durch Weiterentwicklungen von Elektronik und Elektrik (E/E) ermöglicht. Während klassische Produktdatenmanagement Systeme (PDMs) seit Jahren etabliert sind, stellt die Verwaltung von E/E Produktdaten neue Herausforderungen dar. Viele Standards und Methoden (z.B. Autosar) sind in den letzten Jahren entstanden und mit ihnen eine Vielzahl an Systemen und Tools. Ständige Veränderungen und neue Anforderungen an die Verwaltung von E/E Produktdaten (u.a. ISO26262) macht eine vollständige Integration der Applikationen unwirtschaftlich und unflexibel. E/E Produktdaten sind in der Regel über eine Vielzahl an unabhängigen und heterogenen Applikationen verteilt. Während der Entwicklung von Fahrzeugen ist es jedoch wichtig diese Produktdaten regelmäßig aus den unterschiedlichen Datenquellen zu integrieren (etwa der Aufbau von Erprobungsfahrzeugen). Durch fehlende Schnittstellen geschieht eine Datenintegration in der Regel manuell was zeit- und kostenintensiv und vor allem fehleranfällig ist. Erschwerend kommt hinzu, dass unterschiedliche Datenmodelle, Variabilitäts- sowie Versionierungskonzepte sowie implizites Wissen berücksichtigt werden müssen.
Im Rahmen dieses Promotionsvorhabens werden diese Probleme mit Hilfe einer zentralen Wissensbasis adressiert. Neben der Integration von E/E Produktdaten aus heterogenen Datenquellen auf verschiedenen Ebenen werden unterschiedliche Integrationsmethodologien erläutert. Darüber hinaus werden verschiedene Konzepte zur Sicherstellung der Konsistenz integrierter Produktdaten vorgestellt, welche die Grundlage für Datenabfragen an die zentrale Wissensbasis darstellen.