Die Anpassbarkeit von betriebswirtschaftlicher Software an individuelle Umgebungen bei Kunden ist eine stetige Herausforderung für alle Softwarehersteller. Zur Lösung des Problems bestehen zwei Ansätze, die Individualprogrammierung und die Programmierung einer Standardsoftware, welche möglichst gut anpassbar sein muss. Aber nicht nur im betriebswirtschaftlichen Umfeld, sondern auch im Produktionsumfeld existieren dieselben Herausforderungen. Als Ergänzung zu den Enterprise Resource Planning (ERP) Systemen sind in den letzten Jahren für die Produktion sogenannte Manufacturing Execution Systems (MES) entwickelt worden, welche die Produktion eines Unternehmens steuern und kontrollieren. Diese Systeme müssen sehr gut auf den Kunden anpassbar sein, jedoch besteht seitens der Softwarehersteller der Wunsch, dies möglichst mit einer Software abdecken zu können, um den Entwicklungsaufwand gering zu halten. Um die Konfigurier- und Anpassbarkeit eines solchen MES zu erhöhen, wird in dieser Arbeit untersucht, wie Prozesse im Produktionsumfeld und innerhalb eines MES mit Prozess Management Technologien unter Verwendung von Business Process Model and Notation (BPMN) modelliert und ausgeführt werden können. Die Prozessbeispiele stammen dabei aus einer existierenden Produktion eines Unternehmens der Gesundheitsindustrie. Um die Prozesse auf ihre Tauglichkeit und Potential bezüglich einer Automatisierung unter Verwendung von BPMN bewerten zu können, werden Kriterien zur Prozessautomatisierung mit BPMN definiert, indem die bestehende Literatur zum Thema Prozessautomatisierung und BPMN ausgewertet
wird. Weitere Kriterien werden anhand einer Betrachtung der Funktionalität von BPMN und der benötigten Ausführungsumgebung definiert. Die später identifizierten Prozesse werden anschließend modelliert und anhand der Kriterien bewertet.
Einsatz von Prozess Management Technologie in Manufacturing Execution Systems
Universität Ulm Universität UlmMA Abschlussvortrag, Jürgen Reutlinger, Ort: O27/545, Datum: 23.11.2016, Zeit: 10:30 Uhr