Durch den Einsatz von Informationssystemen in immer anspruchsvolleren Anwendungsgebieten werden diese zunehmend auch mit Anforderungen an die Unterstützung temporaler Aspekte konfrontiert, die weit über ihre bisherigen Fähigkeiten hinausgehen. Hierzu zählt unter anderem die adäquate, systemseitige Unterstützung periodischer Zusammenhänge (Periodizität). So enthalten etwa medizinisch-organisatorische Abläufe und Therapieprozesse häufig Aktivitäten oder Abfolgen von Aktivitäten, die periodisch wiederholt werden müssen.
In Hinblick auf die benötigte Ausdrucksstärke von Beschreibungsformalismen zeigte sich, dass die generische Unterstützung von Ausnahmen in periodischen Spezifikationen eine der wichtigsten Anforderungen darstellt. Erst die umfassende Beschreibung periodischer oder nicht-periodischer Abweichungen bzw. Änderungen von einem vorgegebenen Grundschema ermöglicht es, praxisrelevante Anforderungen zu erfüllen.
Das im Vortrag vorgestellte zyklen-orientierte Zeitmodell bzw. die entsprechende Zyklusalgbra stellt einen Ansatz dar, der auf semantisch hoher Ebene eine umfassende und generische Beschreibung periodischer Spezifikationen und ihrer Ausnahmen ermöglicht.