Die zunehmende Entwicklungskomplexität technischer Produkte (z.B. Fahrzeuge oder Flugzeuge) erhöhen den Aufwand für die Koordination entsprechender Aktivitäten (z.B. Test und Freigabe) signifikant. Bereits die Entwicklung des elektronischen Systems eines Fahrzeugs erfordert die Koordination hunderter bis tausender (Teil-) Prozesse. Hieraus resultieren große Prozessstrukturen, die flexibel koordiniert werden müssen. Heutzutage erfolgt die Koordination, Pflege und Überwachung der entsprechenden Prozessstrukturen manuell. Dies führt jedoch häufig zu Verzögerungen und Fehlern, etwa wenn Änderungen der Produkt- und damit auch der Prozessstruktur notwendig werden. Auf mittlere Sicht ist eine IT-seitige Prozessunterstützung unabdingbar, um die wachsende Komplexität beherrschen zu können.
Bei der Entwicklung von Konzepten und Methoden für die IT-Unterstützung großer Prozessstrukturen können wir von einer wichtigen Eigenschaft profitieren. Die Koordination der Teilprozesse erfolgt im technischen Umfeld meist datengetrieben, d.h. sie orientiert sich stark an der Struktur des zu entwickelnden Produkts und dessen Komponenten. Die Prozesse werden entsprechend der Objekte und deren Abhängigkeiten innerhalb der Produktstruktur miteinander synchronisiert, um einen logischen Gesamtablauf zu gewährleisten (z.B. Test aller Komponenten vor dem Test des Gesamtsystems).
Der Vortrag stellt einen generischen Ansatz zur Koordination großer Prozessstrukturen vor. Neben der datengetriebenen Modellierung solcher Prozessstrukturen wird auch deren dynamische Adaption diskutiert. Des Weiteren definiert der Ansatz umfassende Kriterien, die es erlauben, Inkonsistenzen zu erkennen und diese angemessen zu behandeln
Datengetriebene Koordination und Adaption großer Prozessstrukturen
Universität Ulm Universität UlmVorstellung Promotionsvorhaben, Dominic Müller, Universität Ulm, Ort: O28/1002, Zeit: 10:30, Datum: 13. Juni 2008