Ein Trend, der zunehmend auch in mittelständischen Unternehmen Einzug gefunden hat, ist der Einsatz von Business Intelligence (BI). Es hat sich jedoch gezeigt, dass BI ohne die Berücksichtigung der zugrunde liegenden Geschäftsprozesse an Aussagekraft verliert. Diese Problematik kann durch den Einsatz von Business Process Intelligence (BPI) gelöst werden. BPI berücksichtigt die zugrunde liegenden Geschäftsprozesse und eröffnet neue Analysemöglichkeiten. Auch Business Process Management (BPM) spielt in mittelständischen Unternehmen eine zunehmend wichtigere Rolle. Viele Softwarehersteller haben auf diese Trends reagiert und bieten BPM- und BI-Erweiterungen für ihre Software-Systeme an. Dadurch ist die Grundlage geschaffen, um auch in mittelständischen Unternehmen BPI durchführen zu können. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob BPI im Mittelstand eine Rolle spielen kann und ob mit den am Markt befindlichen Software-Systemen eine Durchführung von BPI möglich ist. Da es sich bei den Software-Systemen für den Mittelstand um ein sehr heterogenes Feld handelt, wird sich in dieser Arbeit auf Enterprise Ressource Planning (ERP)-Systeme als gemeinsame Schnittmenge fokusiert. Das Ziel der Arbeit ist es, eine Systematik aufzubauen, um Unternehmen des Mittelstands im Bezug auf ihre Organisationsstruktur und eingesetzten Software-Systeme zu klassifizieren. Auf dieser Basis sollen anschließend die Anforderungen mittelständischer Unternehmen an BPI erhoben werden. Zusätzlich wird ein Evaluationsprozess entwickelt, um ERP-Systeme auf ihre Eignung für BPI im Mittelstand zu untersuchen. Die Evaluation wird anschließend exemplarisch an zwei ERP-Systemen durchgeführt und ihre Eignung für BPI im Mittelstand festgestellt. Abschließend werden mögliche BPI-Konzepte für den Mittelstand diskutiert.
Business Process Intelligence für mittelständische Unternehmen Anforderungen, Konzepte und Systeme
Universität Ulm Universität UlmMA Abschlussvortrag, Reiner Taglang, Ort: O27/5202, Datum: 28.07.2016, Zeit: 10:00 Uhr