Die Digitalisierung in jeglichen Lebensbereichen und die Ausbreitung des Internets der Dinge (Internet of Things) führen dazu, dass immer mehr Daten generiert und gespeichert werden. Zukünftig wird erwartet, dass sich die Mengen der weltweit jährlich erzeugten Daten alle zwei Jahre verdoppeln. Aufgrund der technologischen Trends und entwicklungen im Bereich der Digitalisierung, wie etwa die Verbreitung mobiler Endgeräte, können vielfältige Informationen über die Versicherungsnehmer und die versicherten Risiken gesammelt werden. Dies wird zunehmend im Versicherungswesen für die Entwicklung datenbasierter Versicherungsprodukte genutzt, da diese immaterieller Natur sind und auf Informationen über das zugrundeliegende Risiko beruhen.
Ziel dieser Arbeit ist eine umfassende Analyse bestehender und neuer Einsatzgebiete von Big Data in der Versicherung. Dazu werden datengestutzte Versicherungsprodukte exemplarisch für die Kfz- und Krankenversicherung betrachtet. Es wird untersucht welche Daten zu diesem Zweck erfasst werden und welchen Nutzen diese zur Darstellung des individuellen Risikos bieten können. Zudem wird die Verwendung weiterer erfassbarer Daten erörtert. Der Einsatz von Big Data fur die Versicherungstarifierung bietet zum einen Chancen und Vorteile für die Versicherungsunternehmen, welche hauptsächlich in der verbesserten Risikoselektion und Senkung verschiedener Kosten und Leistungsausgaben liegen. Zum anderen existieren auch Herausforderungen in den Bereichen des Datenschutzes, der Kundenakzeptanz sowie der plausiblen Analyse der Daten und Zusammenhänge.