Unsere Gesellschaft wird immer älter. Doch nicht nur der Körper altert, auch das Gehirn ist diesem Prozess ausgesetzt. Häufig lassen dann die geistigen Fähigkeiten nach. Neuen Studien zufolge könnte die Leistungsfähigkeit über das gesamte Leben hinweg erhalten bleiben, wenn die „grauen Zellen“ entsprechend trainiert werden. Ulmer Psychologen der Abteilung Klinische und Biologische Psychologie um Professorin Iris-Tatjana Kolassa und Patrick Fissler erforschen deshalb, ob sich die kognitive Fitness durch das Zusammensetzen von Puzzles positiv beeinflussen lässt. Für eine Studie suchen sie Freiwillige, die bereit sind und Zeit haben, fünf Wochen lang sechsmal die Woche eine Stunde am Tag zu Hause zu puzzeln.
Weitere Voraussetzungen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen mindestens 50 Jahre alt sein und Interesse am Puzzeln mitbringen. Sie dürfen aber nicht mehr als fünf dieser Geduldsspiele in den letzten fünf Jahren zusammengesetzt haben. Für die Studie werden die Teilnehmer per Zufall einer von zwei Gruppen zugeteilt. Die eine Gruppe wird puzzeln – die Legespiele werden kostenfrei zur Verfügung gestellt – und bekommt zusätzlich eine Beratung zum erfolgreichen geistigen Altern. Die andere Studiengruppe erhält nur diese Tipps und soll während der Versuchsdauer kein Puzzle zusammensetzen.
Puzzeln können die Versuchspersonen zu Hause, allerdings finden für alle Teilnehmer beider Gruppen zwischen Juli und September zwei 90-minütige Untersuchungen statt – eine vor und eine direkt nach der Studie – in der Abteilung Klinische und Biologische Psychologie an der Uni Ulm (Albert-Einstein-Allee 47). Hierbei wird die geistige Fitness getestet. Pro Termin gibt es eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro. „Die Förderung geistiger Fähigkeiten gewinnt in unserer alternden Gesellschaft immer mehr an Bedeutung“, sagt der Wissenschaftliche Mitarbeiter Patrick Fissler. „Wir hoffen deshalb, mit unserer Studie Erkenntnisse zu gewinnen, welche Lebensstilfaktoren besonders wirksam sind, um geistig gesund alt zu werden.“
Wer Interesse hat, an der Studie teilzunehmen, kann sich per E-Mail (pace-studie(at)uni-ulm.de) oder telefonisch (0731-50 26592 bzw. 01578-528 3025) melden.
Text: Patrick Fissler /Marieke Behnel
Medienkontakt: Marieke Behnel