Pressemitteilung von Südwestmetall
Besondere Ehrung für den Jung-Wissenschaftler Dr.-Ing. Tobias Englert. Der 30-jährige ist einer von neun Nachwuchswissenschaftlern aus Baden-Württemberg, denen am Mittwoch bei einer Online-Veranstaltung in Stuttgart der Förderpreis des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall verliehen wurde.
Englert erhielt die Auszeichnung für seine Dissertation an der Universität Ulm zu dem Thema „Nichtlineare modellprädiktive Drehmomentregelung elektrischer Antriebssysteme für hochdynamische Anwendungen“. „Die elektrische Antriebstechnik spielt nicht nur im Automotive-Bereich, sondern auch bei vielen industriellen Anwendungen eine große Rolle. Im Hinblick auf die Transformation und das gestiegene Umweltbewusstsein sind Forschung und Weiterentwicklung auf diesem Gebiet enorm wichtig“, sagte Peter Fieser, Vorsitzender von Südwestmetall in Ulm.
Elektrische Servoantriebe werden in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen eingesetzt. In der Praxis findet man häufig sogenannte permanenterregte Synchronmaschinen oder Asynchronmaschinen vor. Erstere besitzen eine hohe Dynamik und Wirkungsgrad, während sich letztere insbesondere durch Robustheit und eine einfachere, kostengünstige Bauweise auszeichnen. In seine Dissertation rückt Englert Anwendungen in den Fokus, bei denen hohe Ansprüche an die Dynamik und Genauigkeit der Drehmomentregelung gestellt werden, wie es beispielsweise in elektrischen Lenksystemen der Fall ist.
Mit dem Förderpreis würdigt Südwestmetall seit über 30 Jahren herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses an den neun baden-württembergischen Landesuniversitäten. An jeder Universität wird ein mit 5.000 Euro dotierter Südwestmetall-Förderpreis ausgelobt. Die Preise werden jährlich auf Vorschlag der Universitäten für wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die für die industrielle Arbeitswelt oder deren sozialpolitische Rahmenbedingungen von Bedeutung sind.
„Die Wissenschaft ist als Transformationsgestalter von besonders großer Bedeutung für unseren Wirtschaftsstandort“, betonte der Südwestmetall-Vorsitzende Wilfried Porth bei der Veranstaltung. Generell müssten die an Hochschulen erlangten wissenschaftlichen Erkenntnisse aber noch schneller in marktgängige Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle überführt werden, sagte er: „Dafür brauchen wir eine echte Transferkultur und eine Stärkung der Netzwerke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.“ Die Hochschulen müssten ihr Transferpotenzial dabei insbesondere beim Mittelstand noch aktiver vermarkten. „Denn gerade für Mittelständler ist es zuweilen schwer, konkrete Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit mit den Hochschulen zu identifizieren“, bemerkte der Arbeitgebervertreter.
Text: Südwestmetall